Hagen. . Am Samstag gastiert Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen vier Wochen nach der 73:80-Hinspielschlappe beim Mitteldeutschen BC. Phoenix-Coach Ingo Freyer weiß um die Stärke des MBC und sagt: “Wir fahren da auf keinen Fall als Favorit hin.“
Niederlagen machen nie Spaß, doch dieses Ergebnis ärgerte besonders. Und nagt noch immer. Da trifft es sich gut, wenn die Gelegenheit zur Revanche ungewohnt früh kommt. Keine vier Wochen ist es her, dass Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen daheim nach schwacher Leistung mit 73:80 gegen den Mitteldeutschen BC patzte. „Das hatten sich alle anders vorgestellt“, erinnert sich Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann: „Da waren alle super angefressen, weil sie unbedingt mit einem Sieg in die Pause wollten.“ Die Schlappe stattdessen aber verkürzte auch den Heimaturlaub. Was für einen gehörigen Schub Extra-Motivation sorgt, wenn Phoenix bereits am Samstag um 19.30 Uhr zum Rückspiel beim MBC in dessen so genanntem „Wolfsbau“, der Stadthalle Weißenfels, antritt.
Nicht zuletzt hat der Auftritt des Teams von MBC-Trainer Silvano Poropat am Ischeland auch Eindruck hinterlassen. „Die sind ziemlich dominant bei uns aufgetreten“, sagt Herkelmann, die Weißenfelser hätten in Hagen ihr Spiel durchgesetzt. Auch Coach Ingo Freyer befindet: „Wir fahren da auf keinen Fall als Favorit hin. Der MBC hat derzeit ein gut funktionierendes Team.“ Was vor allem seit der Verpflichtung des auch beim Sieg in Hagen herausragenden US-Spielmachers Marcus Hatten gilt, dessen Vertrag der MBC mittlerweile bis zum Saisonende verlängern konnte.
Wenn der seit November verletzte Michael Cuffee - möglicherweise schon am Samstag - wieder zum Team stößt, muss deshalb ein ausländischer Akteur auf die Tribüne. Keine einfache Entscheidung, weder Topwerfer Josh Parker noch Allstar Angelo Caloiaro, Guard Hrvoje Kovacevic oder die beiden Center Djordje Pantelic und Martins Meiers haben bisher enttäuscht. Auch wenn der MBC jüngst bei der 71:86-Niederlage in Bremerhaven erstmals seit längerem wieder einen schwächeren Auftritt hatte.
Phoenix will Tabellennachbarn auf Distanz halten
Diese Qual der Wahl hat Phoenix-Coach Ingo Freyer nicht, auch wenn er Samstag wieder mit Ole Wendt planen kann. Zwar zwicke der lädierte Rücken noch gelegentlich, doch Freyer rechnet mit dem Comeback des Aufbauspielers: „Er konnte jede Trainingseinheit mitmachen.“ Nicht so einfach ist indes die Besetzung der hinteren Kaderplätze, da die Kooperationspartner Noma Iserlohn und BG Hagen beide parallel in der Regionalliga antreten und Moritz Krume (Bänderriss) erst in der nächsten Woche wieder ins Training einsteigt.
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Angesichts dieser Konstellation will Freyer zehn statt der möglichen zwölf Spieler mit nach Weißenfels nehmen, die Entscheidung über den letzten Platz fällt kurzfristig zwischen den Iserlohner Doppellizenzlern Niklas Geske und Fabian Bleck. Wobei Herkelmann betont: „Sollte Ole nicht spielen können, bräuchten wir Niklas.“ Kein Thema dagegen ist momentan ein Einsatz von BG-Guard Sören Fritze, nachdem dieser zuletzt beim Heimspiel gegen Trier - wie bereits beim Testspiel in Essen - kurzfristig auf eine Berücksichtigung verzichtet hatte.
In Weißenfels hat Phoenix die Chance, gegen einen Tabellennachbarn zunächst die Distanz zu den gefährdeten Regionen weiter zu vergrößern. „Diesem Ziel kommen wir mit jedem Sieg näher“, sagt Freyer, betont aber erneut: „Erst wenn das erreicht ist, können wie in andere Regionen blicken.“ So sei man bereits im Vorjahr - da verzeichnete Phoenix nach 19 Spieltagen übrigens ebenfalls 18:20 Punkte - verfahren. Und landete bekanntlich am Ende auf Playoff-Rang acht. Der aktuelle Fokus, das hebt der Coach hervor, gelte aber nur dem Spiel beim MBC. Die Hoffnung auf einen Sieg dort gründet auch auf den starken Auftritten seit der Allstar-Pause. Freyer: „Körperlich und mental sind wir ein bisschen fitter, das hilft enorm.“