Iserlohn. . Nach dem 1:7-Debakel droht den Iserlohn Roosters am Donnerstagabend das Saisonaus. Trainer Pasanen resümiert: “Die Spieler wollten zu viel.“

Wenn die Iserlohn Roosters tatsächlich einen Erfolgscode besessen haben, der ihnen den Höhenflug bis auf Platz drei der Hauptrunde ermöglicht hat, so muss ernüchternd festgestellt werden: Die Nürnberg Ice Tigers haben diesen Code geknackt - spätestens im zweiten Spiel der Play-off-Viertelfinaleserie. Aber im Prinzip deutete sich das sogar schon ab dem zweiten Drittel beim 4:0-Auftakterfolg der Roosters über die Franken an.

Mit drei Siegen in Folge erspielten sich die Nürnberger die 3:1-Führung und damit drei Matchbälle. Im Klartext: Verlieren die Roosters heute Abend (19:30 Uhr/ Live bei uns im Ticker), ist für sie die Saison beendet. Gewinnen sie, stehen am Samstag (17.30 Uhr) Spiel Sechs und der zweite Nürnberger Matchball an. Wollen die Iserlohner ins Halbfinale, müssen sie auch am Samstag gewinnen und dann am Ostermontag im entscheidenden Match auf den Heimvorteil setzen.

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Dass man einen 1:3-Rückstand aufholen kann, ist nicht unmöglich. Das mussten die Roosters sogar leidvoll selbst erfahren. Denn in der ebenfalls berauschenden Saison 2007/08 führten sie, trotz Auswärtsnachteils, mit 3:1-Siegen gegen Frankfurt, verloren danach aber dreimal in Serie.

Pasanen: „Ich kann verstehen, dass die Fans sauer sind“

Mit großen Selbstbewusstsein dürften die Sauerländer heute allerdings nicht auflaufen, denn in den drei letzten Duellen war Nürnberg besser, ließ nur vier Gegentore zu und fegten die Roosters am Dienstag mit 7:1 aus der Halle - ein Debakel. Angesichts der weltpolitischen Ereignisse sollte man angesichts dieses 1:7 sicherlich auf Begriffe wie „katastrophal“, „Schock“ oder Fassungslosigkeit verzichten, schließlich geht es nur um Sport - aber das 1:7 hat gewiss alle Roosters-Fans sprachlos gemacht, viele sogar richtig wütend. „Natürlich tut denen die Niederlage auch weh, natürlich kann ich verstehen, dass sie sauer sind“, akzeptiert Trainer Jari Pasanen den Unmut. Aber er lässt keinerlei Zweifel an der Einsatzbereitschaft seiner Spieler aufkommen. „Sie alle wollen noch weiterspielen. Sie waren nicht faul!“

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Unmittelbar nach der Pleite hat er mit Co-Trainer Jamie Bartman die Analyse begonnen. Seine Bestandsaufnahme: „Die Spieler wollten zu viel. Zu oft standen sie nicht in den richtigen Positionen. Vor unserem Tor haben wir die gegnerischen Schläger wie eine Oberliga-Mannschaft kontrolliert. Von der Struktur her war das eines der schlechtesten Saisonspiele. Das war nicht unser Spiel. Aber Nürnberg ist auch ein sehr starker Gegner.“ Play-off-Matches seien ein Level höher als die Hauptrundenspiele einzustufen, und Nürnberg spiele nun deutlich besser.

Roosters müssen drei Spiele in Folge gewinnen

Jari Pasanens Forderungen: „Wir dürfen der Scheibe nicht hinterherlaufen. Wir müssen vor unserem Tor aufräumen, die Mitte dicht machen, Fehler erzwingen und dann Konter starten.“ Auf einen offenen Schlagabtausch sollte sich sein Team gegen die schnellen Gäste nicht einlassen.

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Gestern fand kein Eistraining statt, im Kraftraum wurde kurz angeschwitzt, hinzu kam die Videoanalyse. Veränderungen wird Pasanen nicht vornehmen. Im Tor wird Mathias Lange beginnen. Denkbar ist die Rückkehr von Stürmer Brad Ross, dessen Genesung in den letzten Stunden deutliche Fortschritte gemacht hat. Stürmer Zach Hamill als überzähliger Kontingentspieler ist für den Iserlohner Trainer keine Alternative.

„Es ist durchaus möglich, drei Spiele in Folge zu gewinnen“, gibt Pasanen nicht auf. „Die Stürmer müssen gut verteidigen, die Abwehrspieler müssen sicher stehen, und die Torhüter müssen ihre beste Leistung abrufen“, macht er aber auch deutlich, dass alles passen muss, um die fraglos eher geringe Chance auf das Halbfinale zu wahren.