Leverkusen. Ohne großen Glanz setzte sich der FC Bayern München mit einer B-Elf beim Tabellendritten Bayer Leverkusen durch. Nach dem 2:1-Erfolg fehlen den Bayern noch zwei Siege bis zur Meisterschaft. Bei einem BVB-Patzer könnte der Titel schon am kommenden Spieltag perfekt sein.
Frohgemut schritt Uli Hoeneß durch die Katakomben der BayArena. Das 2:1 seines FC Bayern in Leverkusen hatte den zuletzt zornig-fiebrigen Präsidenten milde gestimmt. „Alles klar, oder?“, sagte Hoeneß in gewohnt selbstsicherer Pose – und ging.
Münchener B-Elf reicht
Dabei hatte die B-Elf des FC Bayern, angereist ohne die Stammkräfte Müller, Lahm, Mandzukic sowie Toni Kroos und Franck Ribery, das jüngste Verdikt des Präsidenten („Wir spielen seit Wochen einen schönen Dreck“) nicht wirklich widerlegen können. Die erschreckend ereignisarmen 90 Minuten waren prinzipiell nicht dazu angetan, eine gänzlich neue Analyse vorzunehmen – aber der neunte Sieg im neunten Rückrundenspiel, sagenhafte 20 Punkte Vorsprung und die greifbar nahe Meisterschaft (die bei einem BVB-Patzer schon am kommenden Spieltag perfekt sein könnte), taugen auch nicht wirklich, um eine Schaffenskrise auszumachen.
Auch interessant
Nur wird beim FC Bayern eben alles aufgeregter debattiert als andernorts – und wenn sich Torschütze Mario Gomez nach seiner Auswechslung verstimmt zeigt, wenn Vorstand Matthias Sammer seine Lieblings-Rolle als Obermahner mimt („Wir müssen den Finger weiter in die Wunde legen... Bei uns muss ein anderer Wind wehen.“), dann wird schon der nächste Pseudo-Konflikt anmoderiert. Wie gelassen man derlei Aufgeregtheiten zu nehmen hat, bewies Trainer Jupp Heynckes, als er auf das Hoeneß-Gemecker angesprochen wurde. „Der Präsident darf das“, sagte der Niederrheiner sanft lächelnd. „Wir nehmen das zur Kenntnis. Und dann ist auch jut.“