Berlin/Essen. Für Hunderte von Bahn-Passagieren begann der Heiligabend mit Stress und stundenlangem Warten: Ihr ICE nach Nordrhein-Westfalen blieb auf der Strecke liegen. Etwa 400 Reisende auf dem Weg ins Ruhrgebiet und Rheinland waren betroffen.
Ein ICE mit mehreren Hundert Passagieren ist am Samstag Morgen auf dem Weg nach Nordrhein-Westfalen liegen gebleiben. Der ICE 1044 hatte Berlin um 7.48 Uhr Richtung Ruhrgebiet und Rheinland verlassen. Bei Gardelegen nahe Wolfsburg meldete dann eine so genannte Heißläuferortungsanlage am Gleis ein Problem - möglicherweise an den Bremsen. Der Zug konnte nach Angaben eines Bahn-Sprechers nicht mehr weiterfahren, mehr als 400 Passagiere saßen ab 8.40 Uhr in der Bahn fest.
"Wir haben einen Ersatzzug aus Berlin losgeschickt, der dann um 10.55 Uhr vor Ort war", sagte der Bahnsprecher weiter. Bis dahin seien die Reisenden im Zug versorgt worden. Nach über zwei Stunden Wartezeit habe dann das Umsteigen beginnen können - "sowas dauert aller Erfahrung nach eine gute halbe Stunde", so der Sprecher. Insgesamt kamen also fast drei Stunden Verspätung für die Passagiere zusammen.
Viele Reisende wollten ins Ruhrgebiet oder ins Rheinland
In dem Zug saßen vor allem Menschen, die Heiligabend nach NRW reisen wollten: Nach Wolfsburg und Hannover führte die Strecke über Bielefeld, Hamm, Dortmund, Bochum und Essen, dann weiter durchs Rheinland über Duisburg, Düsseldorf und schließlich nach Köln. Ohne die Panne wären die Reisenden dort um 12.32 Uhr angekommen. So mussten sie sich auf eine Ankunft am Nachmittag einstellen.
In der Zeit zwischen 8.40 Uhr und der Weiterfahrt mit dem Ersatzzug war außerdem der Schienenverkehr zwischen NRW und der Hauptstadt in beiden Richtungen beeinträchtig. Es kam bei zwölf weiteren Zügen zu Verspätungen. Denn anstelle der üblichen zwei Gleise stand wegen des liegen gebliebenen Zuges nur eines zur Verfügung. Im Anschluss sollte der Zug von Technikern untersucht und das zweite Gleis möglichst bald wieder frei gemacht werden.