Costa-Concordia-Unglück - „Unsere Kabine war geflutet“
•
Lesezeit: 2 Minuten
Mülheim.
Marc Aßhauer will nichts dramatisieren. „Aber wir haben schon Glück gehabt“, sagt der 38-Jährige. Denn zusammen mit seiner Freundin Katja Roggenbuck und der gemeinsamen Tochter Sina (2) war er an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“, das am Wochenende vor der Küste der Toskana auf einen Felsen lief. Mehrere Passagiere starben, einige werden noch immer vermisst.
Die Mülheimer Familie saß in einer Bar auf Deck 5, als sich das Unglück ereignete. Anfangs habe er nur „ein Vibrieren gespürt“, erzählt Marc Aßhauer. Dann habe sich das Schiff zur Seite geneigt, Glas und Porzellan sei aus den Regalen gefallen, Menschen hätten sich nicht mehr auf ihren Stühlen halten können.
Ein Felsen hat den Rumpf des Schiffes aufgerissen. Doch das weiß Aßhauer zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Hätte ich auch nicht für möglich gehalten.“ Zunächst ist an Bord auch nur von einem „technischen Problem“ die Rede. Ein Crewmitglied fordert die Passagiere zur Rückkehr in ihre Kabinen auf. Doch die meisten bleiben an Deck. Auch Marc Aßhauer und seine Familie. Erst nach 45 Minuten wird das Signal zur Evakuierung gegeben. „Da machte sich dann Unruhe breit.“
Panik auf der Costa Concordia blieb Mülheimern erspart
Die Panik, von der Augenzeugen später berichten, sie bleibt den Mülheimern erspart. Denn sie bekommen einen Platz in einem der ersten Rettungsboote. Als es sie zur nahen Küste bringt, blickt Ashauer noch einmal zurück. Das Schiff liegt auf der Seite. „Unsere Kabine war geflutet.“
Luxusliner havariert
1/32
An Land helfen Einheimische. „Da gab es sehr viel Unterstützung.“ Am Wochenende wurden die Mülheimer in die Heimat geflogen. Etwas müde sind sie, haben die dramatische Rettung aber sonst gut überstanden. „Die Kleine hat fast die ganze Zeit geschlafen und kaum etwas mitbekommen.“
Ihre Habseligkeiten und Papiere schwimmen derweil im Bauch der „Costa Concordia“. „Ärgerlich“, findet Aßhauer das. Aber es hätte schlimmer kommen können. „Hauptsache, es geht uns gut.“ Selbst eine weitere Kreuzfahrt will er nicht ausschließen. Warum auch nicht? „Ist doch sehr unwahrscheinlich, dass uns so etwas noch einmal passiert.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.