Madrid. In der Nähe der spanischen Hauptstadt Madrid wird das neue Zockerparadies „Eurovegas“ errichtet. Neben Hotels, Golfplätzen und Shoppincentern sollen gleich sechs Casinos entstehen. Das Vorhaben, das 2017 realisiert sein soll, gilt als Konjunkturmaßnahme. Aber braucht Spanien diesen Ort wirklich?
Das Vorhaben klingt gigantisch, man könnte auch sagen größenwahnsinnig. Für mindestens 17 Milliarden Euro soll in der Nähe der spanischen Hauptstadt Madrid das neue Zockerparadies „Eurovegas“ entstehen. Hotels mit rund 36.000 Zimmern, Golfplätze, Shoppingcenter und gleich sechs Casinos sollen bis 2017 errichtet werden.
Eine Maßnahme, die mit Sicherheit dem krisengebeutelten Land einen wichtigen Konjunkturschub verleiht. Ob sie deswegen sinnvoll ist, steht jedoch auf einem anderen Papier.
Braucht Spanien einen solchen Ort?
Casino-Hochburgen gibt es ja nicht nur in der Wüste Nevadas, sondern inzwischen auch in Asien (Macau) und in Südafrika (Sun City). Am Persischen Golf sind zuletzt gigantische Städte entstanden, die vor Superlativen nur so strotzen – auch wenn hier das Glücksspiel (noch) verboten ist.
Braucht Europa, braucht Spanien also wirklich einen solchen Ort? Im spanischen Valencia kann man sehen, wie mit Milliardenaufwand (nicht zuletzt aus EU-Mitteln) zahlreiche städtebauliche Vorzeigeobjekte entstanden sind, die leider völlig am touristischen Bedarf vorbei geplant wurden und nun als Investitionsruinen die gesamte Stadt belasten.
Inzwischen steht die Verwaltung vor dem Kollaps und weiß kaum noch, wie sie etwa die Kindergärten unterhalten soll. Und so beschleicht mich bei den Glücksspiel-Plänen das ungute Gefühl, dass sich die Spanier auch mit diesem Milliarden-Projekt mächtig verzocken könnten...