Dortmund. Julian Ryerson sieht Rot, viele Entscheidungen irritierten. Bei der BVB-Pleite gegen Stuttgart stand Schiedsrichter Siebert im Fokus.
So manch einer der Profis von Borussia Dortmund schien verwundert. Gerade noch, da hatten die Fans im Herzen der Südtribüne versucht, die Mannschaft aufzumuntern, da gingen sie zu einem wütenden Pfeifkonzert über. Huch? Der Grund für den Unmut des Publikums, lief im Rücken der Spieler in Richtung der Kabine: das Schiedsrichter-Team um Daniel Siebert (Berlin). Es flogen Becher, unrühmliche Handzeichen wurden gezeigt.
Es gab einige Szenen, bei der die Referees irritierten. Mal ein Foul, das nicht gepfiffen worden ist, eine fehlende gelbe Karte, spät gepfiffene Abseitspositionen. Aber: Die klare Linie, die fehlte Siebert auf beiden Seiten. Groß thematisiert aber wurden die Entscheidungen nicht nach Abpfiff, denn keine hatte Einfluss auf das Ergebnis. Mit 1:2 verlor der BVB. Das hätte nicht sein müssen, aber rund um den Strafraum, da fehlte „Glück, vielleicht die Klarheit, vielleicht auch die Zielstrebigkeit, dieses Tor wirklich machen zu wollen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Die Chancenverwertung war mangelhaft.
BVB: Gelb-Rot gegen Julian Ryerson ärgert Borussia Dortmund
Kritik an dem Schiedsrichter ließen die Dortmunder daher auch nur zwischen den Zeilen ab. Das Spiel „zeigt, dass wir weiter hart arbeiten müssen. Es zeigt, dass wir nichts geschenkt bekommen in dieser Saison. Dass die Dinge teilweise gegen uns laufen. Auf dem Platz waren heute auch ein paar Punkte, die gegen uns gelaufen sind, finde“, meinte Kehl und schmunzelte. Eine Andeutung, die jeder verstanden hat.
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Besonders ärgerte man sich über den Platzverweis für Julian Ryerson, der sich zu impulsiv gegen Angelo Stillers Trikothalten wehrte. Trainer Niko Kovac wollte die Reaktion auch nicht gutheißen. Dennoch ließ er die Entscheidung nicht unkommentiert. „Ich will nicht irgendwie über den Schiedsrichter reden. Aber wenn einer fünf Sekunden an einem dran hängt, dann musst du irgendwann mal abpfeifen. Das hätte man eher unterbinden müssen“, sagte Kovac. Sportdirektor Kehl nahm Ryersons Aussetzer und die folgende Entscheidung mit Galgenhumor: „Ich konnte es zumindest nachvollziehen, ich habe dann auch eine Gelbe bekommen.“ Weil sich der 44-Jährige auf der Bank beschwerte.