Augsburg. Almugera Kabar sieht bei seinem BVB-Debüt Gelb-Rot. Im Pokal am Dienstag könnte er trotzdem eine weitere Chance erhalten.

Auf Almugera Kabar warteten am Samstagnachmittag zwei Dusch-Gelegenheiten, die eine war dabei deutlich angenehmer als die andere. Der 18-Jährige von Borussia Dortmund musste beim 1:2 gegen den FC Augsburg genau vor der Heim-Tribüne entlang laufen, von der die FCA-Fans Getränkebecher in Richung Rasen warfen. Anschließend durfte sich Kabar in der Kabine auf eine Dusche freuen - vorzeitig.

Der Linksverteidiger erlebte ein bitteres Debüt in der Bundesliga, als Profi des BVB. In der 68. Minute kam der Teenager für den verletzten Julian Ryerson in die Partie, der Norweger war ja schon angeschlagen vor dem Gastspiel in Augsburg und hielt sich Mitte der zweiten Halbzeit die Adduktoren. Drei Minuten später grätschte Kabar den früheren Dortmunder Marius Wolf um, in der neunminütigen XXL-Nachspielzeit sah Kabar zum zweiten Mal Gelb, weil er Augsburgs Elvis Rexhbecaj zu lange festhielt. Gelb-Rot, Platzverweis.

BVB hat einen Engpass bei den Außenverteidigern

Dass Kabar überhaupt zum Einsatz gekommen war, ist auf die angespannte Personallage des Klubs zurückzuführen. In Person von Ramy Bensebaini ist nur ein Außenverteidiger gesund. Yan Couto ist verletzt, Ryerson nun auch. Die Frage, ob der BVB-Kader zu dünn besetzt ist, steht schon früh in dieser Saison im Raum. Kabar, der im Sommer den Kaderplatz des zu Union Berlin abgewanderten Tom Rothe erbte und eigentlich in der Dritten Liga und der U19 zum Einsatz kommt, durfte Bundesliga-Luft schnuppern. Und die ist rau, wie Kabar am Samstag feststellen konnte.

Trainer Nuri Sahin sagte über die Verletztenmisere „Jetzt müssen die jungen Spieler ran. Bei Borussia Dortmund ist aus der Not auch schon was gewachsen.“ Möglicherweise kommt Kabar bereits am Dienstag zu seinem zweiten Profi-Einsatz, wenn der BVB beim VfL Wolfsburg ins Achtelfinale des DFB-Pokals springen möchte. Am Samstag im Heimspiel gegen RB Leipzig wird Kabar derweil fehlen, Trainer Sahin ist zum Improvisieren gezwungen.