Gelsenkirchen. Schalke 04 will den Schwung aus dem Derby gegen den BVB mit ins Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul nehmen. Doch die Königsblauen haben auch Respekt vor dem Gegner. “Es ist schön, gegen solche Weltstars auf dem Platz zu stehen“, sagte Julian Draxler.

Eigentlich sollte Schalke-Torjäger Klaas-Jan Huntelaar bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul (Dienstag, 20.45 Uhr, live in unserem Ticker) auf dem Podium sitzen. Da der "Hunter" wegen einer Knie-Verletzung mehrere Wochen ausfällt, nahm Julian Draxler (19) neben Trainer Jens Keller und Pressesprecher Thomas Spiegel Platz. Und Draxler verriet auch gleich eins seiner Erfolgsrezepte. Noch immer holt er sich regelmäßig Tipps bei seinem Idol Raúl.

Wir haben die Aussagen von Keller, Draxler und Manager Horst Heldt protokolliert.

Trainer Jens Keller über die Nachwirkungen des Derbysieges gegen den BVB: "Wir nehmen das Hochgefühl gern mit. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, aber das Erlebnis gegen Borussia Dortmund war etwas ganz Besonderes. Aber es braucht keiner davon zu reden, dass er müde ist."

Keller über die Ausgangsposition: "Wir haben ein ordentliches Ergebnis erreicht. Aber eben nur ein ordentliches. Wir haben nicht 3:0 oder 4:0 gewonnen. Deshalb gibt es keinen Grund, dass Galatasaray aufgibt."

Keller über den Patzer von Galatasaray Istanbul bei der Generalprobe: "Galatasaray hat eine sehr, sehr gute Mannschaft. Solche Spiele gibt es. Die Champions League ist ein ganz anderer Wettbewerb."

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Keller über die Verletzung von Klaas-Jan Huntelaar: "Es ist nicht so schwerwiegend, wie wir erwartet hatten, aber er wird uns einige Wochen fehlen. Es hilft nicht zu jammern. Teemu Pukki ist eine Option, aber gesetzt ist er nicht. Wir denken immer über Alternativen nach."

Keller über die Taktik: "Wir dürfen den Fehler nicht begehen, dass wir abwartend spielen. Dafür ist die Qualität von Istanbul zu groß. Wir wollen sie weit weg von unserem 16er halten."

Keller über die Unterstützung der zahlreichen Galatasaray-Fans: "Ich erwarte ein 100-prozentiges Heimspiel, wenn man gesehen hat, wie unsere Fans gegen Dortmund Stimmung gemacht haben."

So denken Heldt und Draxler über das Rückspiel der Schalker gegen Galatasaray 

Manager Horst Heldt über die Ausgangsposition: "Das ist ein K.o.-Spiel, da geht es um alles. Wenn wir vor beiden Spielen gesagt hätten, dass wir als Ausgangsposition ein Unentschieden mit ins Rückspiel nehmen, hätten wir es angenommen. Wir können selbst regeln, ob wir eine Runde weiterkommen. Wenn wir das Selbstvertrauen und die Dynamik mitnehmen, dann kommen wir weiter."

Heldt über die Verletzung von Huntelaar: "Wir kriegen das in den Griff. Teemu Pukki ist ein anderer Spieler als Klaas. Hohe Bälle sollten wir uns nicht als Idee einfallen lassen. Neben Teemu wir auch noch Obasi."

Heldt über die Trendwende: "Wir haben eine gute Ausgangsposition im Wettbewerb und in der Liga. Doch die Liga ist noch nicht vorbei. Es wird sehr, sehr eng bleiben. Das andere war ein Scheißgefühl, da will ich nicht wieder hin. Wir wollen nicht wieder Eitelkeiten in den Vordergrund stellen."

Heldt über die Entscheidung der Uefa, dass Didier Drogba spielberechtigt ist: "Die Entscheidung der Uefa haben wir akzeptiert. Für uns ist es wichtig, Rechtssicherheit zu haben."

Heldt über Galatasaray: "Galatasaray hat eine hohe individuelle Qualität, Stärken, aber auch Schwächen. Welche Schwächen, das sage ich nicht."

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Julian Draxler über den Derbyschwung: "Wir sind gut beraten, die letzten Erfolgserlebnisse und den Schwung mitzunehmen. Ich bin guter Dinge, dass wir gegen Galatasaray bestehen können und das Spiel gewinnen."

Draxler über die Unterschiede zu seiner Schulzeit: "Ich kann mich noch mehr auf Fußball konzentrieren - und man sieht, dass ich mich in dem einen oder anderen Punkt weiterentwickelt habe. Die Schule ist so gut wie gar nicht mehr in meinem Kopf."

Draxler über den Abgang von Lewis Holtby: "Darüber habe ich mich absolut nicht gefreut. Ich habe mich mit Lewis immer gut verstanden - auf und neben dem Platz. Natürlich ist dadurch aber der Platz auf meiner Lieblingsposition freigeworden. Ich habe versucht, das so gut wie möglich zu machen und bin immer besser geworden. Ich habe gezeigt, dass ich die Position ausfüllen kann."

Draxler über seinen Kontakt zu Raúl: "Raúl und ich stehen wöchentlich in Kontakt. Das bedeutet mir sehr viel. Vor Wolfsburg habe ich mir Videos mit seinen Toren angeschaut."

Draxler über Galatasaray Istanbul: "Wir wissen, dass Galatasaray eine sehr gute Mannschaft hat, die mit Drogba und Sneijder zwei Topstars verpflichtet hat. Auch die anderen Spieler sind nicht zu unterschätzen. Natürlich ist es für mich schön, gegen solche Weltstars auf dem Platz zu stehen."

Draxler über Trainer Jens Keller: "Ich muss aufpassen, was ich sage... Er hat immer an die Qualitäten der Mannschaft geglaubt, in Videoanalysen unsere Fehler analysiert. Durch die kontinuierliche Arbeit hat sich die Mannschaft aus dem Tief befreit."