Essen. Am Dienstag nimmt die DFL-Taskforce ihre Arbeit auf. Mit dabei: Vereinsfunktionäre, Spieler, Fan-Vertreter und Politiker.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will ihren Worten Taten folgen lassen. An diesem Dienstag nimmt die Taskforce "Zukunft Profifußball" ihre Arbeit auf. Experten aus den Vereinen, der Wirtschaft und der Politik sollen über Lehren aus der Corona-Krise sprechen und Fehler der Vergangenheit benennen. Drei Arbeitsgruppen wurden hierfür eingerichtet, die in den kommenden Monaten in mehreren Sitzungen zusammenkommen. Die erste Schalte ist für Dienstag, 11 Uhr, terminiert.

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"Wir wollen nicht einfach nur irgendwie durch die Krise kommen und dann weitermachen wie bisher", hatte DFL-Chef Christian Seifert schon im April angekündigt. Nachdem die Bundesliga trotz Corona-Pandemie zu Ende gespielt werden konnte und die neue Saison mit Zuschauern gestartet wurde, soll nun die Arbeit auf der höheren Ebene beginnen. Denn an den grundsätzlichen Ausrichtung des Profifußballs hat sich bislang nichts geändert.

DFL-Chef Seifert besorgt über die Zukunft der Bundesliga

Auch Seifert äußerte sich zuletzt besorgt über die Zukunft des deutschen Profifußballs. "Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Bundesliga in zehn Jahren immer noch so erfolgreich sein wird wie heute. Das ist kein Automatismus. Kinder und Jugendliche haben heute ein ganz anderes Mediennutzungsverhalten und eine andere Reizschwelle. Ob die noch ein komplettes Bundesligaspiel im November bei Nieselregen sehen wollen, ist fraglich", erklärte er in einem Interview mit dem Stern-Magazin.

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Doch nicht nur die Zukunft steht auf dem Spiel. Angesichts hoher Spielergehälter und Transfersummen beklagten Fanvertreter eine Entfremdung des Fußballs. Vor der Corona-Krise zog sich ein tiefer Rissdurch die Stadien, der in der Causa Hopp seinen vorläufigen Tiefpunkt fand. Die Taskforce soll sich deshalb auch mit den Themen "Wettbewerbsbalance, Zahlungsströme, gesellschaftliche Verankerung, Ethik-Richtlinien, Fan-Interessen, wirtschaftliche Stabilität und Förderung von Frauenfußball auseinandersetzen", heißt es in einer Mitteilung der DFL.

Eberl und Jobst diskutieren mit in der Taskforce

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Das 35 köpfige Expertengremium setzt sich aus Vereinfunktionären, Spielern, Fanvertretern, Wirtschaftsexperten, Politikern, Journalisten zusammen. Sportdirektor Max Eberl von Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist ebenso dabei wie Alexander Jobst, Marketing-Vorstand bei Schalke 04, Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt und Oliver Bierhoff, Direktor der Nationalmannschaften.

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Zwei aktive Spieler sitzen auch am virtuellen Konferenztisch: der frühere Bochumer Andreas Luthe, heute Torwart bei Bundesligist Union Berlin, und der Moerser Robin Himmelmann, Torhüter des Zweitligisten FC St. Pauli. Beide vertreten die Spielergewerkschaft VDV.

DFL-Taskforce Diese Fan-Vertreter und Politiker sind dabei

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Die Fan-Vertretungen hatten schon früh Druck gemacht, dass sie bei den Gesprächen einbezogen werden müssen. In der Taskforce diskutieren nun sechs Fan-Vertreter mit, darunter Helen Breit, Vorsitzende des bundesweiten Fan-Bündnisses "Unsere Kurve", die Dortmunderin Ramona Steding vom Fanzine schwatzgelb.de und Manuel Gaber, Co-Initiator des Fan-Initiative "Unser Fußball".

Auch Politiker sind in den Arbeitsgruppen vertreten. Die Expertise des früheren SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz wird ebenso zurate gezogen wie die des SPD-Generalsekretärs Lars Klingbeil und die des Grünen-Politikers Cem Özdemir, der auch Beirat des Vereins FC Play-Fair ist.