Leverkusen. . Der erfahrene Mexikaner Chicharito soll im ersten Gruppenspiel gegen Bate Borissow die Trefferquote von Bayer Leverkusen aufpolieren.

Eine gute halbe Stunde lang war Chicharito – übersetzt: „die kleine Erbse“ – bei seinem Bundesligadebüt über den Rasen gekullert, die Premiere in Deutschland hatte sich Leverkusens neuer Supermann jedoch anders vorgestellt. „Ein bisschen durchwachsen“ sei das gewesen, meinte der 27-jährige Mexikaner nach dem 0:1 gegen Darmstadt, machte gleich im nächsten Satz aber deutlich, was ihn nach seinem Wechsel von Manchester United zum Werksklub besonders interessiert. „Die Champions League liegt uns am Herzen“, erklärte Chicharito. „Da wollen wir wirklich was reißen.“

Bayers Werbeveranstaltung auf internationalem Parkett

Im Vorjahr schafften es die Fußballer von Roger Schmidt immerhin bis ins Achtelfinale und dort bis ins Elfmeterschießen gegen Atlético Madrid. Das 3:0 gegen Lazio Rom im Playoff-Rückspiel vor drei Wochen wurde dann zu einer echten Werbeveranstaltung auf internationalem Parkett – ehe Bayer mit Niederlagen in der Liga erst mal wieder zur grauen Maus verkümmerte. In punkto Chancenverwertung war keiner der 18 Bundesligisten in den ersten vier Spielen schlechter als Leverkusen (10,7 Prozent). Zum Königsklassenstart gegen den weißrussischen Vertreter Bate Borrisow weiß Trainer Schmidt also, wo er anzusetzen hat.

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„Drei Tore in vier Spielen sind zu wenig“, betont der 48-Jährige. Weil Schmidt in der Vergangenheit schon häufiger die Stärken von Hakan Calhanoglu auf der Sechser-Position hervorgehoben und am letzten Wochenende zudem mal wieder die Problem des gedachten Regisseurs gegen exzessiv verteidigende Gegner gesehen hat, könnte es gegen Borissow zu einer taktischen Umstellung kommen: Calhanoglu ins defensive Mittelfeld, und Chicharito als zweiter Stürmer an die Seite von Stefan Kießling.

„Gegen Darmstadt hatte er ein paar gute Szenen und hat was bewegt“, zog Schmidt dank des 1,75 Meter großen Südamerikaners zumindest eine positive Erkenntnis aus der Pleite gegen den Aufsteiger. Sein Kapitän sieht es ähnlich, schon bei den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten mit Chicharito merkte Lars Bender: „Er weiß so gut wie wenige andere, wo das Tor steht.“

Bayer-Zugang Chicharito bestritt 75 Länderspiele für Mexiko

In seiner Heimatstadt Guadalajara, in Mexikos Nationalauswahl, bei Manchester United und zuletzt als Leihspieler bei Real Madrid hat der Mann mit den 75 Länderspielen sein Können bereits unter Beweis gestellt. In Leverkusen will Chicharito jetzt an der Fortsetzungsgeschichte schreiben und sagt: „Die nächsten Wochen werden sehr wichtig – erst Champions League, dann Dortmund. Ich freue mich darauf.“