Dortmund. Lars Ricken sprach Sebastian Kehl auf der Mitgliederversammlung das Vertrauen aus. Der Sportdirektor beantwortet das Lob seines Chefs.
Gänzlich frei von Kritik war Sebastian Kehl bei Borussia Dortmund seit der Übernahme des Sportdirektorenpostens von Michael Zorc selten. Immer wieder musste sich der ehemalige Mittelfeldspieler für seine Personalentscheidungen rechtfertigen. Als ihm dann auch noch der vormalige Nachwuchsleiter Lars Ricken als Geschäftsführer Sport vor die Nase gesetzt wurde, ging Kehl als vermeintlicher Verlierer aus dem Umbau der Führungsetage heraus. Nicht wenige vermuteten einen Abschied auf Raten.
Um all diesen Spekulationen entgegenzuwirken, sprach besagter Ricken seinem Sportdirektor auf der jüngsten Mitgliederversammlung überdeutlich das Vertrauen aus: „Es ist mein Wunsch, auch mit dir den Weg weiterzugehen. Ich will etwas entwickeln, das ist mein großer Wunsch. Mit Menschen, die sich mit dem BVB identifizieren.“ Kehl dürfte sich im Laufe seiner Karriere schon weniger schmeichelhafte Worte angehört haben.
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Kehl blockt Vertragsfrage ab
„Ich war am Sonntag natürlich auch in der Halle, habe das vernommen“, zitiert nun die Bild den 44-Jährigen. Zu den laufenden Vertragsverhandlungen fiel die Antwort kurz vor dem Champions League-Auswärtsspiel gegen Dinamo Zagreb reserviert aus: „Es gibt auch nichts, was man neu als Wasserstandsmeldung abgeben kann. Ich werde mich dazu nicht äußern, vor allem würde ich mich jetzt auf das konzentrieren, was uns morgen bevorsteht und das ist das Spiel.“
Nichtsdestotrotz weiß Kehl Rickens Vertrauensbeweis sehr wohl zu schätzen. „Ich freue mich über die Aussage, das ist schön und ich meine, wer meine Verbundenheit zu diesem Klub kennt, der weiß, was es mir bedeutet.“ Die Vertragsgespräche laufen, man werde diese aber „sicherlich nicht in der Öffentlichkeit austragen“. Der branchenübliche Nachsatz: „Wenn es dann ein Ergebnis gibt, werden wir uns dazu äußern.“
Nur noch bis zum Saisonende ist Kehls Vertrag gültig, entsprechend herrscht Verhandlungsbedarf. Durch die neuen Strukturen an der BVB-Spitze – Kehl untergeordnet wurde Sven Mislintat als Technischer Direktor installiert – dürfte es in den Gesprächen nicht allein um die nackten Zahlen, sondern auch um Kompetenzen im Bereich Kaderplanung gehen.
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