Düsseldorf. RB Leipzig bekommt 8400 Fans zum Bundesliga-Auftakt genehmigt. Setzt das die Landesregierung in NRW unter Zugzwang?
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat in der Diskussion über die Rückkehr von Fans in Bundesliga-Stadien zur Zurückhaltung gemahnt. Er verwies auf die Verabredung zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aus der vergangenen Woche, bis Ende Oktober ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. „Das gilt es aus unserer Sicht abzuwarten“, erklärte Laschets Sprecher am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion.
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Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet, dass das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig grünes Licht für die Bundesliga-Auftaktpartie von RB Leipzig am 20. September gegen Mainz 05 mit 8400 Zuschauern gegeben habe. Das entspreche 20 Prozent der Kapazität des Leipziger Stadions. Die Tickets sollen unter 22.500 Dauerkarten-Inhabern mit Wohnsitz in Sachsen verlost werden. Voraussetzung für den Start mit Publikum sei, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Stadtgebiet pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 20 bleibe.
Leipziger Vorpreschen dürfte in NRW Begehrlichkeiten wecken
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Das Leipziger Vorpreschen dürfte gerade in NRW, dem Bundesland mit den meisten Erstligisten, Begehrlichkeiten wecken. Nach Informationen unserer Redaktion hatte Laschet zuletzt intern immer wieder vor einer Wettbewerbsverzerrung gewarnt, wenn die Länder mit Bundesliga-Standorten keine einheitliche Linie verfolgten. Zudem sorgt sich die Landespolitik um die Leipziger Signalwirkung. In NRW gibt es erheblichen Druck aus niederklassigen Clubs und anderen Profi-Sportligen, wieder Fans zuzulassen. Zuschauereinnahmen sichern dort - anders als in der mit üppigen TV-Geldern ausgestatteten Bundesliga - das wirtschaftliche Überleben.
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Die neue Corona-Schutzverordnung in NRW sieht vor, dass kommunale Behörden keine Veranstaltung mit mehr als 1000 Zuschauern ohne Zustimmung des Landes genehmigen können. Dieses Veto-Recht hatte sich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nach dem Streit um ein schon für den 4. September genehmigtes, später aber verschobenes Rockkonzert in der Düsseldorfer Arena gesichert. Die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen liegt seit dieser Woche in keiner NRW-Stadt mehr über 20.
DFL-Konzept überzeugt die Politik - doch passt das Infektionsgeschehen?
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Laschet hatte sich zuletzt im Interview mit der Funke-Mediengruppe ausdrücklich gegen Zuschauer in Bundesliga-Stadien positioniert. Es gebe zwar ein sehr verantwortungsvolles Schutzkonzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL), das Hoffnung auf die Zulassung von Stadionbesuchen gemacht habe. „Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens scheint das derzeit aber schwierig“, so Laschet Ende August. Man solle „hier wenig Hoffnung auf große Veranstaltungen machen“.