Düsseldorf. Nach Travis Turnbull und dem 37-jährigen gebürtigen Tschechen Jakub Ficenec soll auch der US-Amerikaner Tim Conboy vor einem Wechsel vom ERC Ingolstadt zur Düsseldorfer EG stehen. Der einstige böse Bube des Kontrahenten wurde scheinbar gezähmt.

Kaum ist die Saison für den achtmaligen Deutschen Eishockey-Meister vorbei, nimmt das Personalkarussell weiter Schwung auf. Und musste die DEG vor zwei Jahren noch tatenlos zusehen, wie die Nürnberg Ice Tigers gleich ein Quintett vom Rhein an die Pegnitz lotsten, scheinen die Rot-Gelben in diesem Frühjahr ein Trio von einem Liga-Konkurrenten an sich binden zu wollen. Nach Travis Turnbull, der bekanntlich nach nur einer Spielzeit zurückkehren soll, und dem 37-jährigen gebürtigen Tschechen Jakub Ficenec soll vom ERC Ingolstadt auch der US-Amerikaner Tim Conboy auf der Wunschliste der DEG stehen.

Flexibel einsetzbar

Der 30-Jährige ist sowohl auf dem rechten Flügel als auch als Verteidiger einsetzbar und wurde 2002 in Runde sieben an 217. Stelle des NHL-Entry-Drafts von den San Jose Sharks ausgewählt. Zunächst spielte der 1,88-Meter-Mann jedoch in der NCAA für die St. Cloude State University, bevor er in die AHL zu den Cleveland Barons wechselte.

Zum Ende seiner vierten Saison in der American Hockey League feierte Conboy sein NHL-Debüt. In der besten Pucksport-Liga der Welt stand das 95-Kilogramm-Kraftpacket für die Carolina Hurricanes in drei Spielzeiten 62-mal auf dem Eis.

In den jüngsten zwei Saisons vor seiner Zeit bei den Donau-Panthern kam der Rechtsschütze in der AHL für Portland und Binghamton zum Einsatz – und hat dort pro Saison „problemlos“ im Schnitt 150 Strafminuten gesammelt. In der letzten gar 199.

Conboy könnte DEG-Abwehr komplettieren

Als „böser Bube“ wurde der Amerikaner somit an die Donau gelotst, um die physische Komponente im Team zu stärken. Die Ingolstädter scheinen den Panther jedoch gezähmt zu haben. In der abgelaufenen Saison schlugen bei dem Defender gerade einmal fünf Strafminuten zu Buche – in 51 Partien.

Kommt Conboy, dürfte die Verteidigung der DEG nahezu komplett sein – und deutlich stärker aufgestellt als in den vergangenen zwei Spielzeiten. Mit Talent Bernhard Ebner, Jakub Ficenec, Tim Conboy, dem in der DEL schon erfahrenen Stephan Daschner vom Zweitligisten EV Landshut sowie Youngster Jonas Noske und vermutlich Hagen Kaisler wäre zumindest auf dem Papier eine Verbesserung in der Defensive erkennbar. Den Nachwuchsspielern könnte je ein erfahrener Mann an die Seite gestellt werden. Offen ist noch die Zukunft von Marc Zanetti.

Offiziell werden die ERC-Wechsel vermutlich erst nach einem Play-off-Aus der Ingolstädter. Derzeit duellieren sich die Donau-Panther mit den Eisbären Berlin um Ex-DEG-Cheftrainer Jeff Tomlinson in der ersten Runde um den Einzug ins Viertelfinale der Meisterschaftsrunde.