Küstenwache korrigiert Zahl der Vermissten von 16 auf 29
•
Lesezeit: 3 Minuten
Rom. Die italienische Küstenwache hat ihre Angaben zu Vermissten nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia“ am Montagabend nach oben korrigiert: Von 29 Menschen fehle bislang jedes Lebenszeichen, hieß es. Darüber, wie viele Deutsche noch vermisst werden, gibt es unterschiedliche Angaben.
Nach dem Kreuzfahrtunglück vor der Küste der Toskana werden nach neuen Angaben der italienischen Küstenwache noch 29 Menschen vermisst. Es gebe bislang kein Lebenszeichen von 25 Passagieren und vier Crewmitgliedern, sagte Küstenwachenchef Marco Brusco am Montagabend im Fernsehsender RAI Uno. Nach seinen Angaben sind zehn Deutsche und sechs Italiener unter den Vermissten. Zuvor hatte die Polizei die Zahl der Vermissten mit mindestens 16 angegeben, darunter elf Deutsche. Sechs Menschen wurden bislang tot geborgen.
Das Auswärtige Amt rechnete derweil am Montag mit insgesamt zwölf vermissten Deutschen. Darunter fünf Menschen aus Hessen sowie jeweils zwei Personen aus Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen und eine aus Bayern.
Der Sohn eines Rentnerpaares aus Ibbenbüren im Kreis Steinfurt hatte die 72 und 68 Jahre alten Senioren am Samstagabend als vermisst gemeldet, wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte. Er bestätigte damit eine Meldung des WDR.
Die Polizei habe die Anzeige über das Landeskriminalamt und das Auswärtige Amt an die italienischen Behörden weitergegeben, sagte der Sprecher weiter. Noch in der Nacht zu Samstag gegen 0.30 Uhr habe der Sohn mit seinen Eltern telefoniert, danach habe es keinen weiteren Kontakt mehr gegeben, hieß es.
Insgesamt 16 Menschen vermisst
Des Weiteren liegen deutschen Behörden Vermisstenanzeigen für ein 71 und 72 Jahre altes Ehepaar aus Mühlheim (Hessen), zwei Schwestern im Alter von 70 und 78 Jahren aus Offenbach sowie einen 74-jährigen Mann aus Maintal vor. Den italienischen Behörden würden nun die erforderlichen Unterlagen zur Suche nach den Vermissten zur Verfügung gestellt, sagte der Sprecher.
Auch eine Frau aus Bayern wird vermisst. Das bestätigte ein Sprecher des Bayerischen Innenministeriums am Montag auf dapd-Anfrage. Die Frau stamme aus der Region Mittelfranken. Nähere Angaben machte der Sprecher nicht. Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmend berichtet, eine Frau aus Oberasbach im Landkreis Fürth werde nach der Katastrophe vermisst. Die Frau soll demnach mit einer Freundin auf dem Kreuzfahrtschiff unterwegs gewesen sein.
Zudem werden zwei Frauen aus Baden-Württemberg vermisst. Dabei handelt es sich nach Angaben der Polizei in Biberach und Esslingen um eine 66-Jährige aus dem Raum Laupheim sowie eine 71-Jährige aus dem Raum Nürtingen.
Sechs Todesopfer geborgen
Aus dem Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" wurden bislang sechs Todesopfer geborgen. Das Schiff war am Freitag mit mehr als 4000 Menschen an Bord vor der Insel Giglio vor der Westküste Italiens auf einen Felsen aufgelaufen und später auf die Seite gekippt. Feuerwehrsprecher Luca Cari sagte am Montag einem Radiosender, bei dem sechsten Opfer handele es sich um einen männlichen Passagier. Er sei in einem Korridor in dem Teil des Schiffes entdeckt worden, der noch über Wasser liege. Das Opfer habe eine Schwimmweste getragen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.