Barcelona. Am Dienstag muss Bayer Leverkusen in der Champions League beim FC Barcelona ran. Vor drei Jahren setzte es für die Werkself dort eine 1:7-Pleite.
Bayer Leverkusen will beim FC Barcelona nicht wie vor dreieinhalb Jahren noch einmal böse unter die Räder kommen. "Jetzt wollen wir zeigen, dass wir nicht mehr so untergehen werden", sagte Torwart Bernd Leno, der damals bei der 1:7-Schmach im Achtelfinale der Fußball-Champions League am 7. März 2012 zwischen den Pfosten stand.
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Im Königsklassen-Topspiel der Gruppe E beim Titelverteidiger am Dienstag (20.45 Uhr/Live bei uns im Ticker) möchte der Werkself-Keeper diesmal sein Tor nicht nur dichthalten. Für ihn geht es auch darum, im deutschen Kronprinzen-Duell gegen Barça-Schlussmann Marc-André ter Stegen im Kampf um einen Platz im Nationalkader für die EM 2016 in Frankreich zu punkten.
Ter Stegen unter Druck
Allerdings will Leno nichts von einem Zweikampf mit dem Rivalen wissen. "Mir ist es letztendlich egal, wer beim Gegner im Tor steht", sagte Leno dem "Kicker" (Montagausgabe). Sein Verhältnis zu ter Stegen gilt nach einem Streit bei der U17-EM 2009 ohnehin als gespannt.
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Der Ex-Gladbacher ter Stegen steht aber nicht nur wegen dieses Konkurrenzkampfes gegen Bayer besonders unter Druck und in der Kritik. 16 Tore kassierte ter Stegen in bisher sieben Saisonspielen. Bei zwei Treffern aus 50 Metern machte er zudem eine sehr unglückliche Figur.
Messi fällt gegen Bayer aus
Er müsste wohl seinen Stammplatz am Samstag im Spiel gegen FC Sevilla wohl für den wieder genesenden Claudio Bravo räumen, wenn er auch gegen Leno & Co. patzt. "Barcelona hat nach wie vor einen erstklassigen Torwart. Alle machen Fehler", meinte Bayer-Vereinsboss Michael Schade und glaubt nicht, durch einen möglicherweise verunsicherten ter Stegen einen Vorteil zu haben.
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Auch den Ausfall von Weltstar Lionel Messi, der beim 2:1 in der Primerá Division gegen UD Las Palmas einen Innenbandriss im Knie erlitt und vor drei Jahren fünf der sieben Tore für Barcelona gegen Bayer erzielte, kommentieren die Leverkusener mit Zurückhaltung. "Ich finde es schade, dass er nicht spielt. Nicht nur, weil es sich gut anhört", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt. "Wenn der beste Spieler der Welt nicht auf dem Platz steht, scheint es ein Vorteil zu sein. Ob das so ist, wird man sehen."
Für Schmidt ist 1:7 von 2012 "sekundär"
Für den Cheftrainer spielt das 1:7 von 2012 keine Rolle. "Das ist Geschichte und sekundär", sagte er. "Das einzige, was gleichgeblieben ist: Beide Vereine spielen wieder gegeneinander." Was ihn und seinen Profis Auftrieb gibt, sind die beiden letzten Bundesliga-Siege. "Es gibt eine große Vorfreude und den Ehrgeiz, dort etwas zu holen", sagte Weltmeister Christoph Kramer. "Dazu müssen wir unseren besten Tag haben und Barcelona darf nicht den besten Tag haben."
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Kapitän Lars Bender spürt ebenfalls eine Riesenfreude auf das Gastspiel in Barcelona. "Wir müssen mehr als 100 Prozent abrufen, aber so ein Spiel muss man einfach auch genießen." Richtig aufgeregt vor der großen Aufgabe ist Neuzugang Kevin Kampl: "Da träumt jeder kleine Junge von."
Auch Barcelona ist schlagbar
Dass der FC Barcelona nicht unschlagbar ist, zeigte sich am vorletzten Liga-Spieltag bei Celta di Vigo, wo das Starensemble mit 1:4 verlor. "Man hat immer eine Chance. Man weiß aber auch, dass Barcelona zu Hause - und auch noch in der Champions League - in einem anderen Modus sein wird", sagte Schmidt. In Camp Nou möchte er mit dem temporeichen Offensivspiel á la Leverkusen gegenhalten. "Wir wollen versuchen, auch gegen eine Mannschaft wie Barcelona unsere Stärken einzubringen, und das machen, was wir regelmäßig in der Bundesliga und auch zuletzt international gemacht haben."
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Wie zuletzt in der Königsklassen-Qualifikation gegen Lazio Rom oder in der vergangenen Saison mit Siegen gegen Benfica Lissabon und Atlético Madrid. "Das bestärkt uns darin, dass wir in Barcelona darüber den bestmöglichen Erfolg haben können", sagte Schmidt.
Das hofft auch Sportdirektor Rudi Völler: "Wir wollen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen." Clubchef Schade wünscht sich zumindest keine weitere Blamage: "Wir werden alles versuchen, dass so etwas wie vor drei Jahren nicht im Ansatz passiert." (dpa)