Essen. ARD-Moderator Alexander Bommes wechselt während Olympia in beeindruckender Manier die Rolle - mal sieht man ihn in Tokio, mal in Hamburg.
Alexander Bommes gelingt bei diesen Olympischen Spielen Erstaunliches. Gerade noch interviewt er in Tokio deutsche Medaillengewinnerinnen und -gewinner, da steht er auch schon im Studio in Hamburg und erklärt: „Die Jagd beginnt.“ Einmal zu lange weggeschaut und aus dem Olympia-Moderator ist der Quiz-Master geworden. Sportliche Leistung!
Erst geht es um Medaillen, dann um Sperlingsvögel
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Doch natürlich ist der zweite Teil des doppelten Bommes – der Quiz-Klassiker „Gefragt – gejagt“ – vorab im Hamburger Studio aufgezeichnet worden. Alexander Bommes bricht keine Weltrekorde und der 45 Jahre alte frühere Handballer reist auch nicht in Star-Trek-Manier via Beamen.
Verwundert aufhorchen lässt es einen dennoch, wenn man die leicht einschläfernde Stimme des ARD-Mannes gerade noch zum Thema Bahnrad im Ohr hat und es dann plötzlich darum geht, welcher Sperlingsvogel ein Meister des nachahmenden Gesangs ist (der Gelbspötter übrigens) oder wie nach „Hauptstraße“ der häufigste Straßenname in Deutschland Deutschland heißt (nein, nicht Berg-, sondern Schulstraße).
Einfühlsam, aber nicht von Emotionen getrieben
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Doch an Alexander Bommes – verbucht man seine Stimmlage und den Hang zu weniger witzigen Witzen als Geschmackssache – ist noch etwas Anderes erstaunlich: Er überzeugt derzeit sogar in beiden Formaten.
Besonders stark machte der Moderator seinen Olympia-Job am Freitag. Einfühlsam thematisierte er den Komplex Tierwohl beim Fünfkampf nach den dramatischen Szenen rund um Annika Schleu, er hakte kritisch nach, als die 2008er-Olympiasiegerin Lena Schöneborn zu Besuch war. Doch er ließ sich nicht von der Emotion treiben. Professionell und respektvoll gab er weiter an die Reporter in den Stadien. Seine Show-Zeit kam ja erst im Anschluss.