Hagen. . Das aktuell heißeste Team der Liga kommt, das Fernsehen auch: Doch Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen ist ausgerechnet jetzt nicht wirklich gut auf großen Besuch vorbereitet. Vor dem Gastspiel von Pokalsieger Alba Berlin plagen die Hagener veritable Personalprobleme.
Das aktuell heißeste Team der Liga kommt, das Fernsehen auch: Doch Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen ist ausgerechnet jetzt nicht wirklich gut auf großen Besuch vorbereitet. Vor dem Gastspiel des seit zehn Spielen in der Eliteklasse ungeschlagenen Pokalsiegers Alba Berlin (Samstag, 20.15 Uhr, Enervie Arena, live in Sport1) plagen die Hagener veritable Personalprobleme. Nikita Khartchenkov fehlt erkrankt ebenso wie Stammcenter Dino Gregory, der in den USA seinen kürzlich verstorbenen Vater beerdigt, auch dessen Vertreter Bernd Kruel (Zahnentzündung) droht auszufallen. „Für ein Spiel hat es uns jetzt mal knüppeldick erwischt“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann: „Da müssen wir wohl ein paar extravagante Sachen ausprobieren.“
Kleine Rotation meint im Basketball gemeinhin den Mangel an wettbewerbsfähigen Bankspielern, für Phoenix gilt das diesmal in doppeltem Sinne. Denn gerade auf den großen Positionen droht vor dem 21. Spieltag ein akuter Engpass. Sechs Akteure, die zwei Meter oder mehr messen, weist der erweiterte Hagener Kader auf. Von ihnen ist einzig Keith Ramsey aktuell uneingeschränkt einsatzfähig, neben Gregory und dem fiebrig erkältet noch Antibiotika schluckenden Khartchenkov ist auch Kruels Einsatz ungewiss. Den 37-Jährigen plagen Entzündungen an Zahn und Fuß, er humpelte durchs Training. „Gerade jetzt, wo er gefordert wäre“, bedauert Phoenix-Coach Ingo Freyer, „ich hoffe, er kann mit Schmerzmitteln wenigstens ein paar Minuten spielen.“
Und der Vollständigkeit halber: Der junge Flügelcenter Moritz Krume ist nach seinem Bänderriss gerade erst wieder ins Training eingestiegen, Flügel Fabian Bleck soll nach den bisherigen Planungen für Kooperationspartner Noma Iserlohn im Regionalliga-Hit beim UBC Münster spielen. Bezeichnend, dass Phoenix unter der Woche eine Übungseinheit durch ein Testspiel gegen Regionalligist BG Hagen ersetzte. „Ein normales Training wäre nicht möglich gewesen, so konnten wir wenigstens Fünf gegen Fünf spielen“, erklärt Freyer und ergänzt: „Unter diesen Voraussetzungen wird es natürlich nicht einfach, körperlich dagegenzuhalten. Aber da müssen wir jetzt durch, solche Phasen haben alle Teams mal.“
Mit Bayern und Bamberg bildet Berlin das Top-Trio der Liga
In dieser Lage den hohen Favoriten erneut zu düpieren - es wäre das vierte Mal in Folge am Ischeland -, erscheint fast aussichtslos. Zumal die notorisch zum Titelanwärter-Kreis zählenden Berliner mit dem neu formierten Team um den herausragenden Spielmacher David Logan und Schütze Reggie Redding erheblich leistungsstabiler als in den letzten Jahren wirken. Auch wenn sie in dieser Woche im sportlich unbedeutenden Eurocup-Spiel in Straßburg mit 75:78 erstmals nach 17 wettbewerbsübergreifenden Siegen wieder patzten. Und mit dem Serben Leon Radosevic (Knöchelverletzung) ebenfalls der Stammcenter ausfällt. Doch die Gäste können dies mit tiefem Kader kompensieren, etwa den deutschen Nationalspielern Jan-Hendrik Jagla und Jonas Wohlfarth-Bottermann.
„Mit Bayern München und Bamberg bildet Berlin derzeit das Top-Trio der Liga“, hat Freyer großen Respekt, verweist aber auch auf die bisherige Bilanz: „Daheim haben wir immer gut gegen Alba gespielt.“ Auch Geschäftsführer Herkelmann sieht trotz der ungewohnten Personal-Malaise eine Chance: „Es hat sich schon gezeigt, dass erstaunliche Dinge passieren können, wenn wir mit einer kleinen und wilden Rotation spielen.“