Paderborn. . Ein Heimsieg am Sonntagnachmittag gegen den VfR Aalen - und der SC Paderborn darf die Sensation, den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga feiern. „Wir wollen den Matchball verwandeln“, sagt SCP-Trainer Andre Breitenreiter. Schließlich ist die Party schon geplant.

Ein wenig muss Martin Hornberger schmunzeln, als er sich an diesen Abend, an diese Juni-Nacht vor fünf Jahren erinnert. Proppevoll war der Paderborner Rathausplatz, gut 10 000 Fans feierten ausgelassen die Rückkehr des SC Paderborn 07 in die 2. Fußball-Bundesliga. „Und wir durften uns gegen Mitternacht in das Goldene Buch der Stadt eintragen“, erzählt Hornberger, Geschäftsführender Vizepräsident des SC, „aber man kann gar nicht mehr erkennen, wer alles dabei war.“

An diesem Sonntag liegen erneut ein edler Füllfederhalter und das Goldene Buch im Historischen Rathaus der Domstadt bereit. „Diesmal würden wir uns aber früher eintragen“, sagt Hornberger grinsend. Wohl wissend, dass im Fall der Fälle die Party auf dem Rathausplatz, wo die Mannschaft zwischen 20 und 20.15 Uhr erwartet werden würde, in eine neue, eine noch größere Dimension vorstieße. Schließlich käme die Elf von Trainer Andre Breitenreiter erstmals in der Vereinsgeschichte als zukünftiger Erstligist zu den erneut erwarteten 10 000.

„Wir sind bereit“, sagt Breitenreiter am Freitagmittag gut gelaunt. Bereit „für dieses Spiel“ in der heimischen Arena gegen den VfR Aalen (Sonntag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). „Nun wollen wir den letzten Schritt machen“, erklärt er. Und dabei blenden die auf dem zweiten Tabellenplatz in das dramatische Fern-Duell um den direkten Aufstieg gehenden Ostwestfalen das Geschehen in Fürth, wo der zwei Punkte zurückliegende Tabellendritte den SV Sandhausen empfängt, komplett aus. Offiziell.

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„Wir sind nur auf unser Spiel fokussiert“, erklärt der SCP-Trainer, „denn wenn wir gewinnen, ist es herzlich egal, wie Fürth spielt.“ Das modernste, das jüngste Fußball-Märchen wollen die Etat-Minimalisten aus Paderborn selbst zuende schreiben.

Relegation ist beim SCP kein Thema

Und sie wollen es an diesem 34. Spieltag abschließen. „Unsere Ausgangsposition ist doch super: Wir haben alle Ziele mehr als erreicht, können die Rieseneuphorie rund um die Mannschaft genießen und wollen den Matchball verwandeln“, sagt Breitenreiter. Die anstehenden Relegationsspiele gegen den Drittletzten der Bundesliga (Hamburger SV), falls Fürth doch noch vorbeizieht? „Sie sind bei uns kein Thema“, sagt Breitenreiter. Es fahre auch niemand vom Verein am Samstag in irgendein Stadion, um den Hamburger SV, den 1. FC Nürnberg oder Eintracht Braunschweig zu beobachten. „Wir haben die wirklich oft genug gesehen und uns liegt so viel Videomaterial vor.“

SCP-Fans glauben an Bundesliga-Aufstieg

Maskottchen Holly und die SCP-Fans sind optimistisch.
Maskottchen Holly und die SCP-Fans sind optimistisch. © Hartwig Sellmann/FD
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg.
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg. © Hartwig Sellmann/FD
Fans des SC Paderborn aus Lippstadt.
Fans des SC Paderborn aus Lippstadt. © Hartwig Sellmann/FD
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg.
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg. © Hartwig Sellmann/FD
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg.
Die Fans des SC Paderborn glauben an den Bundesliga-Aufstieg. © Hartwig Sellmann/FD
Auch diese Fan-Familie aus Paderborn drückt die Daumen.
Auch diese Fan-Familie aus Paderborn drückt die Daumen. © Hartwig Sellmann/FD
Auch die Türsteher im Stadion des SCP träumen vom Aufstieg.
Auch die Türsteher im Stadion des SCP träumen vom Aufstieg. © Hartwig Sellmann/FD
Paderborn steigt auf, glauben auch diese beiden Mädels.
Paderborn steigt auf, glauben auch diese beiden Mädels. © Hartwig Sellmann/FD
Auch er glaubt:
Auch er glaubt: "Klar packt das Paderborn!" © Hartwig Sellmann/FD
Sie sind alle Paderborner Jungs.
Sie sind alle Paderborner Jungs. © Hartwig Sellmann/FD
Maskottchen Holly und die SCP-Fans sind optimistisch.
Maskottchen Holly und die SCP-Fans sind optimistisch. © Hartwig Sellmann/FD
Sie sind alle Paderborner Jungs.
Sie sind alle Paderborner Jungs. © Hartwig Sellmann/FD
Fan des SC Paderborn aus Lippstadt.
Fan des SC Paderborn aus Lippstadt. © Hartwig Sellmann/FD
Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange.
Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange. © Hartwig Sellmann/FD
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© Hartwig Sellmann/FD
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© Hartwig Sellmann/FD
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Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange.
Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange. © Hartwig Sellmann/FD
Paderborner Jungs fiebern der Bundesliga entgegen.
Paderborner Jungs fiebern der Bundesliga entgegen. © Hartwig Sellmann/FD
Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange.
Bundesliga wir kommen - die Fans am Paderborner Stadion stehen Schlange. © Hartwig Sellmann/FD
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Paderborns Trainer Andre Breitenreiter warnt vor Aalen 

Derzeit flimmern jedoch nur Szenen des VfR Aalen über den Bildschirm des Trainers. Dessen zwei zurückliegende 3:0-Siege gegen den FC St. Pauli und Union Berlin sind Breitenreiter Warnung genug. „Wer glaubt, wir können bereits einen Haken hinter die Sache machen oder wir schlagen Gegner wie Aalen locker, der ist auf dem Holzweg“, sagt er. „Wir benötigen eine Top-Leistung, um unser großes Ziel zu erreichen.“

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Martin Hornberger schlägt in die gleiche Kerbe, wenngleich der Weg bereits ausbaldowert ist, welchen die Mannschaft zum Rathausplatz nähme. Ebenso werden in der Innenstadt schon Dixi-Klos und zusätzliche Leinwände aufgebaut, damit auch die Fans ihre Mannschaft sehen, die nicht mehr auf den Rathausplatz passen. Einen Appell richtet der Vizepräsident an die besonders Heißblütigen unter den 15 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion: „Das Betreten des Spielfeldes vor, während und nach dem Spiel ist untersagt. Wir müssen und werden verhindern, dass es zu einem Platzsturm kommt.“ Und dabei schmunzelt Hornberger in keinster Weise.

Personalien: Kachunga gesperrt

Neben einigen Langzeitverletzten fehlt dem SCP am Sonntag der gelbgesperrte Elias Kachunga. „Auch das werden wir kompensieren“, versprach Trainer Andre Breitenreiter. Er verriet, dass Mahir Saglik beginnen wird, und er hofft, Markus Krösche zum Abschied „angemessene Einsatzzeit geben zu können“.