Leverkusen. Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Bayern München wollte sich fast kein Bayer-Spieler zur Partie äußern. Unglücksrabe Philipp Wollscheid stellte sich nach seinem Eigentor der Verantwortung – und ärgerte sich über die „Scheiße“ gegen „sehr schlagbare“ Bayern. Die Stimmen zum Spiel.
Sascha Lewandowski (Trainer Bayer Leverkusen): „Gerade in den ersten 25, 30 Minuten war das Spiel von unserer Seite viel zu passiv. Gerade bei eigenem Ballbesitz wirkten wir mitunter etwas zu mutlos. Und gerade in eine Phase hinein, wo wir die ersten zwei, drei Angriffe mal besser gespielt haben, kam dann halt die Kontersituation und das 0:1, was uns natürlich wieder entsprechend zurückgeworfen hat. Und in der 2. Halbzeit war dann sicherlich positiv, dass wir mehr Druck erzeugt haben, agressiver waren, mehr Ballbesitz hatten, weil wir uns einfach auch mehr zugetraut haben. Am Ende hätte sich die Mannschaft durchaus ein Unentschieden verdient gehabt.“
Philipp Wollscheid (Bayer Leverkusen): „Ganz klar. Wir haben die erste Halbzeit völlig verschlafen, sind da nicht so richtig zur Werke gegangen. Wir waren zu passiv. Dabei waren die Bayern heute wirklich sehr sehr schlagbar. Das haben wir zu spät realisiert. Am Ende stehen wir hier mit leeren Händen da und können uns nichts davon kaufen. Das ist Scheiße!“
Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen): „Das 0:1 darf so natürlich nicht passieren, dass wir nach einer eigenen Standardsituation das Gegentor bekommen. Gerade wenn du weißt, dass Bayern solche Qualitäten hat beim Kontern, dann musst du so etwas natürlich frühzeitig unterbinden.“
Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): „Nach dem Ausgleich haben wir unsere andere Seite gezeigt. Unsere kämpferische Seite, unsere Moral, unseren Zusammenhalt. Ich muss sagen, dass gerade in der 2. Halbzeit die Truppe super gekämpft hat und natürlich auch ein bisschen Glück gehabt hat, dass wir in der Endphase belohnt wurden durch das 2:1. Aber ich denke, dass man auch berücksichtigen muss, dass wir am Mittwoch ein Champions-League-Spiel gehabt haben. Deswegen bin ich insgesamt mit der Leistung der gesamten Mannschaft sehr zufrieden.“
Arjen Robben (Bayern München): „Es war für uns heute etwas schwierig, weil viele andere Spieler auf dem Platz standen. In der ersten Halbzeit haben wir dominiert und in der zweiten dafür wieder mehr gekämpft. Das Wichtigste war aber, dass wir wieder etwas zeigen wollten und aggressiv angefangen haben. Ich glaube, wenn du hier auswärts 2:1 gewinnst, dann musst du zufrieden sein.“
Arjen Robben zur Kritik von Uli Hoeneß: „Ich finde das gut. Ich glaube auch, dass er Recht hat. Wir sagen das auch selbst immer wieder. Wir müssen kritisch bleiben. Wir müssen aufwachen und reagieren.“
Manuel Neuer (Bayern München): „Einfach war es nicht. Obwohl wir schon den Anspruch hatten, uns für das Hinspiel zu revanchieren. In der ersten sind wir gut ins Spiel gekommen und haben dann auch verdient das 1:0 gemacht. Aber Leverkusen war gerade später immer wieder gefährlich durch Standards. Für mich waren es gefühlte 20 Eckbälle, die reinkamen und dann ist es ja klar, dass man sich gegen so kopfballstarke Spieler irgendwann ein Tor einfängt. Aber am Ende steht das 2:1 und ich denke dabei hat uns auch ein bisschen das Glück geholfen. So wie Leverkusen im Hinspiel das späte Tor gemacht hat haben wir jetzt das Tor quasi zurück geschenkt bekommen und sind einfach glücklich, dass wir drei Punkte eingefahren haben.“
Matthias Sammer (Bayern München): „Das war sicherlich streckenweise eine Steigerung gegenüber den letzten drei Spielen. Nur sind wir in der 2. Halbzeit wieder in diese Muster gefallen. Da haben wir zu behäbig umgeschaltet und dem Gegner leichte Chancen ermöglicht. Diesen Vorwurf müssen wir uns gefallen lassen. Uli Hoeneß hat ja letzte Woche auch ein paar Sachen gesagt und es ist jetzt unsere Aufgabe als Verantwortliche, das auch zu benennen. Am Ende sind wir mit dem Ergebnis natürlich zufrieden, aber wir können nicht auf dem T-Shirt ,Mia san Mia` stehen haben und sagen, wir sind jetzt mit weniger zufrieden.“