Dortmund. Borussia Dortmund und andere Klub können finanziell mit England nicht mithalten. Doch das ist zu verkraften. Unter einer Bedingung.

Der Blick ging auch in diesem Jahr wieder nach England, wo das Pfund im Fußball sprudelt. Doch anders als von vielen im deutschen Fußball gedacht, sind auf der Insel im Spätsommer keine Dominosteine umgefallen, die große Hektik auf den Führungsetagen der Klubs hierzulande ausgelöst haben. Wohl aber hat sich der Status der englischen Premier League manifestiert. Finanziell enteilen sie der Bundesliga immer weiter. Aber ist das unbedingt schlimm?

Nein, sondern Fluch und Segen zugleich. Man muss mit den Auswirkungen des englischen Vorsprungs klug umgehen. Als Beispiel lässt sich Borussia Dortmund anführen. Der Champions-League-Finalist hatte keine Chance, Ian Maatsen, vergangene Saison vom FC Chelsea ausgeliehen, fest zu verpflichten. 40 Millionen Euro hat Aston Villa mal eben für den niederländischen Linksverteidiger hingelegt. Andererseits hat der BVB den Transfer von Yan Couto realisieren können, für den Manchester City keine Verwendung mehr hatte.

BVB und die Bundesliga bieten sportliche Perspektive

Und dann ist da noch der Fall Niclas Füllkrug. Etwa 30 Millionen Euro werden die Dortmunder samt Bonuszahlungen für den deutschen Nationalspieler erhalten. Das Angebot war so gut, dass es weder Klub noch Spieler ausschlagen konnten. Wenn die Engländer Kuchen verteilen, müssen deutsche Klubs dafür sorgen, dass sie ein möglichst großes Stück Kuchen abbekommen. Mainz 05 etwa hat Profit daraus schlagen können. Der Verkauf von Brajan Gruda an Brighton & Hove Albion hat praktisch den Kader für eine Saison refinanziert.

Borussia Dortmund v Eintracht Frankfurt - Bundesliga
BVB-Profi Maximilian Beier. © Getty Images | Stuart Franklin

Was deutsche Klubs bieten können, um mitzuhalten? Sicher nicht nur Geld, sondern vor allem sportliche Perspektive. Der BVB gewann das Rennen um Maximilian Beier, Deniz Undav wollte unbedingt beim VfB Stuttgart bleiben. Man benötigt eben nicht nur Geldscheine, sondern auch viele gute Ideen. Andernfalls müsste ja nicht, wie am Freitag ausgelost, der sündhaft teure Kader des FC Chelsea in der Conference League beim 1. FC Heidenheim antreten.