Iserlohn. Bitter für die Iserlohn Roosters: Sie verloren das dritte Play-off-Viertelfinalspiel gegen Nürnberg mit 1:4 und liegen in der Serie mit 1:2 zurück.
Der Empfang geriet durchaus eindrucksvoll. Über die gesamte Tribünenseite spannten die Fans der Iserlohn Roosters beim Sprühen der Wunderkerzen ein Transparent mit den Worten: "Eine Stadt, ein Verein und ihre Leidenschaft". Emotionale Begrüßung für die Iserlohn Roosters zum dritten Spiel in der Viertelfinalserie der Deutschen Eishockey-Liga. Nur seine unterstützende Wirkung erzielte es nicht ausreichend: Die Sauerländer verloren in eigener Halle mit 1:4 und liegen nun nach Siegen mit 1:2 zurück.
Die Nürnberger fanden schon besser in die Partie. Schon nach nicht einmal zwei Minuten setzten sie ein schepperndes Ausrufezeichen, anders als im ersten Spiel der Serie, als es zu einem vergleichbaren Zeitpunkt schon 0:2 stand, mitspielen zu wollen. Nach einem Scheibenverlust der Roosters im eigenen Drittel zog Top-Stürmer Patrick Reimer wuchtig ab und traf die Latte. Glück für Iserlohn, das in der Folgezeit versuchte, Gefahr vor dem Nürnberger Tor heraufzubeschwören, sich aber zumeist nur 1B-Chancen erkämpfte. So bei einer Dreifachgelegenheit in der siebten Minute, bei der unter anderem ein abgefälschter Schuss von Bobby Raymond knapp am Tor vorbei segelte. Auch in Überzahl gegen Ende des ersten Drittels wollte es nicht gehen, als es immer wieder zu hektischen, unübersichtlichen Situationen vor Tyler Beskorowany kam, doch kein Versuch den Weg ins Tor fand.
Unglückseligerweise aus Sauerländer Sicht stand es zu diesem Zeitpunkt schon 1:0 für die Nürnberger, die den etwas aufgeräumteren Eindruck in ihrem Spiel hinterließen. Brandon Segal traf nach feiner Vorarbeit von Steven Reinprecht aus kurzer Distanz (11. Minute).
Für das zweite Drittel hatten die Roosters die besten Vorsätze gefasst, doch nach nur 20 Sekunden wurden diese schwer torpediert. Steven Reinprecht beförderte ein Zuspiel von Patrick Reimer zum 2:0 über die Linie. Zu allem Überfluss schwächte sich die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen immer wieder selbst. Große Teile des zweiten Abschnitts befand sich das Team in Unterzahl, einmal gar fünf Minuten lang, weil Brodie Dupont wegen eines Checks Richtung Kopf bestraft wurde und dazu eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Die Roosters-Fans brachte die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der Strafen schwer auf: "Jari, hol die Jungs vom Eis", brüllten sie ihren Boykottaufruf an den Trainer Richtung Eisfläche.
Doch Nürnberg versäumte es, aus den Überzahlsituationen weiteren Profit zu schlagen. Die Schüsse flogen zumeist am Tor von Chet Pickard vorbei. Das dritte Tor hätte vorentscheidenden Charakter gehabt, aber es blieb den Gästen versagt. Das brachte Iserlohn zurück ins Spiel. Eine Überzahl gegen Ende des zweiten Drittels verbreitete neue Hoffnung, dass noch etwas gehen könnte. Sie verstrich zwar ohne Treffer, aber 30 Sekunden vor der Sirene erlöste Cody Sylvester den eigenen Anhang. Ein sehenswertes Zuspiel von Kevin Lavallée drückte er aus nächster Nähe in die Nürnberger Maschen. 1:2. Zuversicht.
Diese erhielt neue Nahrung, als das Schlussdrittel begann und Iserlohn den Druck entfachte, den es schon so häufig in dieser Saison entfachte. Zielstrebig drängten sie Richtung Tor. Einen Schuss von Chad Bassen beförderte Nürnbergs Keeper mit dem äußersten Zentimeter seines Fanghandschuhs über das Tor (41.). Als nach einer schadlos überstanden Unterzahlsituation Jason Jaspers von der Strafbank kam und frei auf das Nürnberger Tor zulief, begleiteten ihn die Hoffnungen der Fans, aber er scheiterte an Beskorowany (50.). Die folgende Überzahlsituation sollte den Ausgleich bringen. Doch es kam ganz anders. Mit einem Mann weniger auf dem Eis lief Nürnberg einen Konter, den Marius Möchel ins Roosters-Tor setzte. 1:3. Und David Steckel ließ vier Minuten vor dem Ende das 1:4 folgen.