Weißenfels. Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen hat sich am Samstag Abend beim Mitteldeutschen BC geschlagen geben müssen. Trotz einer furiosen Aufholjagd unterlagen die Korbjäger mit 70:76 (33:39). Beste Werfer auf Hagener Seite waren Dugat (18) und Bell (16).

Den auch im Basketball jetzt großen FC Bayern zwangen sie kürzlich in die Verlängerung, gegen Phoenix Hagen bewiesen sie drei Viertel ebenfalls ihre enorme Heimstärke. Am Ende mussten die Erstliga-Korbjäger des Mitteldeutschen BC aber hart um den Sieg kämpfen. Denn nach 23-Punkte-Rückstand legten die Hagener eine furiose Aufholjagd hin, die beim 76:70 (39:33)-Sieg des MBC fast belohnt worden wäre.

Umplanen mussten die Hagener krankheitsbedingt schon vor der Abfahrt. Da Phoenix-Flügel Nikita Khartchenkov - ebenso wie bei Kooperationspartner Noma Iserlohn Aufbauspieler Kristof Schwarz -erkrankt ausfiel, reiste Fabian Bleck mit dem Erstligisten. Der eigentlich dafür vorgesehene Niklas Geske wurde beim Iserlohner Regionalliga-Heimspiel gegen Wulfen benötigt. Doch auch der Mitteldeutsche BC nahm eine Kaderveränderung vor: Der lange verletzte Michael Cuffee feierte sein Comeback, als überzähliger siebter Importspieler musste Josh Parker auf die Tribüne. Für die Gäste kam das nicht überraschend, wie Co-Trainer Steven Wriedt bekannte: „Wir haben damit gerechnet, dass der MBC nach zwei Niederlagen etwas verändert.“

Phoenix ließ etliche gute Chancen liegen

Die Umstellung fruchtete beim MBC, der nach Distanztreffern schnell mit 8:0 führte. Schon nach 72 Sekunden sah sich Phoenix-Coach Ingo Freyer zur ersten Auszeit gezwungen. Eine schwächere Wurfquote und Unterlegenheit beim Rebound sorgte dennoch dafür, dass die Gastgeber das erste Viertel dominierten. Erst nach der ersten Pause griffen die Hagener energischer zu, verkürzten dank Henry Dugat nach dem 22:14 auf 22:20 (13.). Den MBC zwang man nun zu mehr Fehlern im Aufbau, doch etliche gute Chancen ließ Phoenix liegen, zumal die Gastgeber den Hagener Zug zum Korb nachhaltig bremsten. Der treffsichere Hrvoje Kovacevic und Marcus Hatten stellten per Dreier den alten Abstand wieder her (37:29, 18.), nur mühsam konnte Phoenix bis zur Pause noch etwas verkürzen.

Dabei blieb es nicht lange, nach dem Wechsel ließen sich die Gäste förmlich überrennen. Gerade Cuffee war nun nicht mehr zu stoppen, erzielte die ersten neun Punkte. Und erst nach dem 52:33 (24.) gelang Dugat endlich der erste Phoenix-Korb. Was am konfusen Anrennen der Hagener nichts änderte, überlegt spielte jetzt nur der MBC. Beim 62:39 durch Angelo Caloiaro (28.) war der höchste Vorsprung erreicht, für die Gäste sah es böse aus. Sie agierten, als ob es die Playoff-Pause nicht gegeben hätte.

Schiedsrichter brachte Phoenix um den Lohn

Aber dieses Phoenix-Team darf man nie abschreiben. Als alles verloren schien, steigerten die Gäste die Intensität. Der MBC zeigte Wirkung, die Ballverluste häuften sich. Und als dann auch David Bell aus der Distanz traf, war Phoenix beim 66:63 (36.) durch Larry Gordons Dreipunktspiel plötzlich wieder dran. Mehr verhinderten die Schiedsrichter, als sie ein klares Foul an Dugat beim vermeintlichen Fastbreak-Dunking ungeahndet ließen, wenig später aber gegen Bell ein unsportliches Foul pfiffen.

Trotzdem blieb es nun eng, jeder Ball war heiß umkämpft. Bis zu Dugats 70:67 87 Sekunden vor dem Ende durfte Phoenix hoffen, dann halfen die Schiedsrichter dem MBC mit einigen erstaunlichen Pfiffen. Und brachten die Gäste um den Lohn für eine ganz starke Aufholjagd.

Mitteldeutscher BC: Schwarz, Hatten (17), Kovacevic (12), Pantelic (8), Cuffee (16), Leutloff (2), Hain, Caloiaro (16), Meiers (5).

Phoenix Hagen: Bell (16), Dugat (18), Bleck, Kruel, Wendt, Gordon (14), Gregory (8), Dorris (10), Ramsey (4).