Berlin. Ausgelassene Stimmung bei der WM-Party auf der Fanmeile in Berlin. Auch die Spieler der Revierrivalen FC Schalke 04 und Borussia Dortmund feierten natürlich gemeinsam. Schalkes Julian Draxler stimmte einen Sprechchor an, der sich mit den Eskapaden von Dortmunds Kevin Großkreutz befasste.

Ruhrgebiets-Neckereien mitten in Berlin: Soeben hatten Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund sowie die Schalker Benedikt Höwedes und Julian Draxler die Partybühne auf der Fanmeile in Berlin betreten, da schnappte sich Draxler das Mikrofon und sang mit 400.000 Fans: "Grooooßkreutz, rück den Döner raus!" Vereint standen die Revierrivalen nebeneinander - so ein WM-Titel verbindet eben. Über die Eskapaden des Dortmunders konnten alle wieder lachen. Großkreutz selbst sagte über seine WG im WM-Quartier, zu der neben Draxler und Höwedes auch Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger (beide FC Bayern) und Matthias Ginter (Freiburg) gehörten: "Die haben sich sehr gut benommen, ich hab auch aufgepasst." Da lachten alle in Berlin. Schweinsteiger hatte sich schon in Brasilien bei Großkreutz für eine "Zeit ohne Eskapaden" bedankt - auch das war natürlich witzig gemeint.

Vor der WM hatte sich Großkreutz Anfang Mai im Kölner Studentenviertel Kwartier Lateng nach Schmähgesängen einen Dönerwurf erlaubt. Die Polizei ermittelte daraufhin wegen vorsätzlicher Körperverletzung, schloss aber später die Akte. Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale Ende Mai war Großkreutz ein weiteres Mal aufgefallen. Nach einer alkoholreichen Nacht hatte er in eine Hotellobby gepinkelt.

Empfang am Brandenburger Tor

Beim Empfang am Brandenburger Tor bedankte sich Bundestrainer Joachim Löw bei den Fans für die Unterstützung aus der Heimat bedankt. "Ohne euch wären wir nicht hier. Wir sind alle Weltmeister", sagte Löw unter lautem Jubel und Jogi-Löw-Sprechchören. "Es war natürlich ein langer Weg zum Titel und am Ende auch ein wahnsinnig schwerer", sagte Löw und betonte: "Aber wir sind wahnsinnig glücklich, jetzt hier zu sein bei den Fans." Über seine Weltmeister sagte er: "Man hatte immer das Gefühl, die wollten dieses Ding unbedingt gewinnen." Zu seiner eigenen Zukunft äußerte sich der Bundestrainer auf Nachfrage nicht explizit. (mit dpa).

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