Iserlohn. . Dieses Mal gab es kein glückliches Ende, obwohl sich die Iserlohn Roosters nach einem 0:4-Rückstand noch einmal zurück ins Spiel kämpfen konnten.
Der nächste Eishockey-Krimi, aber kein weiteres glückliches Ende: Obwohl die Iserlohn Roosters gegen die Adler Mannheim einen 0:4-Rückstand aufholten, verloren sie ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga trotzdem. Mit 4:5 nach Verlängerung.
Vielleicht wollte er sich ein Beispiel an seinem Mannschaftskollegen Bradley Ross nehmen. Der hatte am Freitagabend einen Faustkampf nicht gescheut, die Stimmung in der Eishalle am Seilersee dadurch derart angeheizt, dass die Roosters nach einem 0:3-Rückstand gegen den ERC Ingolstadt eine Aufholjagd starteten und am Ende im Penaltyschießen mit 4:3 gewannen. Jean-Philippe Coté nahm in dieser 23. Minute die Aufforderung von Jamie Tardif zum persönlichen Duell also dankend an – schon kam Atmosphäre bei den 3716 Zuschauern auf an diesem bislang enttäuschenden Sonntagnachmittag.
Schiedsrichter entscheiden auf Torraumabseits
Und das lag besonders an einem Spieler des amtierenden Meisters: Christoph Ullmann. Bereits nach sechs Minuten hatte er die Gäste durch seine Tore (3. Minute/ 6. Minute) mit 2:0 in Führung geschossen, verdient in Führung geschossen. Denn die Sauerländer starteten schwach in diese Partie und steigerten sich erst mit zunehmender Spielzeit. Ihre erste große Torchance vergab Boris Blank, der von Marko Friedrich perfekt freigespielt worden war (11.).
In der 16. Minute jubelte der Seilersee erstmals – allerdings nur wenige Sekunden. Nachdem Jason Jaspers‘ Schuss im Netz gelandet war, zogen sich die Schiedsrichter zum Videostudium zurück und verwehrten dem Treffer die Anerkennung wegen Torraumabseits‘. Während die Iserlohner weitere Chancen nicht nutzten und Jaspers sogar einen Penalty vergab, wurde der Zorn der Fans auf die Referees und deren einseitige Bestrafung immer größer.
Zumal sich die Gäste als Meister der Überzahl erwiesen. War bereits das Tor zum 0:2 mit einem Mann mehr auf dem Eis gefallen, erhöhten Glen Metropolit und Daniel Richmond auf 0:4 (21./23.), während Iserlohn in Unterzahl agierte. „Aufhören“ und „Jari, hol die Jungs vom Eis“, skandierten daher die Fans, als Kevin Lavallée in der 25. Minute auf die Strafbank geschickt wurde. Wo Sekunden nach dem 0:4 bereits Coté auf Grund seiner Motivationseinlage hatte Platz nehmen müssen - Tardif allerdings auch.
Mühsamer Kampf zurück
Die Roosters kämpften sich mühsam zurück in die Partie. Hoffnung keimte erst durch den Treffer von Luigi Caporusso in der 36. Minute auf. Als Jason Jaspers, bereits am Freitagabend mit zwei Treffern und dem entscheidenden Penalty Held der Sauerländer, in der 41. Minute auf 2:4 verkürzte, begann die nächste Iserlohner Aufholjagd.
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Dylan Wruck vergab in der 50. Minute jedoch eine weitere Großchance. Auch bei Caporussos Schuss in der 54. Minute lag den Fans der Torschrei auf den Lippen, aber Mannheims Torwart Dennis Endras parierte jeweils. Spannend wurde es dennoch: Weil Mike York, der Kapitän der Roosters, mit einem trockenen Schuss zum 3:4 traf (57.) und Mannheim kurze Zeit später eine Zeitstrafe kassierte.
Gut drei Minuten vor Schluss stand die Eishalle endgültig komplett Kopf: Denn Nick Petersen glich während der Überzahl zum 4:4 aus (57.). Weil weder Dylan Wruck noch Nick Petersen Sekunden vor der Schlusssirene die Scheibe an Endras vorbei bekamen, ging es in die Verlängerung. Und in dieser traf Daniel Richmond nach knapp drei gespielten Minuten zum 4:5 ins Iserlohner Herz.