Düsseldorf. . Die Reiseveranstalter GTI Travel und Buchmal Reisen sind insolvent und haben ihren Betrieb eingestellt. Etliche Reisende sitzen deshalb an ihrem Urlaubsort fest. Denn auch die Schwester-Fluggesellschaft Sky Airlines, mit der viele Urlauber angereist waren, hat ihren Betrieb eingestellt.

Nach der Pleite der auf Türkei-Urlaube spezialisierten Düsseldorfer Reiseveranstalter GTI Travel und Buchmal Reisen und der ebenfalls zur GTI-Muttergesellschaft gehörenden türkischen Fluggesellschaft Sky Airlines sind Hunderte Touristen aus Deutschland in der Türkei gestrandet. GTI Travel und Buchmal Reisen sind zahlungsunfähig, weil die Muttergesellschaft, die türkische Kayi Group, sich im Airline-Geschäft verspekuliert hat. Ein Umbau des Unternehmens durch Verkauf der Hotelbeteiligungen soll ebenfalls gescheitert sein.

GTI-Travel-Kunden, die ihre Reise noch nicht angetreten haben, müssen ihre Ansprüche gegenüber der mittlerweile üblichen Insolvenzversicherung geltend machen. Der sogenannte Sicherungsschein sichert sie ab. Wurde die Reise noch nicht gestartet und stellt der Veranstalter den Geschäftsbetrieb ein, können Urlauber die im Schein angegebene Versicherung anschreiben und die Rückzahlung des gezahlten Reisepreises verlangen. Im Fall von GTI Travel ist dies „Tourvers“ mit Sitz in Hamburg (Tel: 040/ 244 28 80). Reisebüros können dabei helfen.

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„GTI Travel und Buchmal Reisen sind zahlungsunfähig und stellen ihre Tätigkeit als Reiseveranstalter mit sofortiger Wirkung ein“, heißt es auf der Internetseite von GTI Travel (www.gtitravel.de). Bis Dienstagnachmittag wurden auf der Webseite allerdings noch Ur­laubsangebote angepriesen, auch Reisen nach Ägypten und Spanien. Ein Insolvenzantrag sei gestellt, Sky Airlines habe den Flugbetrieb für den deutschen Markt eingestellt, heißt es in der GTI-Mitteilung weiter. „Schon Kunden, die heute von Paderborn, Frankfurt und Nürnberg eine Urlaubsreise nach Antalya gebucht haben, können nicht mehr befördert werden.“

Hilfe für gestrandete Reisende

Noch schlimmer trifft es all jene Urlauber, die ihre GTI-Reise bereits angetreten haben. Sie müssen sich eine neue Rückflug-Möglichkeit organisieren. Hilfe naht allerdings von zwei Konkurrenten: Sowohl Air-Broker Involatus Carrier Consulting sowie der Schweizer Türkei-Spezialist Bentour Swiss haben sich für die Rückholung der betroffenen Touristen angeboten. „Wir sind sehr betroffen von der aktuellen Situation, sind aber in der Lage, kurzfristig für Ersatzbeförderung zu sorgen“, sagte Involatus-Vertriebschef Okan Türkoral dem Branchendienst Touristik Aktuell. Wie viele Buchmal- und GTI-Kunden im Urlaub festsitzen, ist bislang nicht genau beziffert worden.

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Die Touristen müssen allerdings nicht fürchten, aus ihrem Hotel herausgeworfen zu werden. In der Türkei sei mittlerweile ein Krisenstab eingerichtet worden, der die Rückholung der Urlauber organisieren soll. Auch die Insolvenzversicherung Tourvers, über die die Kundengelder von GTI Travel versichert sind, ist daran beteiligt. Man wolle sich mit den Hoteliers auf eine Kulanzregelung einigen, hieß es am Dienstag.

Platz acht der größten Veranstalter

Sky Airlines hat keine Insolvenzversicherung. Ob bereits bezahlte Tickets zurückerstattet werden, ist deshalb noch unklar. Notfalls müssen Reisende ihre Forderungen später gegenüber dem Insolvenzverwalter geltend machen. Der Reiseveranstalter Alltours warnte, die Pleite von Sky Airlines werde massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb in die Türkei haben.In diesem Sommer fehlten 400.000 Plätze.

GTI Travel wurde 1994 gegründet und rangierte auf Platz acht der größten deutschen Reiseveranstalter. Die Düsseldorfer machten zuletzt einen Jahresumsatz von 320 Millionen Euro und kamen 2012 auf mehr als 600.000 Gäste.