Gelsenkirchen. In Loris Karius, Pape Meissa Ba und Aymen Barkok hat Schalke im Winter drei neue Spieler verpflichtet. Auf einer Position sehen viele Fans weiterhin Nachholbedarf.

Einladend waren die Bedingungen beim öffentlichen Training am Mittwochvormittag nicht. Doch rund 70 Fans wollten sich trotz nasskaltem Wetter und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ein Bild von der Schalker Mannschaft machen – vor allem von den drei Winter-Neuzugängen Loris Karius (31, zuletzt vereinslos), Pape Meissa Ba (27, Grenoble Foot) und Aymen Barkok (26, Mainz 05).

Das Trio stand am Mittwoch gemeinsam auf dem Platz – für Barkok, der erst am Montag auf Schalke unterschrieben hat, war es sogar die erste komplette Trainingseinheit mit seinen neuen Kollegen. Gerade bei einer Spielform auf kleinem Feld hinterließ der Mittelfeldspieler einen guten Eindruck. „Besonders überzeugt bin ich von Last-Minute-Zugang Barkok“, sagt S04-Fan Michael Pechold. „Ich habe im Gefühl, dass der Junge hier richtig einschlagen wird. Er ist ein Kreativspieler und kann unsere Stürmer vernünftig bedienen.“

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    Schalke-Fans loben Aymen Barkok und Loris Karius

    Wichtig ist der Transfer von Barkok für Michael Pechold auch, weil er eine große Abhängigkeit von Paul Seguin im Schalker Spiel festgestellt hat. „Er kann nicht alles machen“, sagt er. „Und zur Wahrheit gehört ja. Seguin ist immer mal wieder angeschlagen und fällt häufiger mal aus.“ Auch am Mittwoch musste Seguin wegen Rückenproblemen passen, am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln fehlt er zudem gesperrt.

    Überzeugt von Barkok sind auch weitere Fans. Leon Abe und sein Kumpel Justin Elfeldt erinnert sich an gute Phasen des Neuzugangs im Trikot von Eintracht Frankfurt. „Da war er alles andere als verkehrt“, erklären sie. „Aber natürlich fehlt Barkok die Spielpraxis.“ Nur 70 Minuten kam der Mittelfeldmann für Mainz in der Hinrunde zum Einsatz.

    Positiv gestimmt sind viele Schalke-Fans auch, was Loris Karius angeht. Schon unmittelbar nach seiner Verpflichtung wurde der 31 Jahre alte Torwart gefeiert. „Die Transferphase lief doch super für uns. Ich bin überzeugt von Ba, Barkok und natürlich Karius“, sagt S04-Fan Dennis Strzys. „Endlich wieder ein Name, den jeder kennt. Ich bin sehr gespannt, wann Karius seine Chance bekommt. Ich bin aber sicher, dass es irgendwann so weit ist.“

    firo : 04.02.2025
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FC Schalke 04 Training
    Seit Mitte Januar ein Schalker: Torwart Loris Karius. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

    Hätte Schalke noch einen Innenverteidiger verpflichten sollen?

    Einig sind sich viele Fans allerdings, dass eine königsblaue Großbaustelle nicht geschlossen werden konnte: die Innenverteidigung. 39 Gegentore haben die Schalker in 20 Zweitligaspielen kassiert – nach Fürth (40) und Regensburg (45) mussten noch mehr Gegentreffer hinnehmen. „Wir dürfen einfach nicht so leicht Tore fressen“, sagt Dennis Strzys. „Deshalb hätte ich mir noch einen neuen Innenverteidiger gewünscht.“

    Auch Michael Pechold macht die vielen Gegentore als Problem aus. Statt Neuzugänge fordert er jedoch einen Personalwechsel in der Abwehr. „Verstärkungen in der Innenverteidigung brauchen wir nicht, wir haben doch genug Personal“, sagt er. „Der Trainer wird es besser wissen, aber ich verstehe nicht, warum er den Kalas nicht mehr aufstellt. Den halte ich für einen sehr, sehr guten Verteidiger.“

    Schaut beim öffentlichen Training auf Schalke genau hin: S04-Fan Dennis Strzys. 
    Schaut beim öffentlichen Training auf Schalke genau hin: S04-Fan Dennis Strzys.  © Robin Haack /FFS | Robin Haack /FFS

    Schalke: Tomas Kalas könnte in Köln in die Startelf rücken

    Seit Ende November stand Kalas unter Kees van Wonderen nicht mehr in der ersten Elf – schon am Sonntag in Köln könnte sich das jedoch ändern. Denkbar ist, dass der 31 Jahre alte Tscheche in Köln den gesperrten Paul Seguin ersetzt, Ron Schallenberg müsste in diesem Szenario von der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld rücken.

    Unabhängig von der Aufstellung blickt Michael Pechold optimistisch auf das Spiel in der Domstadt – obwohl Schalke als Außenseiter ins Spiel geht. „Wir haben schon zweimal auswärts den Tabellenführer geschlagen“, erinnert er an die Siege in Elversberg und Paderborn aus dem Dezember. „Warum sollten wir da nicht auch in Köln gewinnen?“

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