Dortmund. Klaut der FC Bayern bald wieder einen Spieler von Borussia Dortmund? TV-Experte Dietmar Hamann mit einer Transfer-Empfehlung.

Was für eine Finte: Jamie Gittens nimmt den scharfen Pass von Nico Schlotterbeck nicht an, sondern lässt ihn durchrollen und damit Gegenspieler Konrad Laimer ins Leere laufen. Der Österreicher ist damit aus dem Spiel, kann dem pfeilschnellen BVB-Angreifer nur noch hinterherlaufen. Dann vollendet der Dortmunder seine fantastische Aktion mit einem scharfen Abschluss an Manuel Neuers Kopf vorbei ins Tor – Borussia Dortmund führt im Klassiker gegen den FC Bayern mit 1:0.

Diese Einzelaktion als Teil eines starken Auftritts im Topspiel markiert den vorläufigen Höhepunkt von Gittens‘ beeindruckender Entwicklung in den vergangenen Monaten. Zwischenzeitlich waren ob der vielen Verletzungen – vor allem die Schulter bereitete lange Probleme – Zweifel erlaubt, ob der Engländer einen ähnlichen Weg einschlagen kann wie einst etwa Landsmann Jadon Sancho im schwarz-gelben Trikot. Nach den aktuellen Eindrücken steht die Erkenntnis: Er kann.

Dietmar Hamann: „Würde mit dem Gedanken spielen, Gittens zu holen“

Wettbewerbsübergreifend acht Tore und vier Vorlagen nach 19 Saisonspielen sprechen für sich. Fast von selbst kommen in dieser Situation die ersten Transferspekulationen auf. In den vergangenen Wochen wurde Gittens bereits bei englischen Topklubs wie Liverpool, Chelsea oder Tottenham in Verbindung gebracht. TV-Experte Dietmar Hamann kam in der TV-Sendung Sky90 aber noch eine andere Idee: Die Bayern sollten sich mit dem 20 Jahre alten Dribbler beschäftigen – selbst dann, wenn der Rekordmeister im nächsten Jahr mit Florian Wirtz einen anderen (und extrem teuren) Zauberfuß verpflichten sollte.

Jamie Gittens bejubelt sein Führungstor gegen Bayern im Klassiker.
Jamie Gittens bejubelt sein Führungstor gegen Bayern im Klassiker. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die Begründung des Ex-Profis: „Wenn du Musiala und Wirtz hast, wie sollen die über die Saison miteinander spielen? Es mag funktionieren, aber eine Garantie gibt es nicht.“ Zumal Bayerns Flügelstürmer nach Hamanns Einschätzung derzeit unglücklich agieren: „Michael Olise hat gut angefangen, seitdem bemühen sich alle, aber es passiert nicht wirklich etwas.“ Er würde anstelle der Bayern-Verantwortlichen daher „mit dem Gedanken spielen, Gittens zu holen.“

Gittens-Transfer zum FC Bayern äußerst unwahrscheinlich

In Dortmund dürfte sich die Freude darüber, dass mal wieder ein Durchstarter aus den eigenen Reihen bei den Münchenern ins Gespräch gebracht wird, in Grenzen halten. Zumal die Fakten ganz und gar nicht für einen zeitnahen Wechsel an die Säbener Straße sprechen: Bis 2028 ist Gittens vertraglich an die Borussia gebunden und bräuchte die Freigabe der Klubspitze.

Diese käme allenfalls bei einem irrwitzig hohen Angebot. Bayern hätte die dafür nötigen finanziellen Reserven im Sommer 2025 wohl nur, wenn eine Wirtz-Verpflichtung scheitern würde. Und selbst dann wäre es äußerst unwahrscheinlich, dass die Dortmunder einen Gittens-Transfer zum Ligakonkurrenten absegnen und damit riskieren, den Unmut der Anhängerschaft auf sich zu ziehen. Spielerwechsel von Dortmund nach München haben bekanntlich eine Vorgeschichte. Fazit: Ganz viel Konjunktiv und wenig Gehalt in Hamanns Idee.

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