Düsseldorf. Gerade jetzt, wo die personell gebeutelte DEG jeden Mann braucht, ist ein Düsseldorfer Nachwuchstrio unterwegs mit der Junioren-Nationalmannschaft. Dominik Daxlberger und Colin Long sind aber wieder einsatzbereit für die Partie gegen Hamburg am Freitag.
Ihre bemerkenswerte Nachwuchsarbeit ist für die DEG dieser Tage Fluch und Segen zugleich.
Woche für Woche legen junge Eishockeycracks aus der eigenen Talentschmiede im Profi-Team in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) starke Auftritte hin. Auch Jari Neugebauer, Jonas Noske und Eric Stephan zählen zu diesen Talenten.
Das Trio hat nicht nur den Sprung ins DEL-Team geschafft, sondern steht wie derzeit auch in den Diensten der Junioren-Nationalmannschaft. Für die Spieler und ihren Verein ist dies jedoch nicht immer nur eine schöne Auszeichnung. Es bringt sie auch in einen Interessenkonflikt. Angesichts der nicht enden wollenden Verletzungsmisere bei der DEG ließ man die drei Talente nur mit Bauchschmerzen zum Nationalmannschaftslehrgang nach Füssen ziehen, wo sich die Junioren auf die U-20-Weltmeisterschaft (26. Dezember bis 5. Januar) im südschwedischen Malmö vorbereiten.
Köberle verärgert
Wer aus dem DEG-Trio ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag am schwedischen Südzipfel für Deutschland auf Puckjagd gehen wird, ließ sich Bundestrainer Ernst Höfner auch gestern noch nicht entlocken. Sehr zum Ärger von DEG-Sportleiter Walter Köberle, der wie Cheftrainer Christian Brittig hofft, im Kräftemessen mit DEL-Schwergewicht Hamburg Freezers am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome, live bei uns im Ticker) noch den einen oder anderen aus dem WM-Kader gestrichenen Junioren-Spieler einsetzen zu können.
„Wir haben mit Ernst Höfner telefoniert. Die Angelegenheit gestaltet sich jedoch als schwierig“, sagte Köberle. Vorsichtig formuliert. „Wir müssen die Spieler freistellen, sonst werden sie vom Verband gesperrt!“ Auch Coach Brittig lässt seine Schützlinge nur ungern ziehen: „In unserer jetzigen Situation brauchen wir jeden Mann. Das ist das Tragische an der Geschichte.“
Klarheit besteht indes immerhin bei Dominik Daxlberger, der die letzten beiden Partien grippeerkrankt passen musste, am Freitagabend aber sein Comeback gibt. Wie auch Colin Long. Vor anderthalb Monaten kassierte der Stürmer beim 0:3 in Mannheim einen üblen Knie-Check auf den Oberschenkel. Der zwar schmerzhafte, aber zunächst als wenig gravierend eingestufte Pferdekuss erwies sich jedoch schnell als Stolperstein. Zwischenzeitlich musste Long sogar aufgrund von Thrombosegefahr ins Krankenhaus. Wochenlang konnte der Pechvogel der DEG nur frustriert umherhumpeln.
Colin Long noch mit läuferischem Rückstand
Wassereinlagerung im Knie, Operation an den Adduktoren und Faserriss im Oberschenkel – mit diesen Verletzungen hatte der 24-jährige Amerikaner alleine nur in der Saisonvorbereitung zu kämpfen! „Auch wenn Colin bereits wieder trainiert, hat er trotzdem noch einen brutalen läuferischen Rückstand“, setzt Brittig die Messlatte an seinen US-Amerikaner niedrig an.
Nichts im Weg steht derweil dem Debüt von Neuzugang Mads Bøker. „Die Lizenz ist erteilt“, bestätigte gestern Sportleiter Walter Köberle, der den 26-jährigen Dänen am Vortag noch persönlich am Flughafen in Empfang genommen hatte.
„Mads macht auf mich läuferisch einen guten Eindruck“, bekannte Ashton Rome, der den neuen Mann genau in Augenschein nahm. Mit zwei Toren und einem Assist war Rome an der Seite von Sturmkollege Justin Bostrom zuletzt der Matchwinner gegen Schwenningen (4:3 n.V.). Gegen Hamburg dürften er und seine Teamkollegen es heute Abend ungleich schwerer antreffen.