Frankfurt/Essen. Die DFL hat das Sicherheitskonzept “Sicheres Stadionerlebnis“ mit breiter Mehrheit beschlossen. Vereinsvertreter und Innenminister zeigen sich zufrieden, Fanvertreter dagegen üben scharfe Kritik. Auch nach der Entscheidung liefern wir live aktuelle Ereignisse und Reaktionen.

18:05 Uhr: So, nachdem wir nun sieben Stunden lang getickert haben, ist der Drops gelutscht. Es wurde alles gesagt (vielleicht noch nicht von allen) und deswegen schließen wir den Ticker - aber natürlich berichten wir im Portal weiter über aktuellen Entwicklungen und Reaktionen Vielen Dank fürs Lesen und einen angenehmen Abend noch.

18:00 Uhr: Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ruft nach der Verabschiedung des umstrittenen Sicherheitspapiers Fans und Vereine zum Dialog auf. "Ich sehe die Fans genauso wie Vereine in der Verantwortung", sagte der Sprecher der BAG, Thomas Beckmann, Der Dialog müsse nun fortgesetzt werden. Er hoffe, "dass die Politik jetzt Ruhe gibt" und es eine "Rückkehr zu Sachlichkeit" gibt.

Beckmann wertete es als positiv, dass das Sicherheitspapier deutlich modifiziert wurde. "Einige Dinge sind allerdings äußerst fragwürdig", sagte er. Viele Maßnahmen könnten von den Klubs individuell angepasst werden. "Die Vereine müssen sorgsam und verantwortungsvoll damit umgehen".

17:48 Uhr: Auch Klaus Allofs, Manager des VfL Wolfsburg, hat seine Meinung abgegeben: "Ich bin froh darüber, dass den Anträgen zugestimmt worden ist - dass wir jetzt die Richtung erst einmal vorgegeben haben. Das ist eine sehr positive Sache. Nacktscanner wollen wir auch nicht, aber wir wollen genaue Kontrollen, weil wir am Ende wollen, dass das Stadion sicher ist. Wer das nicht mitmachen möchte, der hat etwas zu verbergen. Das ist meine Meinung."

17:38 Uhr: Claus Horstmann, Geschäftsführer des 1. FC Köln, ist dem Votum seiner Mitglieder weitgehend gefolgt: Er hat sich sich bei 15 Anträgen enthalten und Antrag 14, in dem es um die mögliche Reduzierung des Gästekontingents ging, abgelehnt.

17:29 Uhr: Wir erreichen Jan-Hendrik Gruszecki, Dortmunder Sprecher der Aktion 12:12 und Mitbegründer der Fangruppierung "The Unity", der gerade in England unterwegs ist: "Das ist kein guter Tag für den deutschen Fußball und ich glaube nicht, dass die Stadien dadurch sicherer werden", sagt er. "Wir müssen uns nun mit dem Verein auseinandersetzen, was das für die BVB-Fans im einzelnen bedeutet, dazu wird es zeitnah ein Treffen geben. Wie darauf reagiert wird und was bim Spiel gegen Hoffenheim passieren wird, kann aber noch niemand sagen."

17:15 Uhr: Wir sammeln weiter fleißig Stimmen, zum Beispiel noch eine von BVB-Chef Hans-Joachim Watzke "Mit diesem Kompromiss können sich die meisten arrangieren. Nur diejenigen, die auf Gewalt und Pyrotechnik aus sind, werden damit nicht zufrieden sein." Gerd Mäuser, Präsident des VfB Stuttgart, gab bekannt, den Anträgen zugestimmt zu haben, ebenso wie Klaus-Dieter Fischer, Geschäftsführer von Werder Bremen - der allerdings: "Wir hätten es begrüßt, wenn diese Debatte nicht unter dem gegenwärtigen Zeitdruck hätte stattfinden müssen. Die Vertagung wäre ein hilfreicher Schritt gewesen, die aktuelle Hektik aus den Diskussionen zu bannen und intensive Gespräche abseits aktionistischer Reflexe zu führen", monierte er allerdings. "Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv gemeinsam mit unseren Fangruppierungen und Fanclubs mit dem Positionspapier der DFL beschäftigt, haben Änderungsanträge eingereicht und konnten an einigen wichtigen Stellen Verbesserungen erzielen. Diese Möglichkeit der Einflussnahme hat uns bewogen, keine Blockadehaltung einzunehmen. Das erschien uns am Ende nicht zielführend."

17:11 Uhr: Noch ein paar Reaktionen, zunächst Max Eberl, Sportmanager Borussia Mönchengladbach: "Wir sind zufrieden, dass es im Sinne des Fußballs so verabschiedet wurde", sagte er. "Wer das Papier liest wird sehen, dass in dem Papier nichts wirkliches Dramatisches steht." Ähnlich sieht es Axel Hellmann, Finanzvorstand Eintracht Frankfurt: "Dieses Papier ist mit dem Papier vom Anfang nicht zu vergleichen. Da haben die Fans einen großen Anteil dran", meinte er. "Die Verankerung von Dialog zwischen Fans, Vereinen und Verbänden erhält meiner Meinung nach die Fankultur."
Enttäuscht äußern sich dagegen Fanvertreter, etwa Ben Praße von der Fanvereinigung "Unsere Kurve": "Wir sind enttäuscht, dass der Antrag der Vertagung nicht stattgegeben wurde. Wie die einzelnen Fans reagieren, wird man am Wochenende sehen. Es sind jedoch keine organisierten Maßnahmen geplant." Und Alex Schulz von der Fanvereinigung "Pro Fans" warnt: "Die Gefahr ist groß, dass jetzt Probleme auftreten, die es vorher nicht gab. Wir können unsere Gruppen nur aufrufen, weiter am Dialog zu arbeiten."

17:06 Uhr: Wir haben mal einen ersten umfassenderen Text für aufbereitet, der hier zu finden ist.

16:40 Uhr: Der FC St. Pauli erklärt, wie Union Berlin gegen alle Anträge gestimmt zu haben. Und wir haben noch eine Stimme von Carl Jarchow, dem HSV-Vorstandsvorsitzenden: "Dem überwiegenden Anteil der 16 Einzelanträge haben wir inhaltlich aus Überzeugung zugestimmt. Allerdings hatten wir den Antrag auf eine Vertagung zur Abstimmung bezüglich des Sicherheitskonzeptes gestellt, der aber mehrheitlich abgelehnt wurde. Aus unserer Sicht ist es bedauerlich, dass wir es nicht geschafft haben, mehr Zeit zu gewinnen, um im Dialog mit den Fans für mehr Vertrauen in und Verständnis für das Sicherheitskonzept zu werben."

16:33 Uhr: Und nochmal Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin: "Es gibt keinerlei Veranlassung, sich einem wodurch auch immer motivierten politischen Druck zu beugen und zum jetzigen Zeitpunkt symbolisch eine Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, die überhaupt nie infrage stand. Für ein solches Handeln steht der 1. FC Union Berlin nicht zur Verfügung."

16:32 Uhr: Eine Reaktion aus der Bundesliga: Hannover 96 hat die Verabschiedung des Sicherheitskonzeptes der DFL grundsätzlich begrüßt. Die Niedersachsen stimmten den meisten der insgesamt 16 umstrittenen Anträge zu, enthielten sich jedoch bei drei Punkten. "Die mehrheitliche Zustimmung ist eine Entscheidung der Vernunft", sagte Clubchef Martin Kind in einer ersten Reaktion.

Hannover 96 stand einigen Aspekten des von der Politik vehement geforderten Sicherheitskonzeptes kritisch gegenüber. "Ich empfand die Diskussion über das Papier zuletzt deutlich überhitzt", sagte Kind an die Adresse der Politik. Vor allem Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte im Wahlkampf zur Landtagswahl Ende Januar 2013 den Proficlubs zuletzt massiv gedroht, sollte das DFL-Konzept für mehr Sicherheit in den Stadien nicht umgesetzt werden.

16:22 Uhr: Alles was Rang, Namen oder auch nur eine Meinung hat, drängt im Moment nach vorne, nun ist Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann an der Reihe. Er hat die Verabschiedung des Sicherheitskonzepts der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausdrücklich begrüßt. "Dies ist ein guter Tag für die Sicherheit im Zusammenhang mit Fußballspielen. Auf dieser Grundlage können wir jetzt die weitere Zusammenarbeit mit den Vereinen, der DFL und dem DFB auf ein sicheres Fundament stellen", teilte der CDU-Politiker mit.

Schünemann forderte die Proficlubs auf, die Beschlüsse umzusetzen. "Fußballchaoten müssen isoliert werden. Mit den Beschlüssen setzen die Vereine ein deutliches Signal für mehr Sicherheit", erklärte Schünemann.

16:20 Uhr: Und auch NRW-Innenminister Ralf Jäger hat seine Meinung kundgetan: "Dass DFL und Vereine mehrheitlich das Sicherheitskonzept beschlossen haben, ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte er in Düsseldorf. "Jetzt geht es darum, die Maßnahmen auch umzusetzen. Vereine und Verbände müssen sich weiter daran machen, die Sicherheit rund um die Fußballspiele zu verbessern."

Die Ausschreitungen hätten deutlich gezeigt, dass es so nicht weitergehen könne. "Es kann auf Dauer nicht an der Polizei hängenbleiben, jedes Wochenende Mängel in den Sicherheitskonzepten der Vereine auszugleichen", sagte Jäger. Die NRW-Bereitschaftspolizei müsse 30 Prozent ihrer Einsatzzeiten für die Sicherung von Fußballspielen aufwenden. "Das ist nicht mehr vermittelbar."

16:17 Uhr: Hier noch eine Reaktion der Polizei: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die Entscheidung der DFL-Vollversammlung für das neue Sicherheitskonzept positiv und erhofft sich künftig bessere Arbeitsbedingungen. "Ich bin froh, dass das Konzept von allen Vereinen mitgetragen wird. Es ist ein klares Signal der Vereine gegen Gewalt", sagte der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut.

Der Polizei werde dadurch "die Möglichkeit gegeben, vor Ort Maßnahmen zu ergreifen, die die Arbeit erleichtern". Als Beispiel nannte Witthaut die Intensivierung der Videoüberwachung in den Stadien. Allerdings mahnte er auch: "Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Dinge außerhalb der Stadien stattfinden, und die Vereine müssen dabei helfen, die Rädelsführer mit in die Verantwortung zu nehmen." Eine von der Politik geforderte Beteiligung der Vereine an den Kosten für Polizei-Einsätze hatte Witthaut ohnehin abgelehnt.

"Überregulierungen" wie zum Beispiel "durchgängige Leibesvisitationen und Nacktkontrollen" erteilt die GdP ebenfalls eine Absage. "Fußballbegeisterte stehen nicht unter Generalverdacht, uns interessieren lediglich die gewaltgeneigten und -bereiten Straftäter", sagte Witthaut. Die Vereine müssten allerdings erheblich mehr Geld in die Sicherheit investieren. "Es liegt auch in den Händen der Vereine, den Einfluss gewaltbereiter Ultras in ihren Strukturen zurückzudrängen. Die Gewaltspirale muss auf allen Ebenen durchbrochen werden."

Kritik von Fanvertretern 

16:15 Uhr: Inzwischen hat sich auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke geäußert: "Es gibt keine Sieger und keine Verlierer", sagte er. "Wir haben einen Kompromiss gefunden. Die Gespräche mit unseren Fans werden weitergehen."

16:09 Uhr: Die offizielle Pressemitteilung der DFL gibt es übrigens hier nachzulesen.

16:05 Uhr: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Entscheidung für das neue Sicherheitskonzept begrüßt. "Dass die deutliche Mehrheit der Lizenzvereine Geschlossenheit demonstriert und für das Sicherheitskonzept gestimmt hat, ist ein wichtiges Zeichen für den gesamten Fußball und die überwältigende Mehrheit der friedlichen Fans in Deutschland", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Wir brauchen den Dialog zwischen allen Beteiligten, aber auch einheitliche Leitplanken, an denen sich alle orientieren können."

Auch Generalsekretär Helmut Sandrock, der den DFB bei der Versammlung in Frankfurt am Main vertreten hatte, gab sich zufrieden: "Nach den vielen Diskussionen der vergangenen Wochen und Monate ist diese Entscheidung ein wichtiger Schritt, der hoffentlich weiter zur Versachlichung dieser Thematik beiträgt. Wichtig ist nun, dass alle Vereine die beschlossenen Maßnahmen konsequent und im Dialog mit ihren Fans umsetzen."

16:00 Uhr: Die Fanorganisation 12:12 droht nach dem Beschluss der DFL für das neue Sicherheitskonzept mit weiteren Protesten. "Das Ergebnis ist sehr unschön. Ich gehe davon aus, dass es neue Proteste geben wird. Das wurde auch am Mittwoch in Frankfurt von den rund 1000 Fans, die vor Ort waren, schon diskutiert", sagte Philipp Markhardt, Sprecher der Organisation "Pro Fans" und der Aktion "12:12 - Ohne Stimme keine Stimmung", kurz nach der Entscheidung.

Laut Markhardt könnten sich neue Stimmungsboykotte oder andere Aktionen "auch bis in den März hineinziehen". Allerdings sei noch nichts "in trockenen Tüchern". Die Anhänger würden nun abwarten, wie sich die DFL und die Vereine in der Umsetzung verhalten. "Wenn die DFL sagt, nach uns die Sintflut, wäre das das komplett falsche Zeichen", sagte Markhardt.

15:57 Uhr: Reinhard Rauball rechnet nun nicht mit weiteren Forderungen der Innenminister nach schärferen Sicherheitsmaßnahmen. Die Innenminister hätten zugesagt, keine weiteren Forderungen zu stellen, wenn das Antragskonzept zur Sicherheit umgesetzt werde.

15:55 Uhr: Ein Auszug aus der Stellungnahme von Union Berlin: "Vom Ligaverband erwartet der 1. FC Union Berlin künftig eine selbstbewusste Positionierung, die sich nach grundsätzlichen Überzeugungen richtet und nicht kurzlebigen politischen Stimmungen folgt. Dazu noch einmal Dirk Zingler: "Aktuell genügt scheinbar politischer Druck, uns zu Handlungen zu zwingen, obwohl der behauptete Anstieg von Gewalt im Fußball gar nicht belegt werden kann. Damit riskieren wir, auch künftig zum Spielball von Politikern zu werden, die das populäre Thema Fußball zur eigenen Profilierung nutzen. Dass sich die 'Solidargemeinschaft Fußball' in so eine Situation begibt, ist unnötig."

15:53 Uhr: Reinhard Rauball möchte nicht im Einzelnen aufschlüsseln, welcher Verein wie abgestimmt hat. Der 1. FC Union Berlin dagegen hat in einer Stellungnahme auf seiner Homepage bereits bekannt gegeben, dass er sämtliche Anträge abgelehnt hat.

15:51 Uhr: Beispielhaft für sehr viele Reaktionen auf Twitter folgender Tweet:

<blockquote class="twitter-tweet"><p>Was ich mir für den nächsten Spieltag wünsche: Ein großes Transparent in JEDER Kurve: "H.-P. Friedrich betreibt Wahlkampf auf unsere Kosten"</p>&mdash; mars (@spielbeobachter) <a href="https://twitter.com/spielbeobachter/status/278871383323332609" data-datetime="2012-12-12T14:38:13+00:00">December 12, 2012</a></blockquote>

<script src="//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

15:50 Uhr: Die Zustimmung zu allen Anträgen lag laut Reinhard Rauball bei über 90 Prozent - abgesehen von den Änderungsanträgen.

15:48 Uhr: Peter Peters: Bei der Schulung der Sicherheitsdienste sind auch Fanvertreter einzubinden.

15:46 Uhr: Peter Peters: Es hat viele Gespräche mit Fans gegeben und es ist vieles eingeflossen, wenn man den ersten Entwurf mit dem vorliegenden Beschluss vergleicht, sieht man das. Beispielsweise Verbesserungen bei Ordnungsdiensten oder Verpflichtungen zum Dialog zwischen Vereinen und Fans waren Forderungen der Fans. Es hat also Dialog stattgefunden.

15:45 Uhr: Rauball: Aktion 12:12 war gewaltfrei, das war gut, aber nicht frei von Beleidigungen, was mich gestört hat. Ich hoffe, dass wir weiterhin im Dialog bleiben.

15:43 Uhr: Rauball: Wir gehen einen schmalen Grat und haben nicht alle Probleme gelöst. Ich wünsche mir, dass der Dialog fortgesetzt wird und die Vereine lokal mit Fanorganisationen zu Lösungen kommen.

15:41 Uhr: Rauball: DFL hat schon am Montag zugesagt, Mittel für Fanprojekte zu erhöhen - eine konkrete Zahl wird aber nicht genannt. Zuerst soll es eine Bestandsaufnahme der Fanprojekte geben. Nicht alles, was da in den vergangenen Wochen gemacht wurde, hat Rauball gefallen. Die Voraussetzung ist aber, dass die öffentliche Hand sich nicht zurückzieht.

15:39 Uhr: Peter Peters: Bei Antrag 8 wurde ergänzt, dass Sicherheitskontrollen angemessen und verhältnismäßig durchzuführen sind. Gibt es Reduzierungen der Kartenkontingente für Gastvereine, muss das klar begründet werden und darf nicht willkürlich sein.

15:38 Uhr: Rauball: Heutige Regelung ähnlich wichtig wie Kampf um 50+1-Regel. Wir haben gezeigt, dass wir Interessen der Fans ernst nehmen. Das ist kein Beschluss gegen die Fans, sondern für die Zukunft des Fußballs.

15:38 Uhr: Rauball: Die Drohungen der Politik mit Kostenübernahme der Polizeieinsätze müssen damit vom Tisch sein.

15:37 Uhr: Der Antrag auf Vertagung wurde mit 31:5 Stimmen abgelehnt.

15:36 Uhr: Rauball: Wir werden den Dialog weiter fortführen.

15:36 Uhr: Rauball: Der Fußball hat kein generelles Sicherheitsproblem, aber hier und da Optimierungsbedarf.

15:35 Uhr: Rauball: "Die Beschlüsse sind Leitplanken, die jeder Club zuhause nach den eigenen regionalen Bedürfnissen gestalten kann, wie es im Umgang mit den Fans nötig ist."

15:32 Uhr: Rauball: Diese Beschlüsse zerstören die Fankultur nicht, sondern schützen sie. Man habe damit wesentlich schärfere Maßnahmen aus der Politik abgewehrt und die Verbandsautonomie erhalten.

15:31 Uhr: Rauball: Der Ligaverband hat aus sich heraus seine Hausaufgaben gemacht, nicht für die Innenminister oder die Polizei, der Ligaverband hat das für nötig gehalten.

15:30 Uhr: Rauball: "Der professionelle Fußball istd er Beginner." Alle Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen.

15:29 Uhr: Die PK beginnt, Reinhard Rauball begrüßt und spricht von intensiven Diskussionen. Es gab einen umfassenden Meinungsbildungsprozess.

Bayern-Boss Rummenigge zeigt sich zufrieden 

15:28 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge wehrt sich gegen Kritik am Sicherheitspaket: "Wir haben uns von den Fans nicht entfernt, es scheint nur in der Kommunikation etwas schiefgelaufen zu sein", erklärte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München.

15:21 Uhr: Wir warten weiter auf die Pressekonferenz, wo wir dann hoffentlich mehr über den Verlauf der Sitzung und die Abstimmungsergebnisse erfahren.

15:17 Uhr: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge äußert sich dem ZDF gegenüber zufrieden, Carl-Edgar Jarchow vom HSV war für eine Verschiebung - bekam aber keine Mehrheit.

15:13 Uhr: Das Sicherheitspapier ist abgesegnet!

15:10 Uhr: Es gibt übrigens auch schon, nun ja, kreative Vorschläge, was man gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen unternehmen könnte:

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p>Sollten die Nacktkontrollen kommen hätte ich einen Vorschlag für eine Protestaktion: ungeduscht zum Auswärtsspiel.</p>&mdash; LLcurly (@LLcurly) <a href="https://twitter.com/LLcurly/status/278847429527363585" data-datetime="2012-12-12T13:03:02+00:00">Dezember 12, 2012</a></blockquote>

<script src="//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

15:05 Uhr: Es gibt weitere Verzögerungen: Derzeit wird über die Anträge 11 und 12 (von 16) abgestimmt, es könnte also nochmal rund 30 Minuten dauern.

14:50 Uhr: Die größten Populisten in der Gewaltdebatte sitzen übrigens nicht in den Polizeigewerkschaften, sondern in den Innenministerien und Staatskanzleien - finden die Kollegen von 11 Freunde. Hier ihre Auflistung der größten Scharfmacher.

14:46 Uhr: Und damit das nicht unter den Tisch fällt: Der Antrag des HSV, die Abstimmung zu vertagen, wurde abgelehnt. Es wird also definitiv eine Entscheidung geben.

14:35 Uhr: Neues zum Zeitplan: Es wird wohl noch eine halbe Stunde dauern, es sieht aber alles nach einer klaren Mehrheit für das Papier aus.

14:25 Uhr: Stadionwelt zitiert Fabian Rohde von den Harlekins Berlin, der erfahren haben will, welche Korrekturen es beim Antrag 14 gegeben haben soll: "Änderungen soll es dahingehend geben, dass Heim- und Gastmannschaft sich über eine Reduzierung des Kartenkontigentes einig sein müssen." Wir warten gespannt, in wenigen Minuten ist ja offizieller Beginn der Pressekonferenz - wenn bis dahin über alle Anträge entschieden ist. Zur Erinnerung: Alle Anträge sind hier nachzulesen.

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14:20 Uhr: Kritik gibt es auch von Seiten unserer Nutzer, sie fühlen sich gegängelt und kriminalisiert - wir haben einige Stimmen zusammengetragen.

14:15 Uhr: Selbst aus Reihen der Polizei gibt es Kritik an einzelnen Vorschlägen in der Sicherheitsdebatte, etwa von Bernard Witthaut, dem Chef der Gewerkschaft der Polizei: "Wer ernsthaft erwägt, über durchgängige Leibesvisitationen und Nacktkontrollen von Fans die Sicherheit im Stadion zu erhöhen, schießt nicht nur deutlich am Tor vorbei, sondern verlässt gänzlich den Boden der Verhältnismäßigkeit."

14:06 Uhr: Es sind übrigens nicht nur Fans, die Kritik an DFB, FDFL und Sicherheitspapier üben, auch Experten wie der Bochumer Kriminologie-Professor Thomas Feltes vertreten in der Diskussion um Gewalt im Fußball eine klare Meinung. Die größte Gefahr bei einem Fußballspiel sieht er bei der Anreise: "Wenn ich mit dem Auto fahre, ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, wesentlich größer als die Gefahr, beim Fußballspiel selbst Opfer zu werden. Das Stadion ist ein sicherer Ort, sicherer als die meisten anderen Freizeiteinrichtungen. Im Bochumer Bermuda-Dreieck oder in der Düsseldorfer Altstadt ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Raubes oder einer Körperverletzung zu werden um ein Vielfaches höher als im Stadion. Die Probleme, die durch die Medien wabern, sind auf eine relativ kleine Gruppe von gewaltbereiten Fans fixiert."

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13:55 Uhr: Das Satire-Magazin Titanic mischt sich in die Debatte ein und entwirft ein neues Sicherheitskonzept für die Bahn. Ähnlichkeiten mit real existierenden Sicherheitskonzepten sind sicherlich rein zufällig.

13:45 Uhr: Begonnen haben die Mitglieder der Ligaversammlung ihre Sitzung mit einer Schweigeminute für den gestorbenen früheren Bundesliga-Schiedsrichter Manfred Amerell. Der ehemalige Schiedsrichtersprecher Amerell war am Dienstag im Alter von 65 Jahren tot in seiner Münchner Wohnung aufgefunden worden.

13:41 Uhr: Und wieder paar Gerüchte: Anscheinend beginnen die Vereinsvertreter nun, sich die einzelnen Anträge vorzunehmen, über die dann diskutiert und abgestimmt wird.

13:37 Uhr: Rund 600 Fans sind nach Polizeiangaben inzwischen vor Ort, auch die Polizei ist mit einem größeren Aufgebot präsent.

13:28 Uhr: Ein paar Gerüchte machen die Runde: Die Anträge 8 (Verschärfung der Kontrollen) und 14 (weniger Tickets bei Problemspielen) sollen überarbeitet worden sein. Außerdem haben einige Vereine angeblich den Antrag gestellt, die Abstimmung zu verschieben. Entschieden wurde darüber aber wohl noch nicht.

Keine rechtliche Handhabe für Stehplatz-Verbot 

13:17 Uhr: Zudem drohten die Innenminister zuletzt häufiger damit, die Vereine an den Kosten zu beteiligen. Auch dazu befragte Korte das Innenministerium. Die Antwort: Für die Bundespolizei gibt es keinerlei rechtliche Grundlage, die Vereine an den Kosten zu beteiligen. Und für die übrige Polizei gilt: Dies ist - Sie ahnen es - Ländersache.

13:10 Uhr: Doch die Sache mit den Stehplätzen ist nicht so einfach: Zwar warnen die Innenminister regelmäßig damit, Stehplätze verbieten zu lassen, haben aber echtlich offenbar gar keine Handhabe dazu. Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte (Linke) hatte in eienr kleinen Anfrage an die Bundesregierung nach den rechtlichen Grundlagen für ein Stehplatzverbot gefragt. In seiner Antwort (hier in voller Länge verfügbar) nannte das Innenministerium lediglich das Bauordnungsrecht der Länder als Möglichkeit.

Das Problem dabei: Im Bauordnungsrecht gibt es aber einen Bestandsschutz, der nur bei Umbauten ungültig wird, oder aber bei erheblicher Gefahr für Leib und Leben. Und das müsste in jedem Bundesland, für jedes Stadion einzeln analysiert, festgestellt und rechtssicher begründet werden. Oder, wie Korte auf seiner Internetseite schreibt: "Ein bundesweites Verbot von Stehplätzen, wie es Bundesinnenminister Friedrich angedroht hat, sollte in den Stadien nicht 'Ruhe und Ordnung' einkehren, ist auf diesem Wege nahezu unmöglich."

13:03 Uhr: Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge schwang vor der Sitzung in der Bildzeitung die ganz große Keule und warnte vor einer Ablehnung: "Das kann dazu führen, dass wir dann eben keine Stehplätze mehr in der Zukunft haben. Dass wir Personen-Kontrollen haben. Dass wir personifizierte Eintrittskarten haben. Was von der Politik diskutiert wird, wäre sehr streng und ganz speziell für den Fußball-Fan, aber auch für die Vereine, nicht sehr gut."

12:55 Uhr: Fortuna Düsseldorf lehnt das Papier im Oktober noch ab - heute allerdings hatd er Verein seine Zustimmung signalisiert.

12:45 Uhr: Etwa 400 Anhänger aus ganz Deutschland belagern das Sheraton Congress Hotel in Frankfurt, wo die 36 Vereine aus Bundesliga und 2. Liga tagen, Liga-Chef Reinhard Rauball hatte Probleme, auf das Hotelgelände zu gelangen.

12:40 Uhr: Der MSV Duisburg dürfte angesichts seiner prkären finanziellen und lizenzrechtlichen Situation auch nicht das ganz große Bedürfnis spüren, sich mit der DFL anzulegen.

12:35 Uhr: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke wird ebenfalls mit "Ja" stimmen, sieht aber noch Diskussionsbedarf: "Ich werde mir die Gespräche anhören, und wir werden über einige Dinge diskutieren müssen. Es kann etwa, auch im Sinne unserer BVB-Fans, nicht sein, dass der Heimklub das Gästekontingent erheblich reduziert. Da muss man die Fanbelange berücksichtigen."

12:30 Uhr: Auch Ansgar Schwenken vom VfL Bochum zählt zu den Befürwortern. Allerdings will sich der Verein - nach Gesprächen mit dem aus elf Personen bestehenden Fan-Forum - dafür einsetzen, dass bei „verstärkten Personenkontrollen“ Offizielle des eigenen Vereins zugegen sein müssen.

12:23 Uhr: Der FC Schalke unterstützt das Papier, das ja auch maßgeblich von Peter Peters mitentwickelt wurde. Horst Heldt sagte dazu im Vorfeld: "Das Papier wurde kontrovers diskutiert, es hat seine Akzeptanz gefunden. Wir werden das unterstützen. Abzuwarten ist, wie die Entscheidung am 12. Dezember ist. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Verbesserungsvorschläge gab es viele und es wurde umgesetzt, was die Fans bewegt."

12:15 Uhr: Um 11:48 Uhr klang es ja schon an: Borussia Mönchengladbach unterstützt das Sicherheitskonzept. Aber wie sehen es die anderen Vereine im Westen?

Pressekonferenz für 14.30 Uhr geplant 

12:10 Uhr: Vor dem Sitzungshotel warten übrigens nicht nur Medienvertreter, sondern auch viele Fans aus allen Teilen der Republik. Sie fordern vor allem einen echten Dialog und mehr Transparenz.

12:05 Uhr: Ewig müssen wir offensichtlich nicht auf die Entscheidung warten: Für 14.30 Uhr ist die Pressekonferenz angesetzt.

12:00 Uhr: Übrigens: Die Anträge der DFL kann man in voller Länge hier nachlesen.

11:55 Uhr: : In Frankfurt ist übrigens schon mächtig was los, vor allem viele Medienvertreter sind anwesend. Dieses Foto twittert Kollege Alexander Bonengel:

<blockquote class="twitter-tweet" lang="de"><p><a href="https://twitter.com/search/%23dfl">#dfl</a> <a href="https://twitter.com/search/%23Sicherheitskonzept">#Sicherheitskonzept</a> Heute wird angestimmt! Das ein oder andere Kamerateam ist auch vor Ort <a href="https://twitter.com/search/%23SSNHD">#SSNHD</a> <a href="http://t.co/XMzPE0ZG" title="http://twitter.com/Sky_AlexB/status/278797179546640384/photo/1">twitter.com/Sky_AlexB/stat…</a></p>&mdash; Alexander Bonengel (@Sky_AlexB) <a href="https://twitter.com/Sky_AlexB/status/278797179546640384" data-datetime="2012-12-12T09:43:22+00:00">Dezember 12, 2012</a></blockquote>

<script src="//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

11:48 Uhr: Stephan Schippers, Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach dagegen, sieht in der Neuregelung eine Verbesserung, denn: "Gegenstand dieses Punktes sind nicht mehr nur die Steh- sondern auch die Sitzplätze. So wie in der Vergangenheit auch werden aber Vereine und Verbände sehr behutsam mit der Möglichkeit der Reduktion umgehen, und diese nicht willkürlich einsetzen."

11:42 Uhr: Die Fans befürchten, dass hier vor allem die Gästefans zu leiden hätten. Ihnen fehlen klare Vorgaben, welche Spiele als Risikospiele einzustufen seien. "Momentan kann man die Änderungen keinesfalls als präventiv wirksam bezeichnen", schreibt die Aktion 12:12, "vielmehr öffnen sie, stärker als bestehende Regelungen, die Tore für Willkür." So habe es in der Vergangenheit öfter falsche Einstufungen bestimmter Partien als Risikospiele gegeben, etwa Begegnungen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV.

11:30 Uhr: Die nächsten großen Streitpunkte sind die Anträge 11 und 14: Hier geht es um Risikospiele und eine mögliche Begrenzung des Kartenkontingents. Genauer: Der Heimverein kann ein Spiel als Risikospiel einstufen und dann Maßnahmen wie verstärkte Personenkontrollen erwägen. Außerdem kann dann der Verkauf von Eintrittskarten begrenzt werden.

11:25 Uhr: Genau diese fehlende Erwähnung kritisieren die Fans, namentlich die Aktion 12:12: Der Antrag sei zu schwammig formuliert und schließe Ganzkörperkontrollen nicht aus, daher lehnen sie ihn ab.

11:15 Uhr: Einer der umstrittensten Punkte ist wohl Antrag 8, wo es um die Kontrollen an den Stadiontoren geht. "Die Kontrolleinrichtungen müssen so beschaffen sein, dass Kontrollen sicher, zügig und angemessen durchgeführt werden können", heißt es da. Der Verband betont: Vollkörperkontrollen seien nicht festgeschrieben oder auch nur erwähnt.

11:10 Uhr: Das Sicherheitskonzept, über das abgestimmt werden soll, ist heftig umstritten. Die Streitpunkte sind hier nachzulesen.

11:05 Uhr: Seit 11 Uhr beraten die 36 Proficlubs des deutschen Fußballs in Frankfurt über ein Sicherheitskonzept. Wir wollen an dieser Stelle die Abstimmung live begleiten und euch mit Hintergründen versorgen. Auf geht's!