Dortmund. Nachdem sich Kevin Großkreutz im Training von Borussia Dortmund eine Auseinandersetzung mit einem Teamkollegen lieferte, war die Aufregung groß. Doch dass Fußballer aneinander geraten, kommt immer mal wieder vor. Und Großkreutz wird sich schnell wieder beruhigen - denn unverzichtbar ist er nicht.
Kevin Großkreutz' Pech war, dass Reporter dabei waren. Und Fernsehkameras, die den Profi von Borussia Dortmund dabei filmten, wie er zackigen Schrittes den Platz verließ und dabei einen Ball in eine Werbebande donnerte.
Garniert mit den üblichen Versatzfloskeln von den blankliegenden Nerven, dem tiefsitzenden Stachel und dem schiefhängenden Haussegen ergab dies eine wunderbare Geschichte über einen Fußballweltmeister, der eine Menge Frust schiebt: weil er bei der WM ohne Einsatz blieb, weil er beim BVB-Bundesligastart nur zu einem Teileinsatz kam und weil dieser Start mit dem 0:2 gegen Bayer Leverkusen auch noch gehörig daneben ging.
Aber was war eigentlich passiert? Großkreutz war nach einem Zweikampf im Training mit Mannschaftskollege Jonas Hofmann aneinander geraten, beide lieferten sich einen kurzen Wortwechsel und Co-Trainer Zeljko Buvac schickte Großkreutz mit den Worten "Hau ab, Kevin!" zum Duschen - so berichtet es die "Bild".
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Anlass genug für manch einen, dem BVB die erste Krise zu attestieren. Dabei kommen - auch heftigere - Wortwechsel im Training immer mal wieder vor, nicht immer allerdings direkt unter den Augen von Journalisten. Und Dortmund hat zwar beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen wahrlich keine Glanzleistung hingelegt - da aber der DFB-Pokal-Auftakt bei den Stuttgarter Kickers mit 4:1 gewonnen wurde, auch keinen Fehlstart hingelegt.
Großkreutz und Hofmann wiegeln ab
Und auch Großkreutz, der nach diversen Döner- und Pinkel-Affären den Ruf eines Rüpels weg hat, wird sich schnell wieder beruhigen: Beim BVB, das zeigt der Saisonstart, ist er momentan eher Ergänzungs- als Stammspieler und damit verzichtbar, wenn er weiteren Ärger macht.
Seine erste Wortmeldung zeigt, dass er dies wohl verstanden hat: "Das passiert mal beim Training", sagte der Ur-Borusse der "Bild". "Feuer gehört immer dazu." Und auch Kontrahent Hofmann beruhigte: "Das war nicht so wild“, meinte der 22-Jährige. "Da müssen wir nicht weiter drüber sprechen."