Düsseldorf. Die Nachwuchsförderung bleibt bei der Düsseldorfer EG ein Steckenpferd. „Wir wollen auch in den kommenden Jahren eine gute Adresse für junge Spieler bleiben“, betont DEG-Chefcoach Christof Kreutzer. Allerdings auf eine sanftere Tour - junge Spieler sollen sich in Ruhe entwickeln.
Die „Jungen Wilden“ oder auch die „Rasselbande“ wurde das Team der DEG in den vergangenen zwei Jahren nach dem Ausstieg des Namenssponsor und dem finanziell eng gezurrten Gürtel genannt. Das Durchschnittsalter betrug trotz „Alter Hasen“ wie Tino Boos, Niki Mondt, Marian Bazany und Daniel Kreutzer gerade einmal rund 23,5 Jahre. Aus der Not wurde eine Tugend, der eigene Nachwuchs in den Kader für die Deutsche Eishockey-Liga hochgezogen. Vor der am 12. September in Wolfsburg startenden Saison haben die Gesellschafter Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev nun eine Bürgschaft über drei Millionen Euro hinterlegt, um den Rot-Gelben nach zwei Jahren am Tabellenende wieder den finanziellen Spielraum zu geben, die Play offs anzugreifen.
Nachwuchs bleibt Steckenpferd
Die Nachwuchsförderung bleibt dennoch ein Steckenpferd. „Wir wollen auch in den kommenden Jahren eine gute Adresse für junge Spieler bleiben“, betont DEG-Chefcoach Christof Kreutzer. Allerdings auf eine sanftere Tour. „Für manche ist der Sprung in die DEL zu schnell. Manchmal ist der langsamere Weg der wirksamere. Die vergangene Saison war für einen Jonas Noske oft ein Kampf“, betont Kreutzer weiter. Der 19-Jährige war oft auf sich allein gestellt. Christof Kreutzer hat ihm nun den 37 Jahre alten Routinier Jakub Ficenec an die Seite gestellt. Noske schlägt die Scheibe nicht mehr einfach raus, sondern sucht Ficenec. „Der Spieler muss die Situation erkennen, ob ein schneller Pass oder ein Aufbau besser ist“, erklärt Kreutzer. „Schnell soll schon gespielt werden, aber mit Kopf und System.“
Auch interessant
Ficenec hilft Noske dabei, indem er auf dem Eis viel mit ihm spricht, lautstark Anweisungen gibt. „Ich habe die Spieler vor der Verpflichtung gefragt, ob sie auch bereit sind, den Jungen zu helfen“, berichtet der Coach. „Das war eine wichtige Voraussetzung.“ Christof Kreutzer setzt auf Kommunikation. „Das ist eine klare Vorgabe“, sagt er. Dabei fordert er nicht nur, dass auf dem Eis miteinander gesprochen wird, sondern auch in der Kabine. „Wenn man spricht und das gut macht, bist du ein Mann mehr auf dem Eis. Wer nicht spricht, ist klar im Nachteil“, betont auch Co-Trainer Tobias Abstreiter.
Auch die Youngster wie Alexander Preibisch und Manuel Strodel werden entlastet. Musste das Duo im vergangenen Jahr noch im zweiten Angriff für Wirbel sorgen, bildet es nun eine starke vierte Reihe, mit weniger Last auf den Schultern und mehr Raum zur Entwicklung zum gestandenen DEL-Profi.
Auch interessant
Ohne dabei ins zweite Glied zu rutschen. So dürfen Strodel und Preibisch weiterhin Verantwortung übernehmen, wie etwa in Unterzahlsituationen. „Sie haben das wirklich gut gemeistert und geben damit den anderen Angriffsreihen Luft, die neben den normalen Einsätzen im Powerplay ran müssen“, betont der Coach.
Ein langer Weg
„Ich kenne nur ganz, ganz wenige Spieler, die direkt den Sprung aus der DNL in die DEL geschafft haben. Für die meisten ist es erst einmal ein langer Weg, sich in der zweiten Liga durchzuboxen“, betont auch Co-Trainer Tobias Abstreiter. Daher wird die DEG in der kommenden Spielzeit vermehrt mit Kooperationspartner EC Bad Nauheim aus der DEL2 zusammenarbeiten. Seit einer Woche befinden sich Tim und Tobia Brazda, Hagen Kaisler sowie Corey Mapes, der sich nach seinem Lendenwirbelbruch zurückkämpft, im Training der „Roten Teufel“.
„Es gibt keine genaue Vorgabe über die Anzahl der DEL-Einsätze der Youngster. Es geht darum, dass sie herangeführt werden“, bekräftigt Christof Kreutzer. Fällt ein junger Spieler in ein Leistungsloch, kann er auch zum Schutz vor aufkommendem Druck beim Zweitligisten wieder ordentlich Selbstvertrauen tanken.