Hagen. . Sonntag reist Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen zum Meister Bamberg, doch nicht nur die jüngste Schlappe gegen Schlusslicht Tübingen trübt die Laune. Der Ausfall von Center Keith Ramsey (Bänderriss im Sprunggelenk) lässt die ohnehin geringen Chancen weiter sinken.
Die Route nach Oberfranken kennen sie wie keine zweite, doch die letzten Reisen dorthin fanden in erwartungsfroherer Stimmung statt. Als Phoenix Hagen im Mai zweimal zu den Brose Baskets Bamberg fuhr, waren zwei hoch emotionale Playoff-Duelle der Anlass. Sonntag reist der Basketball-Bundesligist wieder zum Meister (Hochball 17 Uhr), doch nicht nur die jüngste Schlappe gegen Schlusslicht Tübingen trübt die Laune. Der Ausfall von Center Keith Ramsey (Bänderriss im Sprunggelenk) lässt die ohnehin geringen Chancen weiter sinken, auch der Einsatz von Ole Wendt (Grippe) ist fraglich. Da kann auch die Nachricht, dass Larry Gordon von Coach Tyron McCoy für das Allstar-Spiel am 18. Januar in Bonn nominiert wurde, kaum für Stimmungs-Aufhellung sorgen.
Bevor es zum Meister geht, stand im Phoenix-Team die Aufarbeitung der bösen Niederlage gegen Tübingen auf der Tagesordnung. Und auch beim Videostudium der Partie zeigten sich die Akteure um Kapitän David Bell fassungslos über ihren Heim-Auftritt in der zweiten Hälfte. „Nicht nur die Offiziellen und Fans haben sich das ganz anders vorgestellt, sondern die Spieler auch“, weiß Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann um kollektives Schuldbewusstsein. So ganz unlieb ist den Hagenern deshalb nicht, dass in Bamberg der Erwartungsdruck nicht allzu hoch ist. In der aktuellen Personallage umso mehr. Denn bei Keith Ramsey, der im Tübingen-Spiel umknickte, diagnostizierte Teamarzt Dr. Helmut Queckenstedt einen Bänderriss im Sprunggelenk. Der 26-Jährige fällt aus, mit Blick auf das wichtige Heimspiel am 28. Dezember gegen die Artland Dragons will Phoenix kein Risiko eingehen. Beim Training fehlte zudem der erkrankte Ole Wendt, dessen Einsatz am Sonntag noch fraglich ist.
„Kein Qualitätsverlust“
Auch in Bestbesetzung wäre die Aufgabe beim Meister der letzten vier Jahre immens schwer, auch wenn die Bamberger nicht mehr so dominant auftreten wie zuvor. „Ihr Team ist wieder sehr gut zusammengestellt, da ist kein Qualitätsverlust festzustellen“, urteilt Phoenix-Coach Ingo Freyer. Tragende Säulen wie Anton Gavel, Casey Jacobsen, John Goldsberry und der derzeit verletzte Sharrod Ford sind ebenso geblieben wie die deutschen Nationalspieler Maik Zirbes, Philipp Neumann und Karsten Tadda. Und mit Novica Velickovic sowie den Amerikanern Rakim Sanders, Jamar Smith, Zack Wright und D’or Fischer verstärkte man sich namhaft. Zuletzt kam mit Elias Harris noch ein in der NBA aussortierter Spieler hinzu. Kampflos will sich Phoenix indes nicht ergeben, hofft auf den Fokus des Meisters auf die EuroLeague. Herkelmann: „Mit etwas Glück erwischen wir Bamberg auf dem falschen Fuß.“