Duisburg. .
Die Landesregierung hatte Anfang dieser Woche entschieden, dass Köln der fünfte Standort in NRW für eine Spielbank der Westspielgruppe werden soll (wir berichteten). Doch trotz dieser hausinternen Konkurrenz, die in einer Entfernung von nur knapp 70 Kilometern entstehen wird, sieht sich das Casino Duisburg für den kommenden Wettstreit gerüstet. „Wir sind das größte und erfolgreichste Casino in Deutschland. Und wir wollen auch nach der Eröffnung des Hauses in Köln die Nummer eins bleiben“, sagte der hiesige Casino-Direktor Jochen Braun.
Grundsätzlich hält er die Vergabe der fünften Spielbank-Lizenz nach Köln für eine sehr umsichtige Entscheidung. „In der südlichen Rheinschiene gab es bislang kein solches Angebot für kontrolliertes Spiel“, erklärte Braun. Die Beeinflussung durch das Kölner Haus, für das derzeit noch ein geeigneter Standort gesucht wird und mit dessen Fertigstellung allerfrühestens im Jahr 2014 zu rechnen ist, auf das Duisburger Casino bezeichnet Braun als eher gering. „Wir haben uns einen hervorragenden Standort und einen noch besseren Ruf erarbeitet.“ Daher sei ihm nicht angst und bange, dass künftig Marktanteile verloren gehen.
Angst vor schwindenden Einnahmen
Das sieht die CDU Duisburg ein wenig anders. Der Kreisparteivorsitzende Thomas Mahlberg befürchtet in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die fünfte Spielbank in Köln „sicher Auswirkungen auf den Standort Duisburg haben wird“. Der zu verteilende Kuchen werde mit Sicherheit nicht in gleicher Größenordnung wachsen. „Dies kann auf das Ergebnis der Spielbank Duisburg nur negative Folgen haben.“.
Und das wäre zugleich ein Schlag für die stets marode Stadtkasse: Denn im Vorjahr hatte das Casino als so genannte Standortabgabe rund 5,3 Mio Euro an die Stadt Duisburg gezahlt - das waren zwölf Prozent des Bruttospielertrags. Sinkt dieser aber, fällt auch die Standortabgabe entsprechend niedriger aus. Mahlberg schießt deshalb in Richtung Innenminister Ralf Jäger: Der hiesige SPD-Vorsitzende hätte seiner Heimatstadt mit dieser Entscheidung „einen Bärendienst“ erwiesen.