Dortmund. . Borussia Dortmund und der FC Bayern geben in der Liga den Takt an. Richtig auf Augenhöhe sieht sich der BVB zwei Wochen vor dem Duell aber noch nicht.
Das Fass mit den Bayern hatte Mats Hummels in der letzten Woche ja selbst aufgemacht. Da sprach der Kapitän von Borussia Dortmund nach dem mühseligen Erfolg über Krasnodar davon, wie sehr der Rekordmeister der Fußball-Bundesliga seinem Verein als Vorbild dienen könnte, um auch mal sogenannte schmutzigen Siege einzufahren. Darum ging es am Sonntagabend nicht mehr, als Hummels erneut zu einem BVB-Spiel Stellung bezog.
Lupenreiner als das Dortmunder 3:0 über Bayer Leverkusen hätte ein Sieg ja auch nicht ausfallen können. Viel mehr wurde mit dem 26-Jährigen diskutiert, ob aus dem schwarzgelben Herausforderer nicht endgültig ein Jäger der Münchener geworden sei, erst recht zwei Wochen vor dem Gipfeltreffen zum Ende des Oktoberfestes. „Dann kann man sehen, wie wir da agieren und danach vielleicht was sagen“, sah Hummels sein Team jetzt noch nicht auf Augenhöhe.
BVB-Kapitän Hummels hebt den mahnenden Finger
Auch wenn im Vorfeld noch vier Paarungen – die des BVB am Mittwoch in Hoffenheim und am Sonntag gegen Darmstadt, die der Bayern gegen Wolfsburg und in Mainz – zu spielen sind, gieren neutrale genauso wie parteiische Fans nach dem direkten Aufeinandertreffen der derzeit noch verlustpunktfreien Taktgeber in der Bundesliga.
Von Sebastian Weßling, aufgezeichnet in der Mixed Zone
„Die gewinnen auch alle ihre Spiele, also sind beide Teams auf sehr hohem Niveau“, sagte Hummels nach dem Triumph über Leverkusen, hob aber zugleich auch den warnenden Finger: „Wir sind vor zwei Jahren auch mal mit fünf Siegen gestartet, im Dezember waren dann plötzlich 15 Punkte Rückstand eingespielt.“ Im darauffolgenden Mai waren es sogar 19.
BVB will ein Polster aufbauen
Eine Wiederholung der Ereignisse wollen sich die Dortmunder nun ersparen. Wenngleich ein vierter Platz, den das Team zum Ende der Hinrunde 2014/15 belegt hatte, kein Beinbruch wäre. 15 Punkte und 18 Tore – die aktuelle Bilanz wies der BVB in der vergangenen Seuchensaison auch schon mal aus. Allerdings nach 17 und nicht schon nach fünf Spielen. Bisher hat sich nur Pierre-Emerick Aubameyang zu einer forschen Vorhersage verleiten lassen: Der mit sechs Toren treffsicherste Borusse könne sich vorstellen, dass Bayern in diesem Jahr ausnahmsweise mal nicht Meister werden würde. Ansonsten rechtfertigte die besonnene Außendarstellung der Spieler trotz des besten Ligastarts in der Vereinsgeschichte keinerlei Standpauken. Dortmunds Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Watzke betonte am Sonntag aber noch einmal: „Wir fühlen uns weder als Bayern-Jäger noch als Titelkandidat.“
An der Ausgangslage für die nächsten Spiele hatte Mats Hummels gleichwohl nichts zu meckern. „Für uns ist es momentan einfach wichtig, uns im Kampf um die Champions-League-Plätze ein kleines Polster auf die vermeintlichen Konkurrenten verschafft zu haben“, sagte Dortmunds Kapitän.
Tuchel freut sich über Kostproben
Thomas Tuchel will seinem Team weiter Impulse zuführen, um künftig nicht in die Verlegenheit zu geraten, in spielentscheidenden Situationen zu locker zu lassen. „Wir bekommen in schöner Regelmäßigkeit Kostproben davon, wie viele Kämpfer wir haben“, freute sich der Trainer, „sie brauchen die große Bühne, um sich zu messen und Verantwortung zu übernehmen.“ Eine größere Bühne als die am 4. Oktober in München werden seine Spieler in der Liga in dieser Saison nicht mehr bekommen.
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