Schladming. Der Norweger Aksel Lund Svindal holte bei der Ski-WM in Schladming Gold in der Abfahrt. Klaus Kröll wurde als bester Österreicher Vierter. Der Deutsche Stephan Keppler stürzte fast und hatte am Ende fast vier Sekunden Rückstand auf den Sieger. Für Svindal ist es bereits der fünfte WM-Titel.
30.000 Zuschauer machten im Hexenkessel der Schladminger Planai einen Höllenlärm. Aber alles Daumendrücken, alle Anfeuerungsrufe halfen nichts. Sport-Österreich trägt Trauer. 8,4 Millionen Österreicher hatten dem Rennen der Rennen bei den Ski-Weltmeisterschaften entgegengefiebert. Wer als Österreicher eine Abfahrt bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewinnt, der wird zur Legende. Frag nach bei Harti Weirather, Franz Klammer oder Hermann Maier. Aber an diesem Samstag wurde keine neue Legende geboren. Klaus Kröll wurde als bester Österreicher Vierter.
Den Weltmeister-Titel holte wie schon 2007 in Are der Norweger Aksel Lund Svindal. Silber ging an den Italiener Dominik Paris, der zwei Wochen vor der WM auf der Kitzbüheler Streif triumphiert hatte. Die Bronzemedaille gewann überraschend der Franzose David Poisson."Ich habe schon auf der Strecke gemerkt, dass mir eine sehr gute Fahrt gelungen ist. Diese Abfahrt war unheimlich anspruchsvoll. Jetzt bin ich ziemlich leer", sagte Svindal nach Vollendung seiner Gold-Mission.
Fünfter WM-Titel für Svindal
Es war bereits der fünfte Weltmeister-Titel für den 30-Jährigen, der auch zweimal den Gesamt-Weltcup und die Goldmedaille im Super-G gewonnen hat. in Schladming hatte er am Mittwoch im Super-G etwas Pech mit seiner Startnummer und erreichte so nur den dritten Platz. Der Lebensgefährte der US-Amerikanerin Julia Mancuso zählt auch in der Super-Kombination am Montag zu den heißen Favoriten.
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Svindal ist einer der beliebtesten Fahrer im Ski-Zirkus. Er ist eloquent, sympathisch und weltgewandt."Es war kein flüssiger Lauf", ärgerte sich der Vierte, Klaus Kröll, "es hat mich schon bei der ersten Kurve voll verhauen. Mit solchen Fehlern kann ich zufrieden sein, dass ich Vierter geworden bin." Damit bleibt der dritte Platz von Nicole Hosp in der Super-Kombination die bisher einzige Medaille für die Österreicher. Eine große Enttäuschung für die erfolgsverwöhnten Gastgeber.
Stephan Keppler trägt Knieverletzung davon
Der einzige Deutsche, Stephan Keppler, wäre bei der Abfahrt fast gestürzt, rettete sich aber mit einer artistischen Aktion. Leider verletzte er sich dabei am rechten Knie. Der 30-Jährige verlor während der Fahrt das Gleichgewicht, rutschte auf einem Ski weiter und kam dann wieder auf die Ski. Keppler war mit 3,68 Sekunden Rückstand auf den neuen Weltmeister Aksel Lund Svindal aus Norwegen ins Ziel gekommen.