Sepang. . Sebastian Vettel hat sich beim Formel 1-Rennen in Malaysia am Sonntag mit einem Platz auf dem Podium in der Formel 1-Spitze zurückgemeldet. Das Red Bull-Team platzierte sich damit - diesmal ohne Rennrichter-Einspruch - hinter Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Mercedes Silberpfeil.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg haben für den ersten Mercedes-Doppelerfolg in der Formel 1 seit 1955 gesorgt und den Angriff von Weltmeister Sebastian Vettel souverän abgewehrt. Der Brite Hamilton fuhr am Sonntag beim Großen Preis von Malaysia ungefährdet zu seinem 23. Sieg in der Königsklasse. Teamkollege Rosberg verteidigte als Zweiter beim zweiten Saisonrennen in Sepang seine WM-Führung und verwies Red-Bull-Star Vettel auf Rang drei. "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir müssen uns weiter verbessern, aber wir schaffen das", funkte der viermalige Champion nach der Zieldurchfahrt an die Box.

Platz eins und zwei - das hatte das Mercedes-Werksteam seit der Rückkehr in die Königsklasse 2010 noch nie geschafft. "Toller Job", lobte Hamilton seine Crew. Für den Weltmeister von 2008 war es der erste Grand-Prix-Sieg seit Juli 2013 in Ungarn.

Auch Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg hatte als Fünfter hinter Ferrari-Star Fernando Alonso Grund zum Jubeln. Dagegen musste Sauber-Pilot Adrian Sutil in der 35. Runde wegen eines Defekts aufgeben.

Neue Silberpfeile zeigten erneut Stärke

Schon auf den ersten Metern zeigte sich einmal mehr die Stärke der neuen Silberpfeile. Hamilton verteidigte mühelos seine Pole Position und zog davon. Rosberg quetschte sich am zweitplatzierten Vettel vorbei. Der Titelverteidiger im Red Bull musste zunächst sogar noch seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo passieren lassen, holte sich Rang drei aber in der vierten Runde zurück.

Bei 32 Grad und der gewohnt extremen Luftfeuchtigkeit zeigte sich das Weltmeister-Team deutlich formverbessert. Nach den technischen Problemen in der Testphase war der strauchelnde Branchenführer beim Auftakt in Australien durch den Ausfall von Vettel und die nachträgliche Disqualifikation von Ricciardo noch punktlos geblieben. Diesmal wirkte Red Bull zumindest schon wieder wie die zweite Kraft im Feld hinter den überlegenen Mercedes-Boliden.

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Dagegen lief es für Ferrari und McLaren nicht nach Wunsch. Scuderia-Neuzugang Kimi Räikkönen schlitzte sich schon in der ersten Runde den Reifen am McLaren des Australien-Zweiten Kevin Magnussen auf und fiel weit zurück. Der Däne Magnussen selbst musste wohl auch wegen dieses Vorfalls in der zehnten Runde seinen Frontflügel wechseln.

Technische Probleme der Teams hielten sich in Grenzen

Ansonsten blieb der Grand Prix eher ereignisarm. An der Spitze zog das Mercedes-Duo ungefährdet seine Kreise. Nur nach seinem ersten Boxenstopp musste Hamilton Platz eins ganz kurz abgeben, weil der furios fahrende Hülkenberg seinen Reifenwechsel hinausgezögert hatte und ein paar Führungsmeter sammeln konnte. Zumindest der Rheinländer sorgte damit für Freude in der Force-India-Garage, nachdem sein mexikanischer Teamkollege Sergio Perez wegen einer Software-Panne an seinem Hightech-Motor nicht starten konnte.

Ansonsten hielten sich die technischen Probleme der Teams mit den neuen Triebwerken diesmal in Grenzen. Dennoch will die Kritik am Geräuschpegel der Sechszylinder-Aggregate nicht verstummen. Vettel hatte den soften Sound vor dem Rennen als "shit" verhöhnt, das Mercedes-Lager hält diese Vorwürfe für völlig überzogen. Dennoch kündigte Chefvermarkter Bernie Ecclestone Maßnahmen für mehr Krach an.

Panne hilft Rosberg, Podiumsplatz zu verteidigen

Auch auf der Strecke spitzte sich Mitte des Rennens das Duell zwischen Mercedes und Red Bull zu. Nach dem zweiten Boxenstopp verkürzte Vettel seinen Rückstand auf Rosberg auf weniger als eine Sekunde. Weil aber der Sauber von Landsmann Sutil wegen einer Panne auf der Zielgerade parkte, durfte Vettel nicht unter Gelber Flagge mit flach gestelltem Heckflügel attackieren. So konnte Rosberg seinen zweiten Platz verteidigen.

Für Vettels Stallrivalen Ricciardo lief dann beim letzten Stopp alles schief. Seine Crew zog den linken Vorderreifen nicht richtig fest und musste den Australier nach nur wenigen Metern stoppen. Die Mechaniker schoben das Auto zurück, fixierten den Pneu - damit waren die Chancen auf einen Podiumsplatz dahin. Eine Runde später brach auch noch sein Frontflügel, zudem erhielt er wegen des verpatzten Reifenwechsels eine 10-Sekunden-Strafe. Kurz vor Schluss gab Ricciardo auf.

An der Spitze änderte sich auch auf den Schlussrunden nichts mehr, auch weil der erwartete Regen ausblieb. Spannung lieferte immerhin noch das Duell zwischen Hülkenberg und Alonso, das am Ende der Spanier mit seiner Routine für sich entschied. An Hamiltons Sieg gab es da schon lange keine Zweifel mehr. Mercedes ist das Team der Stunde. (dpa)