Düsseldorf. . Zwei Heimsiege gegen München und Schwenningen polierten beim Eishockey-Schlusslicht Düsseldorfer EG zwar zuletzt ein wenig die DEL-Bilanz. Cheftrainer Christian Brittig muss aber erneut Personalausfälle schlucken. Marc Zanetti fehlt wegen einer Schultereckgelenkssprengung. Auch Manuel Strodel ist wieder verletzt.
Das gewinnbringende Duo eines für die DEG siegreichen Eishockey-Abends übte sich nach regulären 60 Spielminuten nebst 73 Sekunden im Nachsitzen der Verlängerung in Bescheidenheit. „Nicht einzelne Spieler, sondern die ganze Mannschaft hat stark gespielt“, betonte Ashton Rome gebetsmühlenartig, der gemeinsam mit Justin Bostrom die letzten drei Treffer zum 4:3-Sieg der DEG nach Verlängerung gegen die Schwenninger Wild Wings geschultert hatte.
Nach dem 2:1-Triumph vom Dienstag gegen haushoch favorisierte Münchener war es für die sonst eher auswärts stärker aufspielende DEG-Rumpftruppe bereits der zweite Heimsieg in Serie. Was für das Tabellenschlusslicht der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht der einzig erfreuliche Fakt des dritten Advents sein sollte.
„Wir haben mittlerweile das zweitbeste Powerplay der ganzen Liga“, lobte Cheftrainer Christian Brittig, „dabei ist es abenteuerlich zu sehen, dass in Überzahl mittlerweile schon unsere 95-er und 96-er Jahrgänge fast durchweg auf dem Eis stehen!“
Viel ändern wird sich daran nicht. Der Pechvogel des Sonntagabends fieberte nach einer ersten ärztlichen Untersuchung die letzten Spielminuten vom Spielertunnel im Dome aus mit seinen Teamkollegen. Marc Zanetti, der eine Viertelstunde vor Schluss von Thomas Pielmeier hart in die Bande gecheckt wurde und schulterverletzt ausfiel, wurde von den Fans der prächtigen Sonntagskulisse mit Sprechchören getröstet. Am Montagnachmittag folgte für den 22-jährigen Verteidiger nach einer Kernspintomografie die Diagnose: Schultereckgelenksprengung, zwei Bänder gerissen, drei bis vier Wochen Pause!
Dazu klagte Manuel Strodel erneut über Probleme im rechten Knie. Die Entzündung eines Schleimbeutel, so wurde gestern festgestellt, sorgt nun für zwei bis drei Wochen Pause. Das DEG-Lazarett wird nicht kleiner.
Nach der Rückkehr von Torhüter Stefan Ridderwall und Verteidiger Corey Mapes wurde die Hoffnung der DEG auf eine voll besetztere Bank durch die Ausfälle von Zanetti, Strodel und Mannschaftskapitän Daniel Kreutzer, der sich bereits am Freitag in Wolfsburg bei einem Sturz in die Bande den ersten Halswirbelbogen gebrochen hatte, prompt wieder zerschlagen.
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„Es tat verdammt gut, Daniel vor dem Spiel schon wieder in der Kabine zu sehen“, bekannte Teamkollege Ashton Rome, „Wir waren alle sehr erleichtert. Solche Verletzungen sind Dinge, die keiner im Eishockey sehen will!“
Auch Verteidiger Bernhard Ebner fand sich gegen Schwenningen unfreiwillig auf der Zuschauertribüne ein. Nachdem sein doppelter Bänderriss in der Schulter erneut aufgebrochen ist, muss sich der gebürtige Schongauer erneut zwei Wochen lang schonen.
Ebner geht kein Risiko ein
„Ich hatte mich eigentlich hundertprozentig fit gefühlt und keine Schmerzen mehr gehabt. Als ich dann aber zum Wechsel an der Bande aufgestanden bin, habe ich plötzlich ein Stechen gespürt und der Schmerz war wieder da.“
Der 23-Jährige will deshalb vorerst kein weiteres Risiko eingehen: „Sollte das dritte Band auch noch reißen, müsste ich operiert werden und würde für mindestens acht Wochen ausfallen.“
Das erneute Verletzungspech bescherte einem Youngster ein unfreiwilliges Comeback. Nebst lang ersehntem Heimdebüt. Nachwuchsverteidiger Hagen Kaisler, der angesichts der langen Ausfallliste bereits zu seinen ersten drei DEL-Einsätzen gekommen war und sich schon gegen München nicht mehr im Kader befand, feierte gegen Schwenningen sein erstes DEG-Spiel vor heimischer Kulisse an der Seite von Abwehrpartner Marc Zanetti. Was der 17-Jährige, der eigentlich schon wieder bei den am Wochenende allerdings spielfreien Junioren agieren sollte, sichtlich genoss.