Brüssel. . Fluggäste sollen bald Gewissheit haben, wie lange Flüssigkeiten im Handgepäck bei Flugreisen noch verboten sind: Die EU-Kommission soll im Juli entscheiden, ob das Flüssigkeitsverbot 2013 aufgehoben wird. Zuletzt waren Pläne bekanntgeworden, die Regelung bis 2016 beizubehalten.
Die EU-Kommission will in Kürze entscheiden, wie lange Flüssigkeiten im Handgepäck von Flugpassagieren noch verboten bleiben sollen. Voraussichtlich noch im Juli werde die Behörde vorschlagen, ob das Verbot wie derzeit geplant im April 2013 komplett aufgehoben oder verlängert wird, sagte die Sprecherin von Verkehrskommissar Siim Kallas am Montag in Brüssel. Die Entscheidung werde "aufgrund von Sicherheitserwägungen getroffen".
Die "Financial Times Deutschland" hatte am Montag berichtet, die Kommission habe sich mit Branchenvertretern und US-Behörden grundsätzlich geeinigt, das Verbot stufenweise außer Kraft zu setzen und voraussichtlich erst 2016 statt 2013 komplett aufzuheben. "Es gibt definitiv keine Einigung", sagte Kallas' Sprecherin dazu. Neben den Mitgliedstaaten könnte auch das Europaparlament die Entscheidung über die Verlängerung des Verbots blockieren. Auch aus deutschen Branchenkreisen verlautete keine Einigung.
Regelung war aus Angst vor Attentaten eingeführt worden
Generell dürfen in der EU derzeit nur Flüssigkeiten bis zu 100 Millilitern an Bord mitgeführt werden, die in transparenten Beuteln verpackt sind. Diese Regel war 2006 aus Angst vor Attentaten mit Flüssig-Sprengstoff eingeführt und in der Zwischenzeit verlängert worden.
Die entscheidende Frage für die Aufhebung des Verbots ist, wie verlässlich neue Technologien zum Aufspüren von Sprengstoff sind und wie schnell die Maschinen und Verfahren auf den Flughäfen einsatzbereit sind. "Eine Verschiebung halte ich für vernünftig, weil die Technik einfach noch nicht da ist", sagte der SPD-Experte zu dem Thema im Europaparlament, Knut Fleckenstein. (AFP)