Essen. Schalke 04 und der FC Bayern haben kurz vor Transferschluss noch zugegriffen. Wirklich spektakuläre Wechsel sind allerdings ausgeblieben.
Am letzten Tag, an dem das Transferfenster noch geöffnet ist, spielt die Fußballwelt traditionell verrückt. Unzählige Vertragsabschlüsse sind in den vergangenen Jahren auf den letzten Drücker an diesem sogenannten Deadline Day noch zustande gekommen. Und auch diesmal war einiges los. Zum Beispiel bei Schalke 04.
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Spannend wurde es für die Fans der Königsblauen erstmals am Montagmittag – durch ein verwackeltes Handyvideo eines TV-Reporters, das dann den kompletten Tag durch die Sozialen Medien gereicht wurde. Es zeigte den deutschen U20-Nationalspieler Kilian Ludewig (20) auf dem Vereinsgelände.
Schalke leiht Kilian Ludewig aus
Bis der Transfer des so dringend benötigten Rechtsverteidigers allerdings verkündet werden konnte, dauerte es. Der Grund: Bevor die Schalker einen neuen Spieler verpflichten konnten, musste an anderer Stelle Geld eingespart werden. Und das gelang erst am späten Nachmittag durch die Leihe von Sebastian Rudy (30), der zur TSG Hoffenheim zurückkehrt. Nach Informationen dieser Redaktion zahlen die Gelsenkirchener zwar weiterhin ein beachtliches Gehalt an Rudy, doch werden durch den Deal zwei bis drei Millionen Euro eingespart. Sportvorstand Jochen Schneider sprach von einer „guten Lösung, die Schalke finanziell entlastet“.
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Der Weg für Ludewig war damit frei, diese Leihe wurde um kurz vor 18 Uhr verkündet. Der schnelle Defensivmann kommt von RB Salzburg, er war von den Österreichern zuletzt an den englischen Zweitligisten Barnsley verliehen worden. Schalkes Trainer Manuel Baum kennt ihn bestens aus seiner Zeit als U20-Nationaltrainer.
Bekannter als Schalkes Neuer sind hingegen die Spieler, die beim FC Bayern seit Sonntagabend gehandelt wurden. Nach dem Transfer von Marc Roca (kam von Espanyol Barcelona) legte der Rekordmeister am noch dreifach nach: Eric Maxim Choupo-Moting (31) kam nach Vertragsende bei Paris Saint-Germain ablösefrei, Rückkehrer Douglas Costa (30) wurde von Juventus Turin ausgeliehen, Bouna Sarr (28) für zehn Millionen Euro von Olympique Marseille verpflichtet. Dorthin wechselt Mittelfeldspieler Michael Cuisance (21) nun auf Leihbasis. Nach einem Jahr in München will der frühere Profi von Borussia Mönchengladbach erst einmal in seiner Heimat Frankreich bis Saisonende Spielpraxis sammeln.
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Des FC Bayern verleiht seinem zuletzt so schmalen Kader mit den Zugängen mehr Breite. Eine Maßnahme, die mit Blick auf den XXL-Spielplan extrem wichtig ist. Wenngleich die Neuen allesamt keine Top-Verpflichtungen sind, werden sie für wertvolle Entlastung des Stammpersonals sorgen können.
Kostengünstige Leihen dominieren am Deadline Day
Aber nicht nur die Münchener haben aufgerüstet. RB Leipzig sicherten sich die Dienste des Niederländers Justin Kluivert (21). Der Sohn des einstigen Weltklassestürmers Patrick Kluivert kommt leihweise von der AS Rom. Die TSG Hoffenheim konnte Ryan Sessegnon (20) vom englischen Spitzenklub Tottenham Hotspur ausleihen. Und Hertha BSC hofft nun, dass sich Matteo Guendouzi vom FC Arsenal als Verstärkung erweisen wird.
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Einen wichtigen Spieler verloren hat hingegen Werder Bremen. Mittelfeldmann Davy Klaassen (27) wechselt für bis zu 14 Millionen Euro zurück zu Ajax Amsterdam – der kostspieligste Last-Minute-Transfer der Bundesliga.
Auf den letzten Drücker dominierten klar die kostengünstigen Leihen. Hohe Summen wurden selten gezahlt, auch Stars fehlten am letzten Tag des Transfersommers. Das zeigt: Die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie sind im Fußball deutlich spürbar, gepokert wird in Krisenzeiten weniger.