Düsseldorf. Am Mittwochabend steigt die außerordentlichen Mitgliederversammlung bei der DEG. Es wird bekanntlich juristisch gestritten, ob die Einladung satzungsgemäß war. DEL-Co-Trainer Christof Kreutzer, der aktuell die neue Profimannschaft mit zusammenstellt, soll Jugendobmann werden.

Auf die Rote Laterne in der Deutschen Eishockey-Liga hat die DEG seit September 2012, seit dem Ausstieg von Hauptsponsor Metro AG und damit einhergehender Finanzierungssorgen, ein Abonnement. 32-mal war Rot-Gelb in der Saison 2012/13 Tabellenletzter. In der noch laufenden summieren sich die Spieltage als Schlusslicht auf 44 (von 52 Möglichkeiten). Ob’s in der neuen Saison besser wird? Die vier Gesellschafter einigten sich gestern tatsächlich auf Christof Kreutzer als neuen Cheftrainer. Für den bisherigen Assistenten und ehemaligen DNL-Coach wird’s der erste Chefposten bei den „Senioren“ sein.

Personalfragen intern geklärt

Wer bei dieser, vorsichtig formuliert, mutigen Entscheidung welche Rolle gespielt hat? Vielleicht gibt’s heute (19 Uhr, Brehmstraße) im Rahmen der Außerordentlichen Mitgliederversammlung eine öffentliche Aufklärung. Der amtierende DEG-Restvorstand mit Malermeister Markus Wenkemann an der Spitze stellte kürzlich im Rahmen eines Informationsabends für die Eltern von rot-gelben Nachwuchsspielern ihre Gedanken zur Eishockey-Zukunft vor.

Die Personalfragen zur anstehenden Neuwahl von Vorstandsmitgliedern schienen da intern geklärt. Ex-Meisterspieler Wolfgang Boos hat den Posten des Schatzmeisters ja schon kommissarisch übernommen. Christof Kreutzer soll neben seinem Cheftrainerposten auch den Jugendobmann machen. Dazu gibt es mit dem früheren Profi Udo Schmid einen Jugendkoordinator. Das Trio soll ehrenamtlich arbeiten.

Dazu wird bekanntlich darüber juristisch gestritten, ob die Einladung zur Mitgliederversammlung satzungsgemäß war. Und ob tatsächlich „nur“ die vakanten Vorstandsposten des Schatzmeisters und des Jugendobmannes ordentlich gewählt werden müssen. Oder nicht doch der komplette fünfköpfige Vorstand. Die Versammlung am Mittwoch birgt Spannung. Auch, weil der Verein die absolute Mehrheit an der für die DEL-Mannschaft zuständigen GmbH hält. Und damit zumindest auf dem Papier – zahlende Gesellschafter Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev hin oder her – die Entscheidungsgewalt hat.

Finanzierung ist der große Haken

Der Vertrag mit DNL-Cheftrainer Georg Holzmann wird um zwei Jahre verlängert. Dazu sollen alle Teams von hauptamtlichen Coaches betreut werden. Ferner ist geplant, in jeder Altersklasse auch eine B-Mannschaft anzubieten, um den Unterbau zu verbreitern. Genügend Eiszeiten an der Brehmstraße seien, so war beim Infoabend zu hören, ja vorhanden.

Die dargelegten, grundsätzlich positiven Zukunftsüberlegungen des Vorstandes haben aktuell einen entscheidenden Haken: Wie soll’s finanziert werden? Allein die DNL-Mannschaft, die in der höchsten Nachwuchsliga Deutschlands antritt und derzeit im Play-off-Viertelfinale steht, kostet pro Saison inklusive Reisekosten und Cheftrainer-Honorar mehr als 200 000 Euro.

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Rund die Hälfte des Vereinsetats von circa 500 000 Euro trägt auch in der neuen Spielzeit die Metro AG, die den Vertrag mit dem Klub noch einmal verlängert hat. Ob’s über Mai 2015 hinausgeht, ist offen. Dazu steuert die DEG-GmbH pro Jahr rund 120 000 Euro an Lizenzgebühr bei.

Vielleicht lassen sich neue Mitglieder über das angedachte Konzept werben, die via Jahresbeitrag die Finanzierung stützen. Die DEG-Mitgliederbeiträge schwanken zwischen 250 und 400 Euro. Hundert neue Mitglieder könnten für einen fünfstelligen Betrag sorgen.