Hamburg. Für den Motorsportberater Helmut Marko ist der Stallorder-Streit im Red-Bull-Team offiziell beendet. Es habe ein Handshake zwischen den Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber gegeben. Der Heppenheimer hatte seinen Teamkollegen am Sonntag in Malaysia entgegen den Anweisungen des Teams waghalsig überholt.

Nach einem "Handshake" zwischen den beiden Streithähnen Sebastian Vettel und Mark Webber ist die Stallorder-Affäre bei Red Bull für den mächtigen Motorsportberater Helmut Marko offiziell beendet. "Sebastian war selbst überrascht von seiner Radikalität, mit der er da reingegangen ist. Ich glaube nicht, dass er das noch einmal machen würde", sagte Marko im Gespräch mit dem Sender Servus TV, "bei der üblichen Nachbesprechung des Rennens gab es ein Handshake zwischen den Piloten. Damit ist die Sache für uns erst einmal erledigt." Gleichzeitg stellte der 69-jährige Österreicher klar: "In Urlaub müssen sie nicht gemeinsam fahren. Aber ein konstruktives Arbeitsklima muss bestehen."

Marko, der als größer Förderer Vettels gilt, fand aber auch kritische Worte für seinen Zögling. "Die Sache ist außer Kontrolle geraten. Bei Sebastian ist der Racer in ihm durchgegangen. Die Grenze für den Fahrer ist dann gegeben, wenn es um Teaminteressen geht. Da hat der Fahrer zurückzustecken. Wir haben Seb klargemacht, dass so etwas nicht mehr vorkommen darf." Trotzdem soll der dreimalige Formel-1-Weltmeister seinen aggressiven Stil nicht ändern: "Er muss sich nicht ändern. Er muss nur in so einer Situation sein Ego zurückstecken."

Coulthard gab Vettel Rückendeckung

Vettel hatte sich am Sonntag beim Großen Preis von Malaysia über eine Order der Teamleitung hinweggesetzt, den in Führung liegenden Webber in einem waghalsigen Manöver überholt und so seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Von Chefpromoter Bernie Ecclestone und Ex-Rennfahrer David Coulthard bekam der Heppenheimer Rückendeckung für seine Aktion. "Sebastian ist ein echter Racer, er beschäftigt sich nicht damit, zu verlieren. Er will nicht verlieren", sagte Ecclestone dem Telegraph. Und Coulthard meinte: "Letztlich sitzt ein Tier im Auto. Die Jungs wollen gewinnen." (sid)