Dortmund. Welcher BVB-Profi hat in der bisherigen Saison besonders überzeugt? Wer fällt ab? Das große Halbjahres-Zeugnis - mit einigen Überraschungen.

Viel Licht, aber auch viel Schatten zeigte Borussia Dortmund in der ersten Hälfte der Saison 2024/25. Das Team von Trainer Nuri Sahin überzeugte in der Champions League, verabschiedete sich aber frühzeitig aus dem DFB-Pokal. Und in der Bundesliga hinkt der BVB als Sechster hinter den Erwartungen zurück.

Wie die individuelle Bilanz der BVB-Profis ausfällt, zeigt unsere Notenbilanz: Wir haben die Noten, die unsere Reporter den Spielern nach jeder Partie geben, ausgewertet und den Durchschnitt errechnet.

So setzen sich die Halbjahres-Noten zusammen

Unsere Reporter bewerten die BVB-Profis in jedem Pflichtspiel in Form einer Einzelkritik. Spieler, die mindestens 30 Minuten zum Einsatz kommen, werden dabei benotet. In diese Übersicht hat es jeder Dortmunder geschafft, der mindestens fünfmal benotet wurde. Transparenzhinweis: Die Spiele gegen den VfB Stuttgart (1:5) und FC Brügge (3:0) wurden nicht benotet.

Borussia Dortmund: Gregor Kobel führt Noten-Ranking an

Gregor Kobel (15 benotete Spiele): Der Schweizer war der gewohnt sichere Rückhalt. Auch an ganz schwachen BVB-Tagen enttäuschte er nicht - außer beim 1:2 in Augsburg, wo er eine seiner schlechtesten Leistungen im schwarz-gelben Trikot zeigte (Note 5). Ansonsten immer im Zweier- oder Dreierbereich. Beim Jahresabschluss in Wolfsburg verdiente sich Kobel seine beste Note der bisherigen Saison (1,5). Note: 2,8

Karim Adeyemi (6): Der Flügelflitzer startete vielversprechend, verdiente sich bei seinem Gala-Auftritt gegen Glasgow in der Champions League die Note 1. Dann bremste ihn ein Muskelfaserriss aus, sodass Adeyemi nur auf wenige benotete Partien kommt. Note: 2,8

Flügelflitzer Karim Adeyemi gehört zu den notenbesten Spielern des ersten BVB-Halbjahres.
Flügelflitzer Karim Adeyemi gehört zu den notenbesten Spielern des ersten BVB-Halbjahres. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Julian Ryerson (13): Dank seiner kämpferischen Art und seiner Konstanz verdiente sich der Außenverteidiger regelmäßig gute Kritiken. Note: 2,8

Waldemar Anton (11): Nach seinem Sommer-Wechsel aus Stuttgart etablierte sich der Nationalspieler gleich in der Startelf. Er verteidigte fast immer souverän. Note: 3

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Serhou Guirassy (14): Den Start verpasste der neue BVB-Stürmer verletzt. Als er wieder fit war, verdiente er sich gegen Glasgow und mit einem Doppelpack gegen Bochum Bestnoten. In den letzten Wochen vor der Weihnachtspause tat er sich schwerer. Note: 3

Yan Couto: (5): Das Potenzial, das der Außenverteidiger mitbringt, deutete Couto bisher nur an. Zwischenzeitlich hatte der Brasilianer zudem mit Verletzungen zu kämpfen. Auch deshalb kam er nur selten über Kurzeinsätze hinaus. Aber wenn, machte er seine Sache ordentlich. Note: 3,1

BVB: Nico Schlotterbeck ist Dortmunder Dauerbrenner

Julian Brandt (13): In der Phase, in der es beim BVB nicht lief, gelang es der Nummer 10 nicht, mit Leistung voranzugehen. Vor und nach seiner Verletzungspause im Spätherbst der überragende Mann im Team von Nuri Sahin. Note: 3,2

Nico Schlotterbeck (18): Dortmunder Dauerbrenner und Leistungsträger, der immer konstanter wird. Aussetzer wie gegen Bochum oder Union Berlin verhindern, dass der Nationalverteidiger weiter oben in dieser Liste auftaucht. Note: 3,2

BVB-Zugang Pascal Groß spielte viel, konnte aber nicht immer überzeugen.
BVB-Zugang Pascal Groß spielte viel, konnte aber nicht immer überzeugen. © Getty Images | Stuart Franklin

Pascal Groß (15): Der EM-Fahrer startete nach seinem Wechsel stark. Anschließend war Groß aber oft nur Durchschnitt - wohl auch, weil der zentrale Mittelfeldspieler er auf der rechten Abwehrseite aushelfen musste. Note: 3,3

Niklas Süle (7): Topfit und mit einer Kampfansage ging Süle in die Saison. Und doch blickt er auf ein unglückliches Halbjahr zurück. In der Innenverteidigung war Süle nur dritte Kraft, dann zog er sich einen Syndesmosebandriss zu. Note: 3,3

BVB: Positionswechsel bringt Aufschwung bei Felix Nmecha

Ramy Bensebaini (13): Als die Borussen kriselte, ging Bensebaini voran, zeigte ungeahnte Führungsqualitäten. Insgesamt aber häufig im Dreier- und Viererbereich. Note: 3,3

Felix Nmecha (13): Der Vorjahres-Zugang ging in der Hinrunde den nächsten Schritt. Aber erst, nachdem Sahin ihn auf die Sechs beordert hatte. Beim 4:0-Heimsieg gegen Freiburg glänzte Nmecha besonders, eine glatte Eins war der Lohn. Note: 3,4

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Maximilian Beier (13): Auf dem Rasen fremdelte der 30-Millionen-Zugang zunächst. Sein starker Auftritt gegen Leipzig mit Tor und Vorlage beim 2:1 gegen Leipzig hat Beier merklich eine Last von den Schultern genommen. Seitdem wird der Angreifer immer besser. Note: 3,53

Marcel Sabitzer (14): Der Österreicher konnte nicht an sein starkes erstes BVB-Jahr anknüpfen. Klarer Stammspieler ist Sabitzer, noch ohne Torbeteiligung, nicht mehr. Dass er sich im Zentrum wohler fühlt, war ihm anzumerken. Und das teilte er ja auch öffentlichkeitswirksam mit. Note: 3,6

Donyell Malen musste sich beim BVB häufig mit der Joker-Rolle abgeben. Hier kommt er für Jamie Gittens ins Spiel.
Donyell Malen musste sich beim BVB häufig mit der Joker-Rolle abgeben. Hier kommt er für Jamie Gittens ins Spiel. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Donyell Malen (10): Der Niederländer entwickelte sich vom Unterschiedsspieler zum Bankdrücker. Spieler wie Jamie Gittens haben ihn überholt. Das Tor gegen Wolfsburg zum Jahresabschluss könnte Malens letztes als Dortmunder gewesen sein. Er gilt als Wechselkandidat. Note: 3,6

Jamie Gittens (17): Der Engländer erlebt seine Durchbruch-Saison und ist der größte Gewinner des ersten BVB-Halbjahres. Dass sich das nicht in der Notenbilanz widerspiegelt, liegt daran, dass Gittens neben vielen Top-Leistungen auch einige Totalausfälle verzeichnete: Gegen Barcelona, Graz und Wolfsburg im Pokal kassierte der Flügelspieler eine Fünf. Note: 3,7

Emre Can (13): Kaum eine Woche vergeht bei den Borussen ohne Diskussionen um den Kapitän. Can verlor seinen Stammplatz im Mittelfeld. Besser kam er in der Innenverteidigung zurecht. Alles in allem aber mit viel mehr Schatten als Licht und einer Sechs bei der Niederlage in Mainz als Tiefpunkt. Note: 3,8

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