Iserlohn. . Jason Jaspers, Stürmer der Iserlohn Roosters, sorgte am Wochenende auf dem Eis für viel Wirbel. Der Kanadier glaubt an die Qualitäten seines Teams.
Er war sicherlich einer der auffälligsten Spieler eines ausgesprochen turbulenten Roosters-Wochenendes, wenn nicht sogar der Roosters-Spieler des spektakulären Doppelheimspielpacks: Stürmer Jason Jaspers.
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Denn nach 0:3-Rückstand gegen Ingolstadt sorgte er am Freitag mit seinen beiden Treffern für den Anschluss, dann bedeute sein erfolgreicher Abschluss den 4:3-Erfolg im Penaltyschießen. Nur 43 Stunden nach seinem Dreierpack bereitete der Kanadier beim 4:5 nach Verlängerung gegen Mannheim das 1:4 durch Louie Caporusso vor und schoss das 2:4 selbst. Und in beiden Duellen bewies nicht nur die Mannschaft, sondern auch der 34-Jährige enorme Comeback-Qualitäten.
Jaspers wurde 2007 mit Mannheim Meister
Denn Jaspers ließ sich nicht von seinem gescheiterten Penaltyversuch beim Stande von 0:2 gegen Mannheim aus der Bahn werfen, und erst recht nicht von der vergebenen Riesenchance gegen Ingolstadt. Da hatte er kurz nach seinem Treffer zum 1:3 nach optimaler Vorlage von Brooks Macek das leere Tor vor sich und vergab. „Ich weiß auch nicht, wie ich den vorbeischießen konnte. Das war ein Empty-net-Tor!“, ärgerte sich Jaspers, dessen Trotzreaktion nach kurzem Frust wenig später mit dem 2:3 folgte. „Man darf nur kurz daran denken und nicht den Fokus verlieren. So etwas kann immer vorkommen“, spiegelt sich in dieser Aussage die Erfahrung einer langen Karriere wider. Das sagt Jaspers, der in der letzten Saison für Nürnberg ebenfalls einen Dreierpack erzielte hatte, auch mit Blick auf den vergebenen Penalty gegen Mannheim: „Das ist immer eine enge Sache, fünfzig zu fünfzig.“ Also Mund abputzen und es beim nächsten Mal erfolgreicher machen.
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Auch deshalb haben die Roosters den Kanadier verpflichtet, als Führungsspieler, der mit positivem Beispiel vorangeht und mit der Erfahrung von neun NHL-, über 330 AHL- und über 150 DEL-Spielen alles gibt. Wenn man ihn als „Marathon-Mann“ bezeichnet, freut er sich darüber, aber für Jaspers ist das Teil seines Jobs, ebenso, andere zu unterstützen. „Wenn man älter ist, wird man automatisch häufiger von den Jüngeren gefragt und hilft selbstverständlich.“ Dass ihm eine Führungsrolle bei der Verpflichtung zugedacht worden ist und er ein wichtiges Rad im Triebwerk des Teams sein soll, hat ihm gefallen. „Man hat sich sehr interessiert und mir gezeigt, dass man mich haben will.“ Auch deshalb entschied er sich für den Wechsel in die Waldstadt. Zuvor hatte sich der Mann aus Thunder Bay in Ontario neun Jahre lang bei nationalen und finanzstarken Top-Klubs in der DEL etabliert. Mit Mannheim wurde Jason Jaspers 2007 Meister, in Köln und Nürnberg punktete er stets konstant.
„Als Gegner hat man in Iserlohns nichts zu lachen“
Nun also Iserlohn. Die „16“ freut sich, Teil des Teams zu sein und hat sich gut eingelebt. Die Stadt gefällt dem Familienmenschen, ebenso die Landschaft, die er mit dem Fahrrad erkundet. Jaspers mag die Natur, die Ruhe, die er in seiner nordamerikanischen Heimat immer wieder genießt, auch beim Golfen, beim Angeln oder beim Beachvolleyball. „Ich bin Strandfan.“
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Beeindruckt ist er von der Atmosphäre am Seilersee. „Begeisternd!“ Deshalb hat er im Rahmen der alljährlichen Umfrage, wo es am schwierigsten zu spielen sei, immer (!) die Eissporthalle am Seilersee genannt. „Es ist extrem laut. Da hat man als Gegner wirklich nichts zu lachen. Und jetzt ist es anders herum, jetzt werde ich von den Fans gepusht.“ Das mache immer einige Prozent zusätzlich aus. Und er mag sich kaum vorstellen, was geschehen wäre, hätte Nick Petersen in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit gegen Mannheim nach dem 0:4 noch den Siegtreffer erzielt. „Dann hätten die Fans wohl das Stadion abgebrochen!“
Von der Qualität des IEC-Kaders ist der Assistenz-Kapitän überzeugt, der einen Jahresvertrag besitzt, sich aber eine über die Saison hinausgehende Zukunft am Seilersee vorstellen kann. Dass die Mannschaft „exciting Hockey“ spielen kann, habe sie nicht zuletzt am Wochenende bewiesen. „Wir haben ein gutes Team, sehr offensiv.“ Die Perspektive? Wenn man bei der Defensivarbeit besser aufpasse, sei viel möglich. „Nach dem Erfolg der letzten Saison ist in diesem Jahr durchaus noch mehr drin.“