Lissabon. Urlauber in Prag können sich dank des Streetpiano-Projekts mitten in der Stadt spontan an ein Klavier setzen und losklimpern. Derweil tobt auf dem taiwanischen Fluss Ai-ho das Duell der Riesenenten. Und Touristen in Lissabon tauchen in eine römische Unterwelt ab.

Touristen in Prag können einfach mal auf einem Klavier klimpern. Pianinos und Flügel stehen unter freiem Himmel an stark frequentierten Plätzen wie dem Moldau-Ufer und dem Friedensplatz (Namesti miru) sowie in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs. Von Tonreihen bis zu Jazz-Improvisationen ist alles zu hören. In Gang gebracht hat das Projekt der Besitzer des Szenetreffpunkts «Café v Lese», Ondrej Kobza. Er wolle Passanten motivieren, Freude zu erleben. Musik bedeute Lebensqualität. Inspiriert hat ihn das Streetpiano-Projekt des britischen Künstlers Luke Jerram, das im Mai in München Station machte.

Einmal im Jahr öffnet Lissabon die Tür zur Unterwelt. Vom 28. bis 30. September können Touristen in die Vergangenheit hinabsteigen. Die Lissabonner Baixa ist von römischen Galerien untertunnelt. Nur einmal im Jahr lassen sie sich besichtigen. Dafür müssen die Gewölbegänge ausgepumpt werden, denn normalerweise stehen sie unter Wasser, teilt das Fremdenverkehrsamt von Lissabon mit. Geöffnet sind sie an den drei Tagen jeweils von 10.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr. Einstiegspunkt ist in der Rua de Conceicao (in Höhe von Hausnummer 77). Der Eintritt ist frei. Entdeckt wurden die Galerien nach dem großen Erdbeben von 1755, als die Stadt wieder neu aufgebaut wurde. Dabei wurden die robusten römischen Galerien zur Stabilisierung der Neubauten genutzt.

Duell der Riesenenten auf Taiwan

Es sind weder Dreharbeiten für einen Monsterfilm noch eine Zeitungsente: In zwei Städten auf Taiwan gehen in diesem Herbst und Winter Riesenenten vor Anker. Vom 19. September bis 20. Oktober wird eine 18 Meter hohe Rubber Duck des niederländischen Konzeptkünstlers Florentijn Hofman in Kaohsiung zu sehen sein. In der zweitgrößten Stadt von Taiwan wird sie auf dem Ai-ho schippern, teilt das Tourismusbüro von Taipeh mit. Ab Mitte Dezember geht eine weitere Riesenente des Künstlers dann in der Hauptstadt Taipeh baden.

Breslaus Musiktheater Capitol hat einen neues Zuhause bekommen. Eröffnung ist am 28. September, teilt das Polnische Fremdenverkehrsamt mit. Der Theaterneubau bietet einen Saal für 950 und eine weitere Bühne für knapp 200 Zuschauer. Das Neubauprojekt gilt als weiterer Schritt bei der Vorbereitung auf 2016: Dann wird Breslau (Wroclaw) europäische Kulturhauptstadt. Das Musiktheater Capitol eröffnet mit der Premiere des Musicals «Der Meister und Margarita» nach dem Roman von Michail Bulgakow. Eintrittskarten kosten umgerechnet zwischen 4 und 13 Euro, das Stück bleibt auch in den kommenden Monaten auf dem Spielplan. Seinen Platz hat das Theater nun an der Straße ulica Pilsudskiego nahe der Altstadt.

627 km langer Wanderweg führt durch ganz Estland

Estland zu Fuß entdecken: Ein neuer Fernwanderweg verläuft auf 627 Kilometern vom nordestnischen Aegviidu durch das ganze baltische Land bis nach Ähijärve an der Grenze zu Lettland. Die Route führt durch mehrere Nationalparks und Naturschutzgebiete. Sie ist in fünf Teilabschnitte mit 87 bis 224 Kilometern Länge unterteilt. Entlang der mit Kilometersteinen und Hinweisschildern versehenen Strecke passieren Wanderer unter anderem die höchste Erhebung, den tiefsten See und den südlichsten Punkt Estlands.

Vail baut seine Kooperation mit Skigebieten in Europa weiter aus. Neben Verbier und dem Arlberg ist das US-amerikanische Resort nun auch in Frankreich vertreten. Mit dem Epic Pass können Skifahrer ab dem Winter 2013/14 in Les 3 Vallées die Lifte benutzen, teilt Vail Resorts mit. Benutzer des Epic-Passes dürfen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen eines der anderen Skigebiete nutzen. Gleichzeitig haben Inhaber der Saisonkarte von Les 3 Vallées an fünf Tagen in Utah und Colorado freie Fahrt.

Archäologiefestival in polnischem Freilichtmuseum 

In Thailand hat ein Gericht eröffnet, das sich mit Fällen beschäftigt, in die ausländische Touristen verwickelt sind. Die Einrichtung befindet sich in Pattaya, einem Badeort rund 100 Kilometer südöstlich von Bangkok. In dem ersten Fall, der dort nach Angaben der Gerichtsbeamten verhandelt wird, wirft ein Jetski-Vermieter einem Touristen vor, eines der Wasserfahrzeuge beschädigt zu haben. Beschuldigungen dieser Art seien in Pattaya häufig. Zahlreiche Touristen hätten sich bereits beschwert, dass sie zu Unrecht eines Vergehens bezichtigt werden. Nach Angaben des Gerichts sollen nur kleine Fälle verhandelt werden, die sich an einem Tag lösen lassen. Ein weiteres Gericht für ausländische Touristen soll noch im September in Phuket eröffnen, landesweit seien sechs weitere geplant.

Das Freilichtmuseum im polnischen Biskupin lädt zu einem Archäologiefestival ein. Vom 14. bis 22. September gibt es dort eine Reihe von Vorführungen etwa zu Grabungstechniken. Aber auch, wie Unterwasser-Archäologie funktioniert oder wie sich anhand von Knochen Tierarten bestimmen lassen, wird dann beantwortet, teilt das Polnische Fremdenverkehrsamt mit. Das Museumsdorf von Biskupin, die Rekonstruktion einer Siedlung aus der Eisenzeit, gilt als eines der bedeutendsten archäologischen Freilichtmuseen Europas und feiert gerade sein 80-jähriges Bestehen. Biskupin liegt rund 50 Kilometer südlich von Bydgoszcz (Bromberg). Man kann nach Angaben des Fremdenverkehrsamtes mit einer historischen Schmalspurbahn von der nahen Kleinstadt Znin aus dorthin fahren.

In Südtirol Speck speisen

Um Spezialitäten mit Speck dreht sich am 5. und 6. Oktober ein Fest im Dörfchen St. Magdalena in Villnöss. Auf dem Programm des Südtiroler Speckfests stehen neben Speckverkostung und Specklotterie auch die Krönung der Speckkönigin 2013. Darauf weist das Südtiroler Speck Consortium hin. Wer außer Speck noch andere regionale Gerichte probieren möchte, wird vielleicht auf dem Bauernmarkt fündig.

Erstmals seit Jahren wieder vereint: Das Van Gogh Museum in Amsterdam zeigt zwei der drei Bilder mit dem Titel «Das Schlafzimmer» von Vincent van Gogh nebeneinander. Sie sind 1888 und 1889 entstanden, teilt das Museum mit. Ein Bild gehört dem Museum selbst und hängt dort schon lange. Das andere ist eine Leihgabe des Art Institute in Chicago. Die Kombination der Versionen ist Teil der Ausstellung «Van Gogh bei der Arbeit», die noch bis zum 12. Januar läuft. (dpa)