Essen. Die DFL hofft, dass bald nicht nur in Leipzig ein paar Tausend Zuschauer ins Stadion dürfen. Doch vor Ort gibt es Unterschiede. Ein Kommentar.

Christian Seifert besitzt eine Gabe. Die Gabe, auch in schwierigen Situationen Ruhe ausstrahlen zu können. Der deutsche Fußball steht zweifelsohne vor der kompliziertesten Saison seiner Geschichte, der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga aber vermittelt den Eindruck: keine Panik, wir kümmern uns! Seine Gedanken sind nachvollziehbar. Er ist Realist genug, um sich auch neue Schwierigkeiten durch Corona vorstellen zu können. Aber er weigert sich, in Pessimismus zu verfallen. Er mahnt einerseits zur Vorsicht und betont andererseits: „Die Angst vor dem, was passieren könnte, darf uns nicht lähmen.“

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Eine leere Dortmunder Südtribüne
Von Christian Woop, Robin Haack und Sebastian Weßling

Der Profifußball ist heftig kritisiert worden, bevor er seine Saison zu Ende brachte. Ihm wurde Bevorzugung vorgeworfen, sein Hygienekonzept wurde angezweifelt. Aber: Es hat fast alles geklappt. Mit Rückschlägen und daraus resultierenden Ungerechtigkeiten wie im Fall des von Corona zurückgeworfenen Zweitliga-Absteigers Dynamo Dresden musste leider gerechnet werden.

Seifert erkennt noch keine Wettberbsverzerrung

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Jetzt wünschen sich die Profiklubs die Rückkehr von Teilen ihrer Zuschauer, dafür wurden neue Konzepte erarbeitet. Aber weiterhin geben Landespolitiker Richtungen vor, und lokale Gesundheitsbehörden haben das letzte Wort. Bis zu 8500 Zuschauer in Leipzig, leere Ränge anderenorts – das schreit nach Angleichung, Ziel der DFL ist eine bundeseinheitliche Regelung. Doch das Infektionsgeschehen ist nicht einheitlich, auch die Stadien unterscheiden sich. Seifert weiß das, er fordert nichts. Aber er verspricht sich viel von den Beschlüssen in Sachsen. Er hofft darauf, dass dort zu sehen sein wird, dass sich Tausende sehr wohl an Regeln halten.

Fan-Versammlungen blieben nach dem Wiederbeginn aus

Das wird nicht klappen, weil zu viele Menschen unvernünftig sind? Abwarten. Nach Fan-Versammlungen im Stadion-Umfeld bei den ersten Geisterspielen im März wurden vor dem Wiederbeginn im Mai Ausschreitungen befürchtet. Passiert ist nichts. Sowohl Klubs als auch Fans haben sich bisher im Umgang mit der Pandemie als umsichtig erwiesen.