Düsseldorf. . Die Rheinländer stehen im Play-off-Viertelfinale gegen die Wolfsburg Grizzly Adams unter Druck. Drayson Bowmann soll die DEG zum Ausgleich führen.

Nein, über die Unparteiischen schimpfen, das gehört nicht in die Öffentlichkeit. Egal, welch’ fragwürdige Entscheidungen das Vierer-Gespann auf dem Eis auch treffen mag. Drayson Bowman hat dies in 180 Einsätzen verteilt auf sechs Spielzeiten in der nordamerikanischen NHL bei Carolina und in Montreal verinnerlicht.

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Dem 27-jährigen US-Amerikaner, der seit Weihnachten für die Düsseldorfer EG auf Torejagd geht, würde nicht im Traum einfallen, Play-off-Niederlagen gegen die Wolfsburgs Grizzly Adams in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf die Unparteiischen zu schieben. „Wir müssen mehr Energie und mehr Disziplin an den Tag legen, dann haben wir eine gute Chance auf das Halbfinale“, hebt der Rechtsaußen stattdessen hervor.

Wolfsburg kann davonziehen

Beides dürfte vor der vierten Viertelfinalbegegnung am Dienstag (19.30 Uhr / Bei uns im Live-Ticker) mehr denn je gelten. In der Best-of-7-Serie liegen die Düsseldorfer nach dem 1:5 vom Sonntag schließlich hinten.

Eine weiterer Sieg, und die Wolfsburger hätten in den übrigen drei Viertelfinals jeweils den Matchball auf dem Schläger.

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Drayson Bowman setzt auch auf den Faktor Fans, den er aus der NHL so nicht kennt: „Unsere Zuschauer sind höllisch laut. Das kann ein Spiel beeinflussen, auch wenn wir unsere Heimpartie trotz der Anhänger im Rücken verloren haben.“ Beim 2:3 am vergangenen Freitag waren immerhin 9000 Eishockey-Freunde in den Dome gekommen. Nicht alle benahmen sich vorbildlich. Prügeleien mit Gäste-Fans und Bierduschen für Wolfsburgs Bank sind im Eishockey bekanntlich eher die Ausnahme.

Lob von Trainer Kreutzer

Sportlich hat Rechtsaußen Bowman in Düsseldorf seit seiner Verpflichtung kurz vor Weihnachten dafür gesorgt, dass die zweite Angriffsreihe aufgeblüht ist. „Drayson macht uns ein bisschen schneller“, sagt Kapitän Daniel Kreutzer. Der 36-jährige Linksaußen und der 38-jährige Center Rob Collins, der immer noch zu den technisch besten Cracks der DEL zählt, gelten bekanntlich nicht als sprintstarke Laufwunder. Bowman zieht die Oldies mit. „Das wird von mir erwartet. Und ich fühle mich wohl“, sagt der Mann aus Michigan.

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Die DEG-Fans haben Bowman in einer Internet-Wahl zu ihrem wertvollsten Spieler der zweiten Vorrundenhälfte gekürt. Was der Geehrte gar nicht mitbekommen hatte. Ihm wäre lieber, nach dem finalen Saisonsieg gäbe es eine Ehrung. Dann nämlich wäre die DEG zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Der Weg dahin führt aber über noch mindestens drei weitere Siege gegen Wolfsburg.