Gelsenkirchen. Künftig wird die Regionalliga-Mannschaft des FC Schalke 04 als U21 an den Start gehen. Knappenschmiede-Chef Raffael Tonello verrät die Idee, die dahinter steckt.

Die Zweitvertretung des FC Schalke 04, die in der Regionalliga West bisher sieben Punkte aus drei Begegnungen eingesammelt hat, wird schon bald einer Frischzellenkur unterzogen. „Wir werden die U23 mittelfristig zu einer U21 umwandeln“, sagt der neue Knappenschmiede-Chef Raffael Tonello.

Schalkes Entwicklungspaket sieht nun anders aus

Der frühere Düsseldorfer Bundesligaprofi geht ins Detail: „Das hat mehrere Hintergründe. Zum einen wollen wir zukünftig nicht mehr so viele 22,- 23,- oder 24-jährige Spieler dabeihaben. Wir können nicht jedem Spieler, der irgendwann einmal in der 2. Liga spielt, Sieben-Jahres-Verträge anbieten. Das funktioniert nicht.“ Tonello zeigt auf: „Wenn die Spieler in der U19 über zwei Jahre von Norbert Elgert den Schliff bekommen haben, dann geben wir den Jungs noch gerne zwei Jahre in der U23 – und auch ein drittes Jahr. Das Entwicklungspaket sieht jetzt etwas anders aus, auch durch unsere Partnervereine.“ Schalke hat vor wenigen Wochen Kooperationen mit dem FC Aarau in der Schweiz und VVV Venlo in den Niederlanden abgeschlossen. Aktuell spielen mit Paul Pöpperl sowie Emmanuel Gyamfi zwei Schalke-Talente auf Leihbasis in Venlo.

Verlängerter Arm von Trainer Jakob Fimpel: Schalkes Routinier Tim Albutat.
Verlängerter Arm von Trainer Jakob Fimpel: Schalkes Routinier Tim Albutat. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Schalke U23: Ein, zwei Routiniers sind sinnvoll

Die neue Strategie für die S04-U23 bedeutet aber nicht automatisch das Aus für routinierte Spieler. Raffael Tonello sagt im Gespräch mit der WAZ auf die Frage, ob noch ältere Akteure eingeplant sind: „Auf jeden Fall. Du brauchst einfach immer jemanden in der Gruppe, der als verlängerter Arm Trainers agiert. Ich würde nicht pauschal sagen, dass wir drei Leute haben müssen, die über 30 Jahre alt sind. Ein, zwei Erfahrene halte ich für sinnvoll. Tim Albutat macht es als Antreiber sehr gut. Pierre-Michel Lasogga fällt aktuell noch wegen seiner Knieverletzung aus, ist dennoch wertvoll für die U23.“

Klare Strategie für die Regionalliga-Mannschaft: Schalkes NLZ-Chef  Raffael Tonello.
Klare Strategie für die Regionalliga-Mannschaft: Schalkes NLZ-Chef Raffael Tonello. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Tonello: „Dann muss der nächste Schritt kommen“

Die Möglichkeit, die Spieler-Ausbildung bei den Kooperationspartnern auf Profi-Niveau voranzutreiben, sieht der Knappenschmiede-Leiter „als zusätzliches Vehikel, um die Spieler weiterzuentwickeln und an den Männer-Fußball zu gewöhnen.“ Tonello zeigt auf: „Die Regionalliga als erster Schritt ist absolut in Ordnung, aber dann muss bei einigen der nächste Schritt kommen. So wie zum Beispiel bei Emmanuel Gyamfi oder Paul Pöpperl, die jetzt im Rahmen der Kooperation in Venlo spielen.“

Gilt als großes Talent: Schalkes Yannick Tonye, hier im Glutofen-Testspiel gegen Wilhelmshaven.
Gilt als großes Talent: Schalkes Yannick Tonye, hier im Glutofen-Testspiel gegen Wilhelmshaven. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Schalke-Ziel: Mehr Talente in die erste Mannschaft bringen

Der Durchfluss in den eigenen Profisektor soll weiter forciert werden. „Ziel ist es, künftig mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft zu bringen. Es gibt Spieler, die sind mit 18 oder 19 Jahren fertig ausgebildet, andere brauchen noch Zeit“, skizziert Tonello.

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