Essen. . Das Mittelmeer ist für viele ein Traumziel, um dem regnerischen Deutschland zu entfliehen. Ohne den richtigen Hautschutz kann der Urlaub aber böse Folgen haben. Hellblonde Personen ziehen sich ohne passenden Lichtschutzfaktor schon nach zwanzig Minuten unter der Mittelmeersonne einen Sonnenbrand zu.

Die Zahlen sind erschreckend: Laut einer Studie des Hauttumor-Zentrums der Charité in Berlin wird jeder fünfte Bundesbürger im Laufe seines Lebens an Hautkrebs erkranken. Bei der Frühform des hellen Hautkrebses sei von jährlich etwa 250 000 Neuerkrankungen auszugehen, beim schwarzen Hautkrebs von 15 000. Dennoch sind sich die Ärzte einig: Richtig dosiert und ausreichend geschützt hat die Sonne durchaus ihre positiven Seite. Wir geben wichtige Tipps für den gesunden Umgang mit der Sonne.

Wer ist besonders gefährdet?

Drei Voraussetzungen erhöhen das Hautkrebsrisiko: die erbliche Vorbelastung, die Anzahl der Muttermale und die Zahl der Sonnenbrände vor dem 15. Lebensjahr, die die Haut deutlich stärker schädigen. Deshalb sollte man Kinder besonders schützen.

Die Mittagshitze meiden

Meiden Sie die intensive UV-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr. Schützen Sie sich mit Hut und leichter Kleidung. Verzichten Sie auch im Schatten nicht auf Sonnenschutzmittel: Bis zu 70 Prozent der UV-Strahlung erreichen dort die Haut.

Unter der Mittelmeersonne rötet sich bei weißhäutigen, rothaarigen Personen die ungeschützte Haut nach fünf bis zehn Minuten. Hellblonde können zehn bis 20 Minuten ausharren, Dunkelblonde bis zu einer halben Stunde. Beim dunkelhaarigen Mittelmeertyp hält der Eigenschutz 30 Minuten.

Wichtig: der Lichtschutzfaktor

Wichtigste Eigenschaft von Sonnencremes ist der Lichtschutzfaktor. Aus ihm ergibt sich, wie lange die Haut der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden kann, also auf wie viel sich die Zeitspanne der persönlichen Verträglichkeit vervielfacht. Beispiel: Wer nach zehn Minuten eine rote Haut bekommt, darf sich mit einem Produkt mit Lichtschutzfaktor 30 dreißigmal länger ungefährdet in der Sonne aufhalten, also fünf Stunden. Hautärzte empfehlen allerdings, spätestens nach zwei Dritteln der Zeit in den Schatten zu wechseln.

Ökotest warnt vor chemischen UV-Filtern und anderen bedenklichen Inhaltsstoffen. Besonders so genannte Parabene werden von den Testern moniert, da sie hormonähnliche Wirkung entfalten könnten. Ökotest empfiehlt daher Sonnenschutzmittel von Naturkosmetikherstellern.

Gut muss nicht teuer sein

Im vergangenen Jahr wurden 20 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 von der Stiftung Warentest getestet. Das erfreuliche Ergebnis lautete: Qualität muss nicht teuer sein. Sehr gute Produkte wie die Sonnenmilch „classic“ von Lidl und „Lavozon Sonnenmilch“ von Müller kosten nur 1,20 Euro bzw. 1,48 Euro pro 100 Milliliter und schnitten besser ab als weitaus teurere Sonnenmittel.

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Der beste Sonnenschutz nützt nichts, wenn er nicht richtig angewendet wird. Faustregel: Ein Erwachsener benötigt eine Menge von etwa drei Esslöffeln. Nach dem Baden und Abtrocknen muss wieder neu eingecremt werden, da auch als „wasserfest“ bezeichnete Produkte Wirksamkeit einbüßen.

Im Wasser ist Vorsicht geboten

Auch im Wasser lauert Sonnenbrand. Im kühlen Nass merkt man meist zu spät, wie gereizt die Haut bereits ist. Wasser reflektiert und intensiviert die Sonnenstrahlung.

Den besten Sonnenschutz bieten Polyester und Mischungen von Polyester, gefolgt von Wolle, Seide und Nylon. Baumwolle, Leinen und Viskose haben meist einen geringeren Schutzfaktor. Messungen ergaben zudem, dass dunkle Farben die schädliche Strahlung besonders wirksam abblocken.