Tübingen. .
Trotz seines Blitz-Comebacks 34 Tage nach einer Gehirn-Operation fürchtet Basketball-Profi Johannes Lischka das Karriere-Ende. „Das größte Problem ist einfach, dass ich durch die Medikamente extremes Übergewicht habe“, sagte der Flügelspieler von den Walter Tigers Tübingen.
Der Nationalspieler hatte einen gutartigen Tumor im Kopf. „Wenn ich weiter zunehmen sollte, und das nicht aufhört, dann sehe ich keinen Sinn. Ich trainiere schon extra“, sagte Lischka einen Tag nach dem 95:78 bei Phoenix Hagen.
„Das macht mich traurig. Wenn ich mir vorstelle, dass es zu Ende sein könnte, das ist schon hart.“ 120 Kilogramm bringt der 26-Jährige derzeit auf die Waage, normal seien 106 bis 108 Kilo. „Ich trainiere ganz normal mit. Man fühlt sich aber komplett anders, wenn man zwölf Kilo mehr hat. Beim Springen, beim Rennen“, berichtete er. Trotzdem hätte er am Sonntag gerne länger mitgemacht, als die 2:43 Minuten, die ihn Trainer Igor Perovic aufs Feld lies. „Für mich war es etwas enttäuschend, weil ich nur knapp drei Minuten gespielt habe“, sagte Lischka. „Es ist natürlich schwer, wenn man sieben Wochen kein Spiel gemacht hat und dann die ersten zwölf Minuten auf der Bank sitzt, eine Bindung zum Spiel zu finden.“
Über die Nebenwirkungen vom überlebensnotwendigen Arzneimittel Hydrocortison hat er viel gelesen. Er weiß, dass auch andere Patienten zugenommen haben, dass sich Wasser im Körper sammelt. Und er weiß: „Es ist ein lebenswichtiges Hormon, das ich brauche.“
Vielleicht muss er das Mittel noch jahrelang nehmen, womöglich für den Rest seines Lebens. „Die Ärzte meinen, ich soll Geduld haben. Die Leute vom Verein meinen auch, das wird sich wieder einpendeln“, sagte Lischka. Am Dienstag soll er wieder untersucht werden. „Es kann ja sein, dass sich mein Körper nach der OP von alleine erholt und das Gehirn das wieder geregelt bekommt“, meinte er. Dann verschwindet das Übergewicht. Und der Basketballer Johannes Lischka ist zurück.